Tschernobyl-Hilfsvereine in Deutschland
Tschernobyl-Hilfsvereine sind in der Regel gemeinnützige Vereine, die Menschen in den kontaminierten Gebieten von Belarus und der Ukraine Unterstützung zuteilwerden lassen.
Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Infolge der Katastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 wurden weite Teile der Ukraine sowie von Belarus von der entstandenen radioaktiven Wolke kontaminiert. Im Laufe der 1990er Jahre entstanden Hilfsvereine. Viele Gründungsmitglieder waren entweder selber in betroffenen Gebieten oder folgten dem Beispiel anderer Vereine.
Aktivitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Viele deutsche Vereine nehmen über die Sommermonate Kinder aus den verstrahlten Regionen auf. Je nach Verein sind es Kinder im Alter zwischen 8 und 16 Jahren. In dem drei- bis vierwöchigen Zeitraum wird das Immunsystem der Kinder so weit aufgebaut, dass sie ca. zwei Jahre „normal“ leben können.[1][2][3] Darüber hinaus werden ganzjährig Geld- und Sachspenden, u. a. für die ärztliche Versorgung in den Kliniken, gesammelt.[4][5]
Einige Vereine konzentrieren ihre Hilfsarbeit auch auf Aufbauarbeit und Umsiedlung in Belarus.
Da die Kontamination hauptsächlich in Belarus erfolgte, konzentriert sich die Hilfe aus Deutschland auch überwiegen auf dieses Gebiet.
Ziele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ziele der Vereine sind weitestgehend die Aufbauarbeit und Unterstützung der Regionen, welche von der Katastrophe sehr stark getroffen wurden.
Da die Katastrophe in den vergangenen Jahren mehr und mehr in Vergessenheit geraten ist, arbeiten die Vereine auch gegen das Vergessen in der Bevölkerung.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name | Vereinsgründung | Vereinssitz |
---|---|---|
Tschernobyl Initiative Beckum | 1998[6] | Beckum |
Raduga Tschernobyl-Hilfe Gelsenkirchen | 1995[7] | Gelsenkirchen |
Initiative Ibbenbüren „Den Kindern von Tschernobyl“[8] | 1992 | Ibbenbüren |
Zukunft für Ritschow e.V.[9] | 2007 | Albbruck |
Pfälzische Kinderhilfe – Leben nach Tschernobyl e. V.[10] | 2000 | Trippstadt |
Lübbener Kinderhilfsverein für Tschernobyl[11] | 1996 | Lübben |
Kinder von Tschernobyl / Solinger Hilfe für Minsk e.V.[12] | 1991 | Solingen |
Arbeitsgemeinschaft Hilfe für Tschernobylkinder im Haus Kirchlicher Dienste der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers[13] | 1994 (1990/91) | Hannover |
Heim-statt Tschernobyl e.V.[14] | 2003 | Holzgerlingen (Baden-Württemberg) |
Initiative Tschernobyl-Kinder e.V. Mülheim[15] | 1992 | Mülheim an der Ruhr |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Für die Kinder von Tschernobyl ( vom 24. Juli 2011 im Internet Archive)
- ↑ http://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen/Verein-Raduga-holt-Tschernobyl-Kinder-fuer-Ferien-nach-Gelsenkirchen-id4581315.html
- ↑ http://www.tschernobylinitiative-ottendorf.de/sz_290611.pdf
- ↑ http://www.derwesten.de/widget/id6005744?ctxArt=4614696&view=print
- ↑ Aalener verteilen 24 Tonnen Hilfsgüter in Weißrussland. In: schwaebische.de. 26. September 2011, abgerufen am 9. März 2024.
- ↑ http://www.tschernobyl-initiative.de/about.html
- ↑ Nominierte Hilfe. Raduga Tschernobyl-Hilfe Gelsenkirchen. In: www.taz.de. Ehemals im ; abgerufen am 8. März 2024. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Initiative Ibbenbüren „Den Kindern von Tschernobyl“. (PDF) S. 5. In: www.streiflichter.com. Ehemals im ; abgerufen am 16. Januar 2023. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ http://www.ritschow.de
- ↑ http://www.pfaelzische-kinderhilfe.de/
- ↑ Wildauerin erinnert sich „Ich habe Tschernobyl nicht ernst genommen“ maz-online.de, 27. April 2016
- ↑ Kinder von Tschernobyl / Solinger Hilfe für Minsk e.V.
- ↑ https://www.kirchliche-dienste.de/arbeitsfelder/tschernobyl/was-wir-tun https://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/wir-ueber-uns/portraet/jahresbericht_2015/aus_der_landeskirche/tschernobyl
- ↑ Heim-statt Tschernobyl e.V.
- ↑ Initiative Tschernobyl-Kinder e.V.