Über 400 Fahrerinnen und Fahrer aus 25 Ländern waren gemeldet. Es wurden 44 Titel vergeben, jeweils 22 im U23- und im Junioren-Bereich.
Die Mannschaft des Bundes Deutscher Radfahrer dominierte diese Nachwuchs-Europameisterschaften. Insgesamt errang sie 24 Medaillen, davon 13 goldene; ein bisher noch nie erreichter Erfolg der deutschen Nationalmannschaft in der Geschichte der Junioren- und U23-Meisterschaften, die seit 2010 jährlich ausgetragen werden. Auf dem zweiten Platz im Medaillenspiegel folgten Großbritannien (7, 5 und 2) und Russland auf Platz drei (6,3 und 7). Bei der italienischen Mannschaft stachen vor allem die Frauen mit sechs Ausdauer-Titeln hervor. Bei den Junioren überraschte das griechische Talent Konstantinos Livanos mit zwei Goldmedaillen. Der deutsche Junior Julien Jäger sicherte sich ebenfalls zwei Goldmedaillen im Teamsprint und im Keirin. Im Sprint unterlag er dem Griechen. Die Britin Emma Finucane gewann drei Medaillen bei den Juniorinnen im Kurzzeitbereich, die Deutsche Alessa-Catriona Pröpster entschied wiederum Keirin und Sprint für sich. Drei Bronzemedaillen gingen an die Junioren-Sprinterin Taky Marie-Divine Kouamé aus Frankreich, während die irische Juniorin Lara Gillespie dreimal Silber im Ausdauerbereich gewann. Die starke Italienerin Letizia Paternoster überzeugte erneut mit drei Goldmedaillen im Ausdauerbereich. Im Kurzzeitbereich der U23-Männer dominierten der Niederländer Harrie Lavreysen und der Franzose Sébastien Vigier.
Fahrer aus der Schweiz holten insgesamt drei Medaillen: Dabei gewannen Robin Froidevaux, Valère Thiébaud und Mauro Schmid jeweils zwei Medaillen (in Einzel- und Mannschaftswettbewerben). Der österreichische Junior Tim Wafler gewann mit Silber die einzige Medaille für sein Land.
Am vierten Wettkampftag stürzte der italienische Fahrer Lorenzo Gobbo beim Temporennen im Rahmen des Omniums der Junioren. Dabei bohrte sich ein etwa 40 Zentimeter langer Holzsplitter aus der Bahn in seinen Oberkörper und verletzte die Lunge und einen Oberschenkel. Der 17-jährige Gobbo wurde drei Stunden lang operiert, befand sich aber außer Lebensgefahr.[1] Nach rund einer Woche konnte er das Krankenhaus in Gent verlassen und nach Italien zu seinen Eltern zurückreisen,[2]