In Tschechien wurden schon seit 1896 Fußballbewerbe von den Prager Vereinen SK Slavia Praha, AC Sparta Praha und AC Praha ausgetragen. Die Prager Vereine gründeten den Verband der Prager Deutschen Fußball-Vereine 1900, der bis 1903 bestand. Der Fußballverband Český svaz fotbalový (ČSF), der Vorgänger des Fotbalová asociace České republiky organisierte ab 1902 einen Meisterschaftsbewerb, Mistrovství. Zu Beginn nahmen nur Vereine aus Prag teil, später weitete sich die Meisterschaft auf die Gebiete Mähren und rund um Pilsen aus. Die tschechischen Vereine versuchen 1905 einen Pokalbewerb, den Pohár Dobrocinnosti, englisch Charity Cup, der in einem Gruppenmodus ausgetragen werden sollte, zu initialisieren, bei dem schon die Teilnehmer feststanden und dennoch nicht ausgetragen wurde. Ein Jahr später spielten vier Prager Vereinen diesen Cupbewerb im Gruppenmodus aus, 1908 wurde er erstmals in einem K.-o.-System ausgetragen.[1][2][3]
Die erste Mistrovství Čech a Moravy startete 1896 mit vier Prager Vereinen: ČFK Kicker Praha, SK Slavia Praha, AC Sparta Praha und AC Praha. Erster Meister wurde der ČFK Kicker Praha, der sich nach der Frühjahrsrunde in DFC Prag umbenannte.
Die zweite Mistrovství Čech a Moravy trugen die Prager Vereine in einer Frühjahrsmeisterschaft und in einer Herbstmeisterschaft aus. Beide Meisterschaften wurden mit vier Vereinen gespielt. Im Frühjahr nahm neben dem bekannten Vereinen vom Vorjahr DFC Prag, zwei Mannschaften von SK Slavia Praha, beteiligte sich Český SC Praha mit einer Mannschaft. Im Herbst waren SK Slavia Praha, AC Sparta Praha und zwei Mannschaften von Český SC Praha vertreten. Beide Meisterschaften gewann ein Team von SK Slavia Praha.
Die dritte Austragung des Mistrovství Čech a Moravy von 1898 ist nur das Finale zwischen SK Slavia Praha und AC Praha bekannt, das ACOS mit 2:0 gewann.
Die sechste Mistrovství Čech a Moravy nahmen 1901 vier Vereine teil: ČAFC Královské Vinohrady, zwei Mannschaften von SK Slavia Praha und AC Praha, der die Meisterschaft gewann.
Die siebte Mistrovství Čech a Moravy übernahm inoffiziell der Český svaz footballový (ČSF), der auf Drängen des Vorstandes von SK Slavia Praha mit AC Sparta Praha, SK Meteor Praha VIII, SK Union Praha, SK Olympia Praha VII, FK Horymír Praha, FK Malá Strana Praha, Hradčanský SK Praha, SK Vyšehrad Praha, LK Česká vlajka Praha, SK Olympia Košíře Praha, ČAFC Královské Vinohrady Praha, AFK Karlín Praha, SK Pilsen, FK Union Plzeň und AC Roudnice im Oktober 1901 gegründet wurde. Die Vereine wurden in zwei Gruppen, in A skupina und B skupina eingeteilt, der Gruppensieger spielte im Finale um den Meister, die zwei Gruppenzweiten um den dritten Platz. Der Endstand der Tabellen ist nur teilweise bekannt. Meister wurde ČAFC Královské Vinohrady Praha.
Erstmals wurde die Mistrovství 1903 vom ČSF (ČSF) organisiert, der die Meisterschaft auf sechs Mannschaften reduzierte. Die Meisterschaft wurde nach drei Runden abgebrochen und nicht mehr zu Ende gespielt. Führender Verein war die zweite Mannschaft von SK Slavia Praha. Die Meisterschaft wurde nicht zu Ende gespielt.
