Tunnel Füllbach
Tunnel Füllbach | ||
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Nordportal 2018
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Verkehrsverbindung | Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt | |
Ort | Grub am Forst | |
Länge | 1113 m | |
Anzahl der Röhren | 1 | |
Bau | ||
Bauherr | DB Netz AG | |
Baubeginn | 2011 | |
Fertigstellung | 2014 | |
Betrieb | ||
Betreiber | DB Netz | |
Freigabe | 2017 | |
Lagekarte | ||
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Koordinaten | ||
Nordportal | 50° 13′ 15″ N, 11° 0′ 15″ O | |
Südportal | 50° 12′ 38″ N, 11° 0′ 18″ O |
Der Tunnel Füllbach ist ein 1113 Meter langer Tunnel bei Coburg. Als Teil der Verbindungskurve Niederfüllbach liegt er zwischen den Streckenkilometern 0,418 und 1,531.[1] Das Bauwerk dient der Anbindung Coburgs an die Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt.[2]
Er liegt im Landkreis Coburg und im Landkreis Lichtenfels.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tunnel unterquert den südlich von Grub am Forst gelegenen Höhnberg, bei einer maximalen Überdeckung von 45 Metern. Ebenfalls unterquert er den Tunnel Höhnberg mit der Schnellfahrstrecke.[3] Die Gebirgsfeste zwischen den beiden Tunneln beträgt 16 Meter.
Nördlich mündet die Strecke nach einer Straßenüberführung in die Bahnstrecke Coburg-Lichtenfels. Südlich folgt nach der Abzweigung Niederfüllbach, wo das Gleis in die Schnellfahrstrecke mündet, die Talbrücke Weißenbrunn am Forst.
Im Anschluss an die Hochgeschwindigkeitsstrecke verläuft der Tunnel zunächst in einer kurzen Geraden. Auf Höhe des Südportals des benachbarten Tunnels Höhnberg geht das Bauwerk bis zum Nordportal in einen Linksbogen von 1000 m Radius und 100 mm Überhöhung über.[4][5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Planung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tunnel Füllbach gehört mit dem Tunnel Höhnberg und der Füllbachtalbrücke zum knapp zwei Kilometer langen Bauabschnitt Füllbachtalbrücke/Anbindung Coburg Süd.
Das Bauwerk war wesentlicher Gegenstand des Planfeststellungsabschnitts 1.1 des Vorhabens.[6]
Bau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tunnel wurde am 26. Juli 2011 als vorletzter der insgesamt 25 Tunnel feierlich angeschlagen. Tunnelpatin war Barbara Daumiller-Zeil, Gattin des bayerischen Wirtschaftsministers Martin Zeil. Die geplante Investitionssumme betrug (Stand: 2011) rund 25 Millionen Euro.[2] Der Tunneldurchbruch am Nordportal war am 28. Mai 2012. Die offizielle Feier folgte am 21. Juni 2012. Die Herstellung der inneren Tunnelschale erfolgte vom Nordportal Richtung Südportal.
Die Röhre wurde in bergmännischer Bauweise von Süd nach Nord erstellt. Dabei fielen ungefähr 127.000 m³ Ausbruchsmaterial an, die auf der Deponie Pfarr (50° 13′ 6″ N, 11° 0′ 21″ O ), über dem nördlichen Tunnelende liegend, gelagert wurden. Der Tunnel hat über ein Schachtbauwerk bei Streckenkilometer 0,648[1], in der Nähe des Südportals, einen Notausgang. Der Tunnel hat eine maximale Längsneigung von 29 Promille und soll mit 130 km/h befahrbar sein. Die Freigabe erfolgte im Dezember 2017, zusammen mit der Neubaustrecke.
Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als einer der letzten von ICEs befahrenen Tunnel ist die Röhre seit 2020 mit öffentlichem Mobilfunk versorgt.[7]
Galerie
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Rettungsschacht 50° 12′ 47″ N, 11° 0′ 19″ O
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Nordportal Oktober 2012
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Südportal Mai 2013
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Nordportal: Trassenführungen von Stammstrecke und Einschleifung in Richtung Coburg im Füllbachtal
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Südportal: Abzweig der Einschleifung nach Coburg
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- M. Kicherer, M. Reiter, N. Hirche: NBS Ebensfeld - Erfurt - Baubetriebliche Optimierung und Sondermaßnahmen beim Bau der Tunnel Reitersberg, Füllbach und Höhnberg, 20. Symposium Felsmechanik und Tunnelbau (PDF; 546 kB)
- U. Sieler, Y. Hu: Höhenfreie Tunnelkreuzung Füllbach-Höhnberg auf der NBS Ebensfeld - Erfurt, 20. Symposium Felsmechanik und Tunnelbau (PDF; 391 kB)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Broschüre zum Bauabschnitt Coburg Süd und Ost (PDF; 853 kB) auf vde8.de
- Broschüre zum Bauabschnitt Füllbachtalbrücke/Anbindung Coburg Süd (PDF; 344 kB) auf vde8.de
- Bilder der Baustelle auf baustellen-doku.info
- Führerstandsmitfahrt München-Coburg *ICE1700* (ICE-T II BR411). Video einer Führerstandsmitfahrt durch den Tunnel.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Schüßler-Plan: Streckenprospekt Neubaustrecke VDE 8.1 Breitengüßbach–Erfurt. Herausgegeben von DB Netz AG Regionalbereich Südost. Stand 1. Juni 2017. S. 146; abgerufen am 23. Januar 2024.
- ↑ a b Anschlag für den Tunnel Füllbach zum Anschluss von Coburg im Projekt Nürnberg-Berlin. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 15. Februar 2012; abgerufen am 23. Januar 2024.
- ↑ DB ProjektBau GmbH (Hrsg.): Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt, Anbindung Coburg Süd und Ost: Tunnel Höhnberg, Tunnel Rennberg Tunnel Füllbach und Tunnel Feuerfelsen. Broschüre, Juni 2011 (PDF-Datei, 833 kB).
- ↑ Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt. Planfeststellung Bau-km 2,1+80 - 18,0+30. Höhenplan Strecke Verbindungskurve Niederfüllbach (Anlage Nr. 3). Aufgestellt im Oktober 1993, geändert am 30. Januar 1995, planfestgestellt am 18. Mai 1995.
- ↑ Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt. Planfeststellung Bau-km 2,1+80 - 18,0+30. Lageplan Strecke Verbindungskurve Niederfüllbach (Anlage Nr. 4). Aufgestellt im Oktober 1993, geändert am 30. Januar 1995, planfestgestellt am 18. Mai 1995.
- ↑ Planungsgesellschaft Bahnbau Deutsche Einheit mbH (Hrsg.): Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt: Planfeststellung Bau-km 134,8+00 - 135,4+20/2,7+67 -1,6+16: Anbindung Coburg. Erläuterungsbericht. Anlage 0.1. Dokument vom 15. Februar 1996, planfestgestellt am 10. Juni 1996. Erfurt, 1994, S. 72 f.
- ↑ LTE-Versorgung entlang der ICE-Strecke. In: youtube.com. Deutsche Telekom, 12. Januar 2021, abgerufen am 16. Januar 2021: „Kürzlich erst wurde beispielsweise in Grub am Forst, in der Nähe von Coburg in Bayern, einer der letzten unversorgten ICE-Tunnels mit Mobilfunk ausgestattet.“