Tuti Tursilawati
Tuti Tursilawati (geboren am 6. Juni 1984 in Cikeusik, Majalengka, Jawa Barat;[1][2][3] gestorben am 29. Oktober 2018 in Ta'if, Saudi-Arabien)[3][4] war eine indonesische Haushälterin, die als Arbeitsmigrantin im Königreich Saudi-Arabien in einem privaten Haushalt arbeitete. Sie war 2011 für den Mord an ihrem Arbeitgeber verurteilt worden, der sie seit 2009 sexuell missbraucht hatte, und wurde 2018 hingerichtet.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tursilawati war 2011 für den Mord an ihrem Arbeitgeber Suud Malhaq Al Utaibi verurteilt worden, der sie seit 2009 sexuell missbraucht hatte.[2] Laut ihren Angaben hatte sie ihn in Notwehr getötet, als er sie am 11. Mai 2010 vergewaltigen wollte.[1] Nach der Tat war sie aus der Stadt geflohen und von neun Männern vergewaltigt worden, die versprochen hatten, sie nach Mekka zu bringen. Sie wurde in Ta'if verhaftet und dort 2011 von einem Scharia-Gericht zum Tode verurteilt. Am 29. Oktober 2018 wurde sie hingerichtet.[4][3]
Der frühere Präsident Indonesiens Bacharuddin Jusuf Habibie und hochrangige Persönlichkeiten hatten sich für die Begnadigung Tursilawatis engagiert.[1] Indonesiens amtierende Regierung legte sowohl juristisch als auch in einem Brief an den saudischen König Salman ibn Abd al-Aziz Einspruch gegen das Todesurteil ein, wurde aber nicht über die bevorstehende Hinrichtung informiert. Präsident Joko Widodo protestierte in einem Telefonat mit Saudi-Arabiens Außenminister Adel al-Jubeir gegen die Hinrichtung. Zudem bestellte er den saudi-arabischen Botschafter in Jakarta ein. Die indonesische Organisation Migrant CARE forderte die Aufkündigung der Abkommen über indonesische Arbeitskräfte zwischen Indonesien und Saudi-Arabien. Lokale und internationale Menschenrechtsorganisationen forderten einen besseren Schutz für Gastarbeiter in Saudi-Arabien.[4][5]
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tursilawati war bereits die dritte Haushälterin, an der 2018 die Todesstrafe in Saudi-Arabien vollstreckt wurde.[6][7][8][9][10] Laut Schätzungen sollen insgesamt rund eine Million Indonesierinnen als Hausmädchen in dem Königreich arbeiten.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Prince Walid to help save Tuti from execution. Antara News, 26. Dezember 2011, abgerufen am 1. November 2018.
- ↑ a b INDONESIA ATTEMPTS TO SECURE REPRIEVE FOR TUTI TURSILAWATI. 26. Dezember 2011, abgerufen am 1. November 2018.
- ↑ a b c Saudi Arabia executed Indonesian domestic worker without notifying Indonesian gov’t: Migrant Care. 30. Oktober 2018, abgerufen am 1. November 2018.
- ↑ a b c d e Sarah Yuniarni: Indonesia Protests Saudi Execution of Migrant Worker Without Prior Notification. Jakarta Globe, 31. Oktober 2018, abgerufen am 1. November 2018.
- ↑ Indonesien protestiert gegen Hinrichtung von Hausmädchen. Spiegel Online, 31. Oktober 2018, abgerufen am 1. November 2018.
- ↑ Adam Taylor: Indonesia says it had no warning Saudi Arabia would be executing maid. The Washington Post, 31. Oktober 2018, abgerufen am 1. November 2018.
- ↑ Nicola Smith: Indonesia protests after Saudi Arabia executes domestic maid. The Telegraph, 31. Oktober 2018, abgerufen am 1. November 2018.
- ↑ Fury as Saudi Arabia executes Indonesian maid Tuti Tursilawati without warning. South China Morning Post, 1. November 2018, abgerufen am 1. November 2018.
- ↑ Dian Septiari: Indonesia must scrap workers agreement with Saudi Arabia following execution: NGO. The Jakarta Post, 30. Oktober 2018, abgerufen am 1. November 2018.
- ↑ Indonesia protests Saudi execution of domestic worker. Al Jazeera, 31. Oktober 2018, abgerufen am 1. November 2018.
Personendaten | |
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NAME | Tursilawati, Tuti |
ALTERNATIVNAMEN | Tursilawati, Tuty |
KURZBESCHREIBUNG | indonesische Haushälterin und Opfer sexueller Gewalt, die in Saudi-Arabien hingerichtet wurde |
GEBURTSDATUM | 6. Juni 1984 |
GEBURTSORT | Majalengka Regency, Jawa Barat |
STERBEDATUM | 29. Oktober 2018 |
STERBEORT | Ta'if, Saudi-Arabien |