Uhlenhof (Templin)
Uhlenhof war ein Vorwerk auf der Gemarkung von Herzfelde, einem Ortsteil der Stadt Templin im Landkreis Uckermark (Brandenburg). Es entstand vor 1882 und wurde nach 1960 abgerissen.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Uhlenhof lag 2,2 km südwestlich von Herzfelde, etwas westlich der heutigen K7326 von Klosterwalde nach Herzfelde. Das Gehöft gehörte zur Gemarkung von Herzfelde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie der Annenhof auf der Gemarkung von Herzfelde gehörte der Uhlenhof um 1900 zum Gemeindebezirk Herzfelde, während das Vorwerk Steinhausen zum Gutsbezirk Herzfelde gehörte und das Vorwerk Wiedebusch einen eigenen Gutsbezirk bildete. Der Uhlenhof gehörte ursprünglich zum Gut Herzfelde, das zum Gemeindebezirk gehörte, während das Rittergut Herzfelde einen eigenen Gutsbezirk, den Gutsbezirk Herzfelde bildete.
Der Uhlenhof ist erstmals 1885 belegt. 1885 gehörte Herzfelde Gut dem Robert Wendlandt (im Gegensatz zu Herzfelder Rittergut), der Uhlenhof hatte damals 16 Einwohner, die in einem Wohnhaus lebten. Herzfelde Gut hatte damals eine Gesamtwirtschaftsfläche von 257 Hektar, davon 248 Hektar Acker, 6 Hektar Wiesen und 3 Hektar Hutung (Weiden). Der Grundsteuerreinertrag belief sich auf 2208 Mark.[1] Im Messtischblatt 2847 Templin von 1884 mit Nachträgen bis 1911 ist der Uhlenhof als Schäferei bezeichnet.
1896 wird Herzfelde Gut ausdrücklich mit Vorwerk Uhlenhof genannt. Der Besitzer war Rudolf Aue, ein Geheimrat in Dessau. Das Gut maß nun schon 315,27 Hektar, davon 291,47 Hektar Acker und 13,80 Hektar Wiesen. Der Grundsteuerreinertrag war auf 3192 Mark festgesetzt. Als Besonderheit des Betriebs ist die Zucht von Yorkshire-Schweinen vermerkt.[2] Für 1903 ist vermerkt, dass Rudolf Aue den Betrieb von einem Administrator Telschow verwalten ließ.[3] 1907 ist der Besitzer von Herzfelde Gut ein gewisser Callies in Herzfelde.[4] Bis 1910 hatte der Besitzer schon wieder gewechselt; er hieß nun Max Pautsch. Der Uhlenhof ist wieder explizit genannt, jedoch nicht separat angegeben. Die Größe kann jedoch aus der Differenz zur nächsten Angabe der Gesamtgröße berechnet werden. 1910 hatte Herzfelde Gut noch eine Größe von 315 Hektar.[5] Bis 1914 hatte Max Pautsch den Uhlenhof an den Besitzer des Rittergutes Herzfelde Max Francke verkauft. Das Restgut Herzfelde Gut hatte jetzt nur noch eine Größe von 167 Hektar, davon 153 Hektar Acker und 14 Hektar Wiesen. Der Grundsteuerreinertrag betrug noch 2014 Mark.[6] Demnach hatte der Uhlenhof eine Fläche von 148 Hektar. 1929 bewirtschaftete Max Francke nicht nur das Rittergut Herzfelde mit dem Vorwerk Steinhausen und den Uhlenhof, sondern hatte auch noch den Annenhof auf der Gemarkung Herzfelde hinzu gekauft.
