Tunnelmensch
Der Begriff Tunnelmenschen (engl. mole people, wörtlich übersetzt „Maulwurfmenschen“) bezeichnet eine unbekannte Anzahl von Obdachlosen, die in verlassenen U-Bahntunneln New York Citys leben. Es ist schwer festzustellen, wie viele Menschen dort leben; in einer Untersuchung 1989 wurde die Zahl auf etwa 5.000 geschätzt.
Während bekannt ist, dass einige obdachlose Menschen zugängliche, verlassene, unterirdische Strukturen nutzen, gibt es auch moderne Mythen mit weitergehenden Behauptungen. Diese beinhalten, Tunnelmenschen hätten sich zu kleinen Stämmen von mehreren hundert Menschen zusammengeschlossen und ihre eigene Kultur entwickelt. Die Fernsehserie Die Schöne und das Biest (Beauty and the Beast, 1987–1990) hatte diese Großstadtlegende zum Thema.
Eine Sendung von Jerry Springer stellte die Gruppe der Tunnelmenschen vor.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Fernsehserie Extreme Ghostbusters tauchen Tunnelmenschen in der Folge 33 „Spuk bei den Tunnelmenschen“ (The Mole People) auf. Der Film Subway von Luc Besson spielt zum Großteil in der Pariser Metro und zeigt eine dort lebende Parallelgesellschaft.
Im Marvel Comic Die Fantastischen Vier gibt es einen Bösewicht mit dem Namen „The Mole Man“, der über eine ganze Rasse von Tunnelmenschen herrscht, die in der Tiefe unter New York leben. Der Mole Man und sein Volk wurden zum ersten Mal eingeführt in Die Fantastischen Vier #1.
Das Computerspiel Deus Ex hat ein Level, in dem der Charakter ein Tunnelmenschendorf betreten muss, während er Terroristen jagt. Im Spiel werden die Menschen als freundlich, dem Oberflächenbewohner gegenüber ängstlich dargestellt.
In der Fernsehserie White Collar wird Mozzie in der letzten Folge der letzten Staffel beim Einstieg in die New Yorker Kanalisation gefragt, ob er ein Maulwurfsmensch sei. Er bejaht dies. Während er dort sein Vorhaben erledigt, zitiert er aus dem Film von 1956.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sachbücher
- Margaret Morton: Der Tunnel. Die Obdachlosen im Untergrund von New York. Schirmer Mosel, München 1996, ISBN 3-88814-802-2.
- Sarah Schwed: My adventure Downtown. How I met and become a molewoman. Tinkerbell Press, 2004.
- Jennifer Toth: Tunnelmenschen. Das Leben unter New York City. Dtv, München 1996, ISBN 3-423-30564-9.
Belletristik
- Douglas Preston, Lincoln Child: Attic. Gefahr aus der Tiefe. Knaur, München 2007, ISBN 978-3-426-61823-3.
Filme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dokumentation des Senders Discovery Channel: Mole People: Life in the World Below [1] (englisch)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fantasy in The Mole People – Eine Kritik des Buchs von Jennifer Toth („Here's the problem in a nutshell: every fact in this book that I can verify independently is wrong.“) (englisch)