U 489
U 489 (vorheriges/nächstes – alle U-Boote)
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Typ: | XIV |
Feldpostnummer: | M-50 390 |
Werft: | Deutsche Werke, Kiel |
Bauauftrag: | 17. Juli 1941 |
Baunummer: | 314 |
Kiellegung: | 28. Januar 1942 |
Stapellauf: | 24. Dezember 1942 |
Indienststellung: | 8. März 1943 |
Kommandanten: |
8. März 1943 – 4. August 1943 |
Einsätze: | 1 Feindfahrt |
Versenkungen: |
keine |
Verbleib: | am 4. August 1943 im Nordatlantik südöstlich Island versenkt |
U 489 war ein deutsches U-Boot vom Typ XIV, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Auftrag für das Boot wurde am 17. Juli 1941 an die Deutsche Werke in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 28. Januar 1942, der Stapellauf am 24. Dezember 1942, die Indienststellung unter Leutnant zur See Adalbert Schmandt fand schließlich am 8. März 1943 statt.[1]
Das Boot war eine sogenannte „Milchkuh“ und sollte ausschließlich als Versorgungsboot eingesetzt werden. Es ging auf dem ersten Einsatz verloren, ohne ein U-Boot versorgt zu haben.
Nach der Indienststellung am 8. März 1943 absolvierte U 489 seine Ausbildung in der 4. U-Flottille in Stettin, bevor es als Versorgungsboot zum 1. August 1943 zur 12. U-Flottille nach Bordeaux kommen sollte. Doch dort traf das Boot nie ein, es wurde auf der Fahrt dorthin am 4. August 1943 versenkt.
Einsatzstatistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste Unternehmung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Boot lief am 22. Juli 1943 von Kiel aus. Es wurde nach einer 14 Tage dauernden Fahrt im mittleren Nordatlantik, südöstlich von Island, am 4. August 1943 versenkt. Es sollte U-Boote, die aus dem Südatlantik kamen, versorgen. Doch dazu kam es nicht mehr.
Verbleib
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Boot wurde am 4. August 1943 im Nordatlantik südöstlich von Island von einem Flugboot vom Typ Sunderland III (Markierung 3•G)[2] der kanadischen RCAF Squadron 423 angegriffen. Es gelang der Flakbesatzung von U 489, das Flugboot während des Anflugs in Brand zu schießen. Die Sunderland musste notwassern und versank nach wenigen Minuten. U 489 hatte mehrere Wasserbombentreffer erhalten und sank ebenfalls. Die Position war 61° 11′ N, 14° 38′ W im Marine-Planquadrat AE 8873. Es gab einen Toten und 53 Überlebende, sowie drei abgeschossene deutsche Flieger, die U 489 bei den Färöerinseln aufgenommen hatte. Der britische Zerstörer Castleton nahm die Überlebenden von U 489 sowie sechs Mann der zwölfköpfigen Besatzung der gesunkenen Sunderland auf.[3] Der Pilot der Sunderland Albert A. Bishop erhielt für die Durchführung des Angriffs das Distinguished Flying Cross.[2]
Als eine wesentliche Ursache für die Entdeckung des Boots wird die erfolgreiche amerikanische Entzifferung des von den U-Booten benutzten Schlüsselnetzes „Triton“ angesehen, das zur Verschlüsselung des Funkverkehrs mit dem BdU benutzt wurde.[4] Ab April 1943 waren hierzu im U.S. Naval Computing Machine Laboratory mehr als 120 speziell entwickelte Desch-Bombes gefertigt worden, die gegen die von der Kriegsmarine verwendete Enigma-M4 gerichtet waren.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 1: Die Jäger. 1939–1942. Heyne, München 1998, ISBN 3-453-12345-X.
- Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 2: Die Gejagten, 1942–1945. Heyne, München 1998, ISBN 3-453-16059-2.
- Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0490-1.
- Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6.
- Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 3: Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 2001, ISBN 3-8132-0513-4.
- Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1999, ISBN 3-8132-0514-2.
- Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 5: Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 2003, ISBN 3-8132-0515-0.
- Erich Gröner: Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944. J. F. Lehmanns Verlag, München 1976, ISBN 3-469-00552-4 (Nachdruck der Ausgabe 1942–1943).
- Erich Gröner: Suchliste für Schiffsnamen (= Die Handelsflotten der Welt. Ergänzungsbd.). J. F. Lehmanns Verlag München 1976, ISBN 3-469-00553-2 (Nachdruck der Ausgabe 1943).
- John F. White: U-Boot-Tanker. 1941–1945. Unterwasser-Versorger für die Wolfsrudel im Atlantik. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2000, ISBN 3-7822-0790-4.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. 1997, S. 105.
- ↑ a b Martyn Chorlton: We search and strike – The Story of 423 Squadron's second U-Boat success of WW II. In: Aeroplane Monthly. Nr. 455, März 2011, ISSN 0143-7240, S. 24 ff.
- ↑ Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes Verlag, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7, S. 144.
- ↑ Jennifer Wilcox: Solving the Enigma – History of the Cryptanalytic Bombe. Center for Cryptologic History, NSA, Fort Meade (USA) 2001, S. 52. PDF; 0,6 MB ( vom 15. Januar 2009 im Internet Archive)
- ↑ John A. N. Lee, Colin Burke, Deborah Anderson: The US Bombes, NCR, Joseph Desch, and 600 WAVES – The first Reunion of the US Naval Computing Machine Laboratory. IEEE Annals of the History of Computing, 2000. S. 35. PDF; 0,5 MB, abgerufen am 22. Mai 2018.