UCI-Mountainbike-Eliminator-Weltcup

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Der UCI-Mountainbike-Eliminator-Weltcup ist eine vom Radsport-Weltverband UCI organisierte Rennserie, bei der in der Disziplin Cross-Country Eliminator (XCE) um Weltcuppunkte gekämpft wird. Die einzelnen Rennen findet weltweit meist auf Stadtkursen statt. Der Eliminator-Weltcup fand zunächst im Rahmen des UCI-Mountainbike-Weltcups statt, seit 2017 handelt es sich um eine eigenständige Veranstaltung.

In den Jahren 2010 und 2011 gab es Eliminator-Wettkämpfe im Vorprogramm einzelner Ausgaben des Mountainbike-Weltcups, so in Dalby Forest[1][2] und Nové Město na Moravě.[3] Für 2012 verkündete die UCI die offizielle Aufnahme des Eliminator-Formats in den Weltcup als Ersatz für Four Cross, mit drei Rennen in Houffalize, Nové Město und La Bresse.[4] Deren Ergebnisse fanden somit Eingang ins UCI-Jahrbuch, allerdings gab es weder ein Gesamtklassement noch zählten die Rennen für das existierende Cross-Country-Klassement.[5]

Im UCI-Mountainbike-Weltcup 2013 fand der Eliminator fünfmal statt. Dank einer Regeländerung wurden Gesamtklassements für Männer und Frauen geschaffen[6] und am Ende der Saison erstmals Weltcupsieger gekürt.[7] Allerdings zeichneten sich bereits Schwierigkeiten ab: Die Aussicht auf eine Aufnahme des neuen Wettbewerbs in die Olympischen Spiele 2016 hatte sich zerschlagen, und zudem stieß der Eliminator bei den stärksten Fahrern auf Desinteresse.[8] 2014 fand nochmals eine XCE-Gesamtwertung mit sechs Läufen statt, doch das Ende war schon beschlossene Sache, auch aus Mangel an Sponsoren und wegen Terminschwierigkeiten.[9] Im Programm des Weltcups 2015 war Eliminator nicht mehr von der Partie.[10]

2017 reaktivierte die UCI den Eliminator-Weltcup, nunmehr als eigenständige Rennserie in städtischem Umfeld, deren Organisation, wie auch die der Weltmeisterschaften, der belgischen Firma City Mountainbike übertragen wurde;[11] letztere hatte schon jahrelange Erfahrung mit der Organisation dieser Art von Rennen gesammelt.[12] Hierfür war keine Regeländerung erforderlich, in der Tat hatten bereits die Weltcuprennen von La Bresse 2012[13] und Albstadt 2013[14] im jeweiligen Ortskern stattgefunden. Dennoch bedeutete die Änderung eine Neuausrichtung der Sportart, die sich von einem Zusatzwettbewerb für Cross-Country-Fahrer zu einer Disziplin für Spezialisten entwickelte.

Die Weltcup-Ausgaben von 2017 bis 2019 umfassten jeweils sechs bis sieben Runden. 2020 konnten infolge der Corona-Pandemie nur zwei der sieben geplanten Runden tatsächlich stattfinden; auf eine Gesamtwertung wurde daher verzichtet.[15] Ab 2021 konnte der Weltcup wieder weitgehend planmäßig durchgeführt werden, 2022 mit einer Rekordzahl von zehn Runden. Für 2024 sind acht Weltcup-Runden von April bis November geplant.

Die Regeln über den Eliminator-Weltcup in Abschnitt 4.15 des UCI-Regelwerks besagen lediglich, dass der Ablauf des Rennens den üblichen Regeln für Cross-Country Eliminator entsprechen muss, und dass Männer und Frauen je eine Altersklasse ab 17 Jahren bilden. Alle weiteren Details werden dem Veranstalter überlassen, derzeit City Mountainbike.

In jedem Lauf findet zunächst eine Qualifikation statt, in der jeder Teilnehmer den Parcours einzeln auf Zeit fährt; dies dient der Erstellung einer Setzliste. Der Endkampf findet mit maximal 32 Teilnehmern statt. In Achtel-, Viertel- und Halbfinals treten jeweils vier Fahrer gegeneinander an, von denen die beiden ersten weiterkommen. Im Finale werden die Plätze 1 bis 4 ermittelt, im kleinen Finale die Plätze 5 bis 8.

Für das Weltcup-Ranking werden nach dem Reglement von 2024 in Endkampf und Zeitfahren Punkte nach der unten dargestellten Tabelle vergeben. Ein Sieg in einem Lauf wird mit 1300 Euro Preisgeld belohnt, der Sieg in der Gesamtwertung mit 2250 Euro.[16]

Platz 1 2 3 4 5 6 7 8 9 16
Endkampf 90 70 60 50 35 30 25 20 10 3
Zeitfahren 30 20 15 13 12 11 10 9 8 1

In der ursprünglichen Fassung der Regeln wurde nur das Endergebnis gewertet, wobei ein Sieg 60 Punkte zählte.[6] Von 2021 bis 2023 gab es für einen Sieg im Endergebnis weiterhin 60 Punkte, im Zeitfahren 30, außerdem gab es pro Saison ein Streichergebnis.

