Ulla Berkéwicz

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Ulla Berkéwicz (2004)

Ulla Berkéwicz (Ursula Unseld-Berkéwicz; * 5. November 1948[1] in Gießen als Ursula Schmidt) ist eine deutsche Verlegerin, Schauspielerin und Schriftstellerin. Von 2003 bis 2015 war sie Geschäftsführerin des Suhrkamp Verlags.

Ulla Berkéwicz ist die Tochter des Arztes und Autors Werner Schmidt (1913–2007) und der Schauspielerin Herta Stoepel. Der Name Berkéwicz, den sie später als Künstlernamen[2] annahm, ist abgeleitet vom Namen ihrer jüdischen Großmutter, Berkowitz.[3] Ulla Berkéwicz besuchte nach dem Gymnasium von 1966 bis 1969 die Hochschule für Musik in Frankfurt am Main.[4]

In den 1970er Jahren hatte sie als Schauspielerin Engagements an Bühnen in München, Stuttgart, Köln, Hamburg, Bochum und West-Berlin. Während dieser Zeit übersetzte sie einzelne Stücke von Calderón, Shakespeare und Synge für die Bühne. 1979/80 spielte sie die Hauptrolle in dem preisgekrönten Historienfilm Geburt der Hexe (im Film als Ulla Berkévicz), inszeniert von ihrem damaligen Ehemann, dem Bühnenbildner und Regisseur Wilfried Minks.

1982 veröffentlichte sie ihre erste Erzählung Josef stirbt, in der die Ich-Erzählerin das langsame Sterben ihres neunzigjährigen Vaters protokolliert. 1987 zog sie nach Frankfurt am Main. Ihr erstes Theaterstück Nur wir aus dem Jahr 1991 wurde an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt.

1990 heiratete sie den Verleger Siegfried Unseld. Nach dessen Tod im Jahr 2002 wurde sie in die Geschäftsführung des Suhrkamp Verlags aufgenommen. Im Oktober 2003 übernahm sie den Vorsitz der Geschäftsführung. Berkéwicz’ Scheidungsanwalt Heinrich Lübbert wurde auch zu Unselds Testamentsvollstrecker und ist von ihr als Mitglied im Stiftungsvorstand und als Justitiar des Suhrkamp Verlags eingesetzt worden.[5]

Mit Wirkung zum 10. Dezember 2015 zog sie sich aus dem operativen Geschäft des Verlages zurück und bildet nun zusammen mit Rachel Salamander und Sylvia Ströher den Aufsichtsrat des Berliner Suhrkamp Verlages, dessen Vorsitz sie einnimmt.[6] Zum 31. Oktober 2024 schied sie als Vorstandsvorsitzende aus.[7]

Ulla Berkéwicz ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.

Filmografie (Auswahl)

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Sie erhielt als Schriftstellerin folgende Auszeichnungen:

  • David-Christopher Assmann: Poetologien des Literaturbetriebs. Szenen bei Kirchhoff, Maier, Gstrein und Händler. de Gruyter, Berlin u. a. 2014 (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur; 139), ISBN 978-3-11-035934-3.
  • Hans-Joachim Hahn: Repräsentationen des Holocaust. Zur westdeutschen Erinnerungskultur seit 1979. Winter, Heidelberg 2005 (Probleme der Dichtung; 33), ISBN 3-8253-1636-X.
  • Tilmann Moser: Literaturkritik als Hexenjagd. Ulla Berkéwicz und ihr Roman «Engel sind schwarz und weiß». Eine Streitschrift. Piper, München u. a. 1994, ISBN 3-492-11918-2 (Serie Piper; 1918).
  • Heiko Postma: Prinzip Empathie. Zu Ulla Berkéwicz' Geschichten und dem Roman „Engel sind schwarz und weiß“. In: Der Deutschunterricht. Beiträge zu seiner Praxis und wissenschaftlichen Grundlegung (1993), Nr. 1, S. 70–80.
  • Edda Ziegler: Auf klassischen Spuren: Ulla Berkéwicz. In: dies.: Buchfrauen. Wallstein, Göttingen 2014, ISBN 978-3-8353-1523-5, S. 244–248.

Einzelnachweise

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  1. Handelsregister Frankfurt am Main, HRB 53776 – 22. Januar 2002: MWW Achtundachtzigste Vermögensverwaltungs GmbH, Handelsregister-Meldung, abrufbar unter http://www.handelsregister.de/
  2. Handelsregister Berlin-Charlottenburg, HRB 126556 B: Suhrkamp Verlagsleitungs-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Handelsregister-Meldung, abrufbar unter http://www.handelsregister.de/
  3. Felicitas von Lovenberg: Wird der Tod eines Tages abgeschafft, Frau Berkéwicz? FAZ, 18. April 2008, Interview
  4. C. Bernd Sucher (Hg.): Theaterlexikon, dtv, 1995, 2. Aufl. München 1999, S. 63
  5. Hubert Spiegel: Suhrkamp auf hoher See, FAZ, 13. Dezember 2006
  6. Eine neue Ära bricht an In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. Dezember 2015 auf: faz.net, abgerufen am 10. Dezember 2015
  7. Suhrkamp | Insel Pressemitteilung Nachricht vom 4. Oktober 2024, abgerufen am 1. November 2024