Uco van Wijk

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Uco van Wijk (* 20. Mai 1924 in Yogyakarta; † 10. August 1966 in Washington, D.C.) war ein niederländischer Astronom.

Uco van Wijk wurde am 20. Mai 1924 in Yogyakarta, einer Stadt im Zentrum der indonesischen Insel Java, die damals unter niederländischer Kolonialherrschaft stand, als Sohn eines Mathematiklehrers geboren. Nach dem Besuch der High School in Bandung ging er im Dezember 1941 in die USA, um an der Harvard University Astronomie zu studieren. Das war kurz vor der japanischen Invasion Südostasiens, in deren Verlauf beide Eltern umkamen. Während des Zweiten Weltkrieges diente er in der niederländischen Armee und wurde als Zivilrichter in Neuguinea eingesetzt. Nach dem Krieg ging er zurück nach Harvard und schloss 1948 sein Studium ab. Dann arbeitete von 1950 bis 1951 mit Bart J. Bok am Boyden Observatory in Südafrika und nahm anschließend eine Dozentenstelle in Harvard an, wo er zehn Jahre lang blieb.[1] 1952 wurde er mit der Dissertation Various applications of the virial theorem to the dynamics of galactic clusters (Verschiedene Anwendungen des Virialsatzes auf die Dynamik galaktischer Sternhaufen) unter Bok promoviert.[2] Im Jahre 1961 wechselte er als erster Professor für Astronomie an die Universität von Maryland, diese Stelle hatte er bis zu seinem Lebensende inne.[1] Er war für den Entwurf des Teleskops der Universitätssternwarte verantwortlich.[3]

Van Wijks astronomische Interessen betrafen vor allem die Dynamik von Sternhaufen[4][5], wie auch das oben genannte Thema seiner Dissertation zeigt. Er arbeitete zudem über photoelektrische Helligkeiten und eine von ihm aufgestellte Reihe solcher Helligkeiten in der Großen Magellanschen Wolke[6] ist als die Van-Wijk-Reihe bekannt.[7]

Van Wijk war mit Dora Shapley, einer Nichte des Astronomen Harlow Shapley, verheiratet. Während seiner Zeit in Neuguinea hatte er sich mit Malaria infiziert.[1] An den Spätfolgen starb er am 10. August 1966 nach einer mehrere Wochen andauernden Erkrankung in Washington, D. C. im Alter von 42 Jahren.[8]

Die Sonnenuhr auf dem Campusgelände der Universität von Maryland

Einzelnachweise

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  1. a b c Bart J. Bok: Uco Van Wijk. In: Quarterly Journal of the Royal Astronomical Society. Band 8, 1967, S. 386, bibcode:1967QJRAS...8..386. (englisch).
  2. Uco van Wijk. The Astronomy Genealogy Project, abgerufen am 2. Oktober 2024 (englisch).
  3. John Trasco: About the UMD Observatory. University of Maryland, abgerufen am 2. Oktober 2024 (englisch, hier findet sich ein Bild, beachte die falsche Schreibseise Uco van Wyck).
  4. U. van Wijk: On the dynamics of galactic clusters. In: Annales d'Astrophysique. Band 12, 1949, S. 81–95, bibcode:1949AnAp...12...81V (englisch).
  5. U. van Wijk: The Applicability of the Virial theorem to Evolving Clusters. In: Harvard College Observatory Bulletin. Nr. 920, 1951, S. 6–9, bibcode:1951BHarO.920....6V (englisch).
  6. U. van Wijk: A Photoelectric Magnitude Sequence in the Large Magellanic Cloud. In: Harvard College Observatory Bulletin. Nr. 921, 1952, S. 7–8, bibcode:1952BHarO.921....7V (englisch).
  7. A. Ardeberg: On the extended van Wijk sequence in the Large Magellanic Cloud. In: Astronomy and Astrophysics. Band 19, Juli 1972, S. 384–386, bibcode:1972A&A....19..384A (englisch).
  8. Uco Van Wijk. In: Physics Today. Band 19, Nr. 10, Oktober 1966, S. 121, doi:10.1063/1.3047755 (englisch).
  9. Uco van Wijk. Royal Astronmical Society, abgerufen am 2. Oktober 2024 (englisch).
  10. Cameron Smith: Sundial. University of Maryland, abgerufen am 2. Oktober 2024 (englisch).
  11. Uco Van Wijk Memorial Library. University of Maryland, abgerufen am 2. Oktober 2024 (englisch).
  12. Van Wijk im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS