Einerverfolgung
Die Einerverfolgung ist eine Disziplin des Bahnradsports.
Regeln
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Männer absolvieren 4000 Meter und Frauen 3000 Meter auf einer Radrennbahn. Die Distanz bei den Junioren beträgt 3000 Meter, bei den Juniorinnen 2000 Meter. Ab 2025 werden die Distanzen der Frauen auf 4000 Meter und die der Juniorinnen auf 3000 Meter erhöht.[1]
Ein Einerverfolgungsturnier wird in zwei Runden ausgetragen. Zunächst werden in einer Qualifikation die vier schnellsten Fahrer ermittelt. Die beiden Bestplatzierten ermitteln im großen Finale den Sieger; die Nächstschnellsten bestreiten das kleine Finale um Platz drei.
In jedem Lauf starten zwei Fahrer von den gegenüberliegenden Geraden der Bahn an der Verfolgerlinie. In der Qualifikation wird auf Zeit gefahren, die Fahrer dürfen sich jedoch nicht im Windschatten des jeweils anderen bewegen. In den Läufen der besten Vier ist Sieger, wer die Distanz als Erster bewältigt oder seinen Gegner vorher einholt.
Rekorde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die aktuellen Weltrekordhalter sind bei den Männern Jonathan Milan, der bei der Weltmeisterschaft 2024 in Ballerup 3:59,153 Minuten für die 4000 Meter benötigte, und bei den Frauen Chloé Dygert, die am 29. Februar 2020 in Berlin bei der Weltmeisterschaft 2020 die 3000 Meter in 3:16,937 Minuten fuhr.
Paracycling
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einerverfolgung wird auch im Paracycling betrieben. Ausgefahren wird sie mit Tandems aus sehbehindertem Fahrer und sehendem Piloten (Klasse B) und mit Rennrädern (Klasse C). Ab 2025 beträgt die Entfernung in den Leistungsklassen B, C4 und C5 jeweils 4000 Meter, in den Klassen C1 bis C3 beträgt sie 3000 Meter.[2][3]
Ergebnisse bei Bahnradsport-Weltmeisterschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Männer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einerverfolgung wurde 1939 erstmals offiziell bei Bahn-Weltmeisterschaften in Mailand ausgetragen, der Wettbewerb allerdings wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs nach den Vorläufen abgebrochen. Im Jahr zuvor, 1938 in Amsterdam, war ein Demonstrationsrennen in der Verfolgung ausgetragen worden. Die Idee zu dieser neuen Disziplin soll der US-amerikanische Radsportler Bill Martin gehabt haben.[4]
Im Jahr 1993 wurde die Trennung zwischen Profis und Amateuren aufgehoben. Seitdem finden die Bahn-Weltmeisterschaften in der neuen "Elite"-Kategorie statt.
In den Jahren der Olympischen Spiele 1976, 1980, 1984, 1988 und 1992 wurde der Amateur-Wettbewerb bei Weltmeisterschaften nicht ausgetragen.
Amateure bis 1991
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Profis bis 1992
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Elite seit 1993
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frauen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Frauen: UCI passt Bahn-Renndistanzen an und führt Radball-WM ein. In: rad-net.de. 5. Mai 2023, abgerufen am 5. Mai 2023.
- ↑ Artikel 16.8.004 des UCI-Reglements
- ↑ Regulation amendments applying on 01.01.2025. Union Cycliste Internationale, 27. September 2024 (englisch). Artikel 16.8.004
- ↑ „Plugger Bill“ Martin - Influence on Cycling. The Sydney Morning Herald, 2. April 1942, S. 8, abgerufen am 8. Dezember 2015.
- ↑ Diverse Quellen geben Sydney Patterson als Zweiten an, der aber im Viertelfinale gegen Dupont ausschied. Quellen: Illustrierter Radsport-Express 1948 sowie Paul Bering, Albert van Laethen, Le Cyclisme, 1944-1950, Brüssel, Seite 401 (französisch).