Tschiffeli (Patrizierfamilie)
Die Tschiffeli (Biel[1] stammende Berner Patrizierfamilie, die seit 1595 das Burgerrecht der Stadt Bern besass und in Bern 1897 im Mannesstamm erlosch.[2]
, auch Tschiffely, Tschiffély, frz. Chiffelle) waren eine ausDie Tschiffeli stellten zahlreiche Mitglieder des Grossen Rats und Landvögte und besassen zeitweise die Herrschaft Bümpliz (Altes Schloss Bümpliz und Neues Schloss Bümpliz), den Werdthof, den Landsitz Hunziken und den Kleehof in Kirchberg. Von der Option des Berner Grossratsbeschlusses von 1783, welcher allen regimentsfähigen Geschlechtern das Führen des Adelsprädikats „von“ freistellte,[3] wurde kein Gebrauch gemacht.
Personen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zweig Kaufleuten
- Niklaus Tschiffeli (1598–1638), Mitglied des Grossen Rats, Landvogt zu Grandson
- Samuel Tschiffeli (1626–1679), Mitglied des Grossen Rats, Schultheiss zu Büren an der Aare
- Petermann Tschiffeli (1629–1679), Mitglied des Grossen Rats, Landvogt zu Aarberg, Besitzer des Werdthofs
- Gabriel Tschiffeli (1661–1733), Mitglied des Grossen Rats, Spitalmeister, Bauherr zu Burgern
- Daniel Tschiffeli (1664–1730), Buchhändler, obrigkeitlicher Buchdrucker
- David Tschiffeli (1658–1730), Mitglied des Grossen Rats, Gerichtschreiber, Landvogt zu Romainmôtier, Landvogt zu Chillon
- Gottlieb Tschiffeli (1658–1730), Mitglied des Grossen Rats, Gubernator zu Bonmont, Landvogt zu Oberhofen, Sechzehner
- Daniel Tschiffeli (1658–1730), Mitglied des Grossen Rats, Landvogt zu Aarberg, Mitglied des Kleinen Rats, Zeugherr, Bauherr vom Rat, Herr zu Bümpliz
- Franz Emanuel Tschiffeli (1681–1729), Mitglied des Grossen Rats, Besitzer des Landguts Hunziken
- Johann Rudolf Tschiffeli (1716–1780), Oberchorgerichtsschreiber, Mitbegründer der Ökonomischen Gesellschaft in Bern, Besitzer des Kleeguts in Kirchberg
- Achilles Herkules Emanuel Tschiffeli (1737–1802), Brigadier, Verwalter des Aussenkrankenhauses
Zweig Mittellöwen
- Hans Heinrich Tschiffeli (1620–1677)[4], Mitglied des Grossen Rats, Kastlan zu Frutigen
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Blau, begleitet von zwei sechsstrahligen, goldenen Sternen ein goldener Rechtsschrägbalken, belegt mit einer blauen Turnierlanze.[5]
Archive
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stammbuch Niklaus Tschiffeli (1618–1619), Mss.h.h.XVI.87 im Katalog der Burgerbibliothek Bern
- Streubestände im Katalog der Burgerbibliothek Bern
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Braun: Tschiffeli. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Rudolf Ischer: Das Gesellschaftshaus zu den Kaufleuten in Bern. In: Neues Berner Taschenbuch auf das Jahr 1918, S. 1–100. doi:10.5169/seals-129139
- Sigismund von Wagner: Lebensgeschichte [des] Herrn Johann Rudolf Tschiffeli, Stifter der ökonomischen Gesellschaft in Bern, Bern 1808. online
- Alfred Zesiger: Die Stube zum roten/guldinen Mittlen-Löüwen. Ein Rückblick auf die Geschichte der ersten fünf Jahrhunderte. Zur Einweihung der neuen Zunftstube im Falken am 10. März 1908, Bern 1908.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ HBLS III, S. 756.
- ↑ Die hier beschriebene Familie Tschiffeli ist nicht zu verwechseln mit den aus La Neuveville und Cudrefin stammenden, 1816 in Bern eingeburgerten Tschiffeli.
- ↑ Edgar H. Brunner: Patriziat und Adel im alten Bern, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, Band 26 (1964), S. 6. (PDF)
- ↑ Zesiger 1908, S. 196.
- ↑ Wappenbuch der bernischen burgerlichen Geschlechter, Mss.h.h.XII.358 im Katalog der Burgerbibliothek Bern, 1684.