Von 2012 bis 2024 fanden in 11 Austragungen 62 Eliminator-Rennen statt, die meisten davon in Europa, vereinzelt aber auch in Australien, Nord- und Südamerika sowie Asien. Mehrfachsieger der Gesamtwertung sind Jeroen van Eck und Simon Gegenheimer (je zweimal) bei den Männern und Gaia Tormena (fünfmal) bei den Frauen. Tormena (22 Mal) und Gegenheimer (13 Mal) haben auch die meisten Einzelsiege errungen. Auf den Podiums konnten sich Fahrer aus insgesamt 26 Nationen und allen fünf Kontinentalverbänden platzieren.

Jahr Erster Zweiter Dritter
XCE-Wertung im UCI-Mountainbike-Weltcup
2012 keine Gesamtwertung
2013 Osterreich Daniel Federspiel Deutschland Simon Gegenheimer Belgien Fabrice Mels
2014 Belgien Fabrice Mels Deutschland Simon Gegenheimer Osterreich Daniel Federspiel
2015 und 2016 nicht ausgetragen
UCI-Mountainbike-Eliminator-Weltcup
2017 Deutschland Simon Gegenheimer Frankreich Lorenzo Serres Spanien Alberto Mingorance
2018 Niederlande Jeroen van Eck Deutschland Simon Gegenheimer Frankreich Lorenzo Serres
2019 Frankreich Hugo Briatta Frankreich Titouan Perrin-Ganier Niederlande Jeroen van Eck
2020 keine Gesamtwertung
2021 Niederlande Jeroen van Eck Deutschland Simon Gegenheimer Frankreich Titouan Perrin-Ganier
2022 Deutschland Simon Gegenheimer Frankreich Titouan Perrin-Ganier Frankreich Quentin Schrotzenberger
2023 Frankreich Titouan Perrin-Ganier Deutschland Simon Gegenheimer Frankreich Lorenzo Serres
2024 Schweden Edvin Lindh Frankreich Lorenzo Serres Osterreich Theo Hauser
Jahr Erste Zweite Dritte
XCE-Wertung im UCI-Mountainbike-Weltcup
2012 keine Gesamtwertung
2013 Schweden Alexandra Engen Schweiz Kathrin Stirnemann Schweden Jenny Rissveds
2014 Schweiz Kathrin Stirnemann Schweden Jenny Rissveds Schweden Alexandra Engen
2015 und 2016 nicht ausgetragen
UCI-Mountainbike-Eliminator-Weltcup
2017 Niederlande Lizzy Witlox Norwegen Ingrid Bøe Jacobsen Frankreich Coline Clauzure
2018 Norwegen Ingrid Bøe Jacobsen Schweden Ella Holmegård Ukraine Iryna Popowa
2019 Italien Gaia Tormena Schweden Ella Holmegård Deutschland Marion Fromberger
2020 keine Gesamtwertung
2021 Italien Gaia Tormena Deutschland Marion Fromberger Deutschland Lia Schrievers
2022 Italien Gaia Tormena Deutschland Marion Fromberger Brasilien Marcela Lima
2023 Italien Gaia Tormena Deutschland Marion Fromberger Niederlande Annemoon van Dienst
2024 Italien Gaia Tormena Niederlande Didi de Vries Frankreich Madison Boissière

Einzelnachweise

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  1. Weltcup-Programm Dalby Forest 2010 (Memento vom 10. Juli 2010 im Internet Archive)
  2. Weltcup-Programm Dalby Forest 2011 (Memento vom 29. April 2011 im Internet Archive)
  3. Weltcup-Programm Nové Město 2011 (Memento vom 29. April 2011 im Internet Archive)
  4. Pressemitteilung der UCI vom 30. September 2011 (Memento vom 4. Oktober 2011 im Internet Archive)
  5. UCI-Jahrbuch 2012. Union Cycliste Internationale, S. 98ff, abgerufen am 11. April 2024 (französisch, englisch).
  6. a b UCI-Regelwerk für Mountanbike, Stand 1. Januar 2013 (Memento vom 30. Januar 2013 im Internet Archive), Artikel 4.5.008 und 4.5.037
  7. UCI-Jahrbuch 2013. Union Cycliste Internationale, S. 154, abgerufen am 11. April 2024 (französisch, englisch).
  8. Eliminator mountain bike World Cup changes coming. CyclingNews, 26. September 2013; (englisch).
  9. La fin du XC Eliminator programmée pour 2015 ? VeloVert, 26. Mai 2014; (französisch).
  10. 2015 UCI Mountain Bike World Cup calendar released. CyclingNews, 31. Juli 2014; (englisch).
  11. UCI-Newsletter Nr. 25 vom 23. Februar 2017 (Memento vom 29. Juni 2023 im Internet Archive)
  12. History. City Mountainbike, abgerufen am 11. April 2024 (englisch).
  13. Rissveds wins women's eliminator cross country. CyclingNews, 18. Mai 2012;.
  14. Short Track-Wettkämpfe im Weltcup: Der Weg einer Erfolgsgeschichte. Albstadt Tourismus, 26. März 2021;.
  15. 2020 UCI Mountain Bike Eliminator World Cup: cancellation of final round in Dubai (UAE). City Mountainbike, 9. November 2020; (englisch).
  16. 2024 Regulations – Version 01.03.2024. City Mountainbike, abgerufen am 11. April 2024 (englisch).