In der Bodenreform von 1946 waren alle großen Güter auf der Gemarkung Herzfelde enteignet und aufgeteilt worden.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VIII: Uckermark. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1986, S. 1028/29.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Paul Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche. Mit Angabe sämmtlicher Güter, ihrer Qualität, ihrer Grösse (in Culturart); ihres Grundsteuerreinertrages; ihrer Besitzer, Pächter, Administratoren etc.; der Industriezweige; Poststationen; Züchtungen specieller Viehraçen, Verwerthung des Viehbestandes etc. I. Das Königreich Preussen.I. Lieferung: Provinz Brandenburg. 2. verbesserte Auflage, 340 S., Berlin, Nicolaische Verlagsbuchhandlung, 1885, S. 280/81.
- ↑ Paul Ellerholz, Ernst Kirstein, Traugott Müller, W. Gerland und Georg Volger: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche. Mit Angabe sämmtlicher Güter, ihrer Qualität, ihrer Grösse und Culturart; ihres Grundsteuerreinertrages; ihrer Besitzer, Pächter, Administratoren etc.; der Industriezweige; Post-, Telegraphen- und Eisenbahn-Stationen; Züchtungen spezieller Viehrassen; Verwerthung des Viehbestandes etc. I. Das Königreich Preussen. I. Lieferung: Provinz Brandenburg. 3. verbesserte Auflage, 310 S., Berlin, Nicolaische Verlagsbuchhandlung, 1896, S. 264/65.
- ↑ Ernst Kirstein (Bearbeiter): Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche. Mit Angabe sämmtlicher Güter, ihrer Qualität, ihrer Grösse und Culturart; ihres Grundsteuerreinertrages; ihrer Besitzer, Pächter, Administratoren etc.; der Industriezweige; Post-, Telegraphen- und Eisenbahn-Stationen; Züchtungen spezieller Viehrassen; Verwerthung des Viehbestandes etc. I. Das Königreich Preussen. I. Lieferung Provinz Brandenburg. 4. verbesserte Auflage, LXX + 321 S., + 4 S., Nicolaische Verlags-Buchhandlung, Berlin, 1903, S. 264/65.
- ↑ Paul Niekammer (Hrsg.): Güter-Adressbuch der Provinz Brandenburg. Verzeichnis sämtlicher Güter mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen, des Viehbestandes, aller industriellen Anlagen und der Fernsprechanschlüsse, Angabe der Besitz, Pächter und Verwalter, der Post-, Telegraphen- und Eisenbahnstationen und deren Entfernung vom Gute, der evangelischen und katholischen Kirchspiele, der Standesamtsbezirke, der Stadt- bzw. Amtsbezirke, der Kammer-, Land- und Amtsgerichte, der Landwehrbezirke sowie einem alphabetischen Orts- und Personenregister und einem Handbuch der Königlichen Behörden der Provinz. 271 S., Leipzig, Paul Niekammer, Stettin, 1907, S. 92/93.
- ↑ Reinhold Reichert, Königliche Behörden und Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg (Bearb.): Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche. Provinz Brandenburg. 5. gänzlich umgearbeitete Auflage. I-LXXXVI (1-86), 376 S., + 24 S. (Ortsregister), Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin, 1910, S. 358/60.
- ↑ Ernst Seyfert (Hrsg.): Güter-Adreßbuch für die Provinz Brandenburg. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größeren Bauernhöfe der Provinz mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrags, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen, des Viehbestandes, aller industriellen Anlagen und der Fernsprechanschlüsse, Angabe der Besitz, Pächter und Verwalter, der Post-, Telegraphen- und Eisenbahnstationen und deren Entfernung vom Gute, der evangelischen und katholischen Kirchspiele, der Standesamtsbezirke, der Stadt- und Amtsbezirke, der Oberlandes-, Land- und Amtsgerichte, einem alphabetischen Orts- und Personenregister, dem Handbuch der Königlichen Behörden sowie einer Karte der Provinz Brandenburg im Maßstabe 1:1000000. XLV, 433 S., Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig, 1914, S. 164/65.
Koordinaten: 53° 11′ 5,6″ N, 13° 34′ 31,9″ O