Ulrich Laaser
Ulrich Laaser (* 1. Februar 1941 in Königs Wusterhausen)[1] ist ein deutscher Epidemiologe und Gesundheitswissenschaftler. Er gehört zu den Mitbegründern der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ulrich Laaser studierte nach dem Abitur am Kant-Gymnasium in Berlin-Spandau Medizin in Berlin, Freiburg, Hamburg und Tübingen, wo er 1967 zum Dr. med. promoviert wurde.[2] In den Jahren 1969 und 1970 erwarb er Qualifikationen an der London School of Hygiene and Tropical Medicine (Diploma of Tropical Medicine & Hygiene) sowie an der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore, USA (Master of Public Health).[3] Von 1975 bis 1980 publizierte er als Mitarbeiter von Werner Kaufmann an der Medizinischen Poliklinik der Universitätsklink Köln, wo er sich 1980 mit einer Arbeit zu Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen im Fach Epidemiologie in der Inneren Medizin habilitierte und 1988 zum außerplanmäßigen Professor ernannt wurde.[4] 1981 leitete er die Abteilung für Epidemiologie, Statistik und Transferforschung des Deutschen Instituts zur Bekämpfung des hohen Blutdrucks in Heidelberg.[5]
Von 1986 bis 1994 leitete Laaser das Institut für Dokumentation und Information über Sozialmedizin und Öffentliches Gesundheitswesen in Bielefeld (Vorgänger des Landesinstituts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst NRW.[6][7][8] In diesem Rahmen war er maßgeblich an der Planung für neue Formen der Public Health-Ausbildung beteiligt.[9] 1994 gehörte er gemeinsam mit Klaus Hurrelmann, Bernhard Badura und Ulrich Wolters zu den Gründungsmitgliedern der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld.[10] 1998 wurde er Fakultätsmitglied und Leiter der Arbeitgruppe Epidemiologie & International Public Health.
Mitgliedschaften und ehrenamtliche Tätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ulrich Laaser war unter anderem Präsident (1993 bis 1995) der Association of Schools of Public Health in the European Region (ASPHER)[11], Gründungsmitglied und Vorsitzender (1997 bis 2001) des Deutschen Verbandes für Gesundheitswissenschaften und Public Health (DVGPH, zuvor DVGE)[12], Mitglied des Executive Board der World Federation of Public Health Associations (WFPHA) sowie Mitglied und Sprecher der Kommission für Internationale Zusammenarbeit der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH).[6]
Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1978: Hufeland-Preis
- 2008: Andrija Stampar Medal der Association of Schools of Public Health in the European Region[13]
- 2023: Lifetime Achievement Award for Excellence in Global Health der World Federation of Public Health Associations[14]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Ulrich Laaser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Publikationen von Ulrich Laaser in PubMed
- Publikationen in ORCID
- Publikationen in Researchgate
- Ulrich Laaser im Internetportal der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ulrich Lasser, Professorinnen und Professoren uni Köln. Abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Ulrich Laaser: Physiologische Reaktionen während eines fünfwöchigen Daueraufenthaltes in einem künstlichen feuchtheißen Klima. Tübingen 1967 (dnb.de [abgerufen am 17. Dezember 2024]).
- ↑ Ulrich Laaser: Public Health Teaching Books (Open Access). In: South Eastern European Journal of Public Health. 24. Januar 2023, ISSN 2197-5248, doi:10.70135/seejph.vi.320 (seejph.com [abgerufen am 17. Dezember 2024]).
- ↑ Ulrich Laaser: Die Bestimmung kardiovaskulärer Risikomerkmale im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen bei grossstädtischen Adoleszenten. Thieme, 1981, ISBN 978-3-13-589701-1 (google.de [abgerufen am 17. Dezember 2024]).
- ↑ Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Deutsches Institut zur Bekämpfung des hohen Blutdruckes (DIBHB), Dtsch Ärztebl 1981; 78(26): A-1292. 25. Juni 1981, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ a b Prof. Dr. med. Ulrich Laaser - Universität Bielefeld. Abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Institut für Dokumentation und Information über Sozialmedizin und Öffentliches Gesundheitswesen (Bielefeld) - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ 1989-1994 Special unit for health planning. In: Human ecology and health. 31. August 1989, abgerufen am 17. Dezember 2024 (englisch).
- ↑ Gesundheitswissenschaften und öffentliche Gesundheitsförderung. In: SpringerLink. 1990, doi:10.1007/978-3-642-75091-5 (springer.com [abgerufen am 17. Dezember 2024]).
- ↑ Bielefeld wird Zentrum der Gesundheitsausbildung in NRW – Chronik - Universität Bielefeld. Abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ ASPHER 40th Anniversary Book. In: Anders Foldspang, Thierry Louvet, Charles Normand, Stojgniew Sitko (Hrsg.): ASPHER Series. Band 1. Association of Schools of Public Health in the European Region, St Maurice, France 2006 (aspher.org [PDF]).
- ↑ Deutscher Verband für Gesundheitswissenschaften und Public Health - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ ASPHER - ANDRIJA ŠTAMPAR MEDAL. Abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ WFPHA Awards 2023 | WFPHA. Abgerufen am 17. Dezember 2024.
Personendaten | |
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NAME | Laaser, Ulrich |
ALTERNATIVNAMEN | Laaser, U. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Epidemiologe und Gesundheitswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 1. Februar 1941 |
GEBURTSORT | Königs Wusterhausen |