In der Saison 1904 wurden keine offiziellen Bewerbe wie etwa den Mistrovství ČSF ausgetragen. Als Grund dafür waren wahrscheinlich Unstimmigkeiten der Vereine im ČSF.
Die tschechischen Vereine wollten einen Fußballbewerb austragen, den sie Pohár Dobrocinnosti, englisch Charity Cup, tauften. Dieser wurde in dieser Saison nie ausgespielt. Folgende Teilnehmer sollten am Pohár Dobrocinnosti teilnehmen:
Die Prager Vereine unternahmen einen neuen Versuch den Pohár Dobrocinnosti in einem Gruppenmodus auszutragen und das mit Erfolg. Die ersten drei Vereine spielten in einem Play-off den Gewinner des Bewerbs aus. Sieger wurde der SK Smíchov Praha.
In einer zweiten Auflage von Vereinen aus der Hauptstadt Prag und deren Umkreis wurden im Pohár Dobrocinnosti 1907 die zehn Mannschaften in zwei Gruppen eingeteilt, deren Gruppensieger in einem Finale um den Gewinn des Bewerbs spielte. SK Smíchov Praha, der Gewinner der Gruppe A, gewann mit 3:1 gegen die zweite Mannschaft des AC Sparta Praha, der in der Gruppe B siegreich war.
Im dritten Pohár Dobrocinnosti von 1908 spielten in einer Play-off-artigen Vorrunde die zweite Mannschaft des SK Slavia Praha, SK Smíchov Praha, AC Sparta Praha, AFK Karlín Praha um den Einzug ins Finale, das die zweite Mannschaft des SK Slavia Praha gewann, weil der AC Sparta Praha aufgeben musste.
Die vierte Ausgabe des Pohár Dobrocinnosti im Jahr 1909, der erstmals im Pokalsystem ausgetragen wurde, begann mit einer Vorrunde um die acht Teilnehmer für das Viertelfinale zu ermitteln. Im Finale besiegte AC Sparte Praha den Lokalrivalen SK Smíchov Praha mit 3:1.
Für den fünften Pohár Dobrocinnosti 1910 waren SK Slavia Praha, SK Smíchov Praha und AC Sparta Praha für das Halbfinale qualifiziert. Der vierte Teilnehmer wurde in einer Vorrunde ermittelt, die in drei Runden, in denen manche Vereine Freilose erhielten, ausgespielt. In dieser Qualifikation ging der AFK Kolín hervor. Im Halbfinale siegte dennoch der SK Smíchov Praha, der im Finale den SK Slavia Praha mit 5:2 besiegte.
Der Pohár Dobrocinnosti 1911, der zum sechsten Mal ausgetragen wurde, ging über 6 Runden. In den ersten drei Runden hatten SK Praha II in der ersten Runde, SK Slavia Praha, SK Smíchov Praha und AC Sparta Praha in der zweiten Runde Freilose. AFK Kolín war für das Halbfinale qualifiziert und sich gegen SSK Olympia Praha I im Halbfinale mit 2:1 knapp durchsetzte. Im anderen Halbfinale gewann SK Slavia Praha gegen SK Slavoj Žižkov mit 6:0. Die Spartaner siegten 4:1 im Finale.
Der tschechische Verband Český svaz fotbalový (ČSF) spielte eine eigene Meisterschaft ohne die slowakischen Klubs aus, an dem die Sieger der vier Gaumeisterschaften teilnahmen. Die Meisterschaft der CSF wurde die Vorrunde in vier Gruppen mit insgesamt 16 Mannschaften, die laut Quellenangaben bekannt sind, ausgespielt. Elf Teilnehmer kamen aus Prag, ein aus der böhmischen Stadt Pilsen und vier aus dem Kronland Mähren. Das Finale bestritten der AC Sparta Prag und der AFK Kolín. Das erste Spiel endete 1:1, im Entscheidungsspiel gewann der AC Sparta Prag mit 4:0.
Im ersten Spiel trennten sich beide Vereine mit 1: unentschieden. Daher musste laut Reglement das Finalspiel wiederholt werden, das der AC Sparta Prahe mit 4:0 gewann.
Der siebente Pohár Dobrocinnosti von 1912 wurde über vier Runden im Pokalsystem ausgetragen. Für das Viertelfinale waren AFK Karlín Praha, SK Slavia Praha, SK Slavoj Žižkov, SSK Olympia Praha I qualifiziert. Siegreich waren andere Mannschaften in diesem Viertelfinale, SK Slavia Praha und SK Slavoj Žižkov erreichten das Halbfinale. Im Halbfinale setzten sich ihre Gegner durch und das Finale konnte der AC Sparta Prag gegen den SK Viktoria Žižkov Praha mit 4:3 besiegen.
Der tschechische Verband Český svaz fotbalový (ČSF) spielte eine eigene Meisterschaft ohne die slowakischen Klubs aus, an dem die Sieger der vier Gaumeisterschaften teilnahmen. Die Meisterschaft der CSF wurde die Vorrunde in vier Gruppen mit insgesamt 21 Mannschaften, die laut Quellenangaben bekannt sind, ausgespielt. Acht Teilnehmer kamen aus Prag und aus der böhmischen Stadt Pilsen und fünf aus dem Kronland Mähren. Das Finale bestritten der SK Slavia Prag und der SK Moravská Slavia Brno, das die Hauptstädter mit 2:0 für sich entschieden.
Im achten Pohár Dobrocinnosti von 1913 spielten im Halbfinale ČAFC Královské Vinohrady Praha, SK Kladno, SK Slavia Praha und SK Viktoria Žižkov Praha um den Einzug ins Finale, das Žižkov gewann.
In Tschechien gab es keine Quellenangaben über Bewerbsspiele, in Mähren wurde eine Meisterschaft ausgetragen, deren Meister, SK Moravská Slavia Brno, daher tschechischer Meister nennen dürfte.
Im neunten Pohár Dobrocinnosti von 1914 spielten im Halbfinale AC Sparta Praha, SK Kladno, SK Slavia Praha und SK Viktoria Žižkov Praha um den Einzug ins Finale, das Žižkov gewann.
Der tschechische Verband Český svaz fotbalový (ČSF) spielte eine eigene Meisterschaft ohne die slowakischen Klubs aus, an dem die Sieger der zwei Gaumeisterschaften teilnahmen. Die Meisterschaft der CSF wurde die Vorrunde in zwei Gruppen mit insgesamt 16 Mannschaften, die laut Quellenangaben bekannt sind, ausgespielt. Acht Teilnehmer kamen aus Prag und aus der böhmischen Stadt Pilsen. Das Finale bestritten der SK Slavia Prag und der SK Smíchov Plzeň, das die Hauptstädter mit 14:0 gewannen.
Im elften Pohár Dobrocinnosti von 1916 spielten im Halbfinale AC Sparta Praha, SK Libeň, SK Sparta Kladno und SK Viktoria Žižkov Praha um den Einzug ins Finale, das Žižkov gewann.
Die Mistrovstvi Cech 1917 war eine Meisterschaft an der nur Vereine aus Prag und der näheren Umgebung teilnahmen. Als die erstplatzierte Mannschaft, der AC Sparta Praha, gegen jeden Verein gespielt hatte und uneinholbar in Führung lag, wurden die restliche Spiele der anderen Mannschaften nicht mehr ausgetragen.
Die Nachfolgemeisterschaft des DFVfB, die Mistrovství krajského svazu pre Království České OeFV von 1917 beteiligen sich vier Vereine: DFC Prag, SK Slavia Praha, AC Sparta Praha und SK Viktoria Žižkov Praha. Es gab ein Eklat, da SK Slavia Praha nicht gegen DFC Prag nicht antreten wollte. Es war die letzte Meisterschaft, die in Tschechien unter dem tschechischen ÖFB organisiert wurde.