Ulrike Dotzer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ulrike Dotzer (* 1961 in Kiel) ist eine deutsche Journalistin und Schriftstellerin. Als Abteilungsleiterin im Norddeutschen Rundfunk war sie verantwortlich für Dokumentationen und Doku-Dramen, die der Sender gemeinsam mit Arte produzierte. Zuletzt erschien von ihr der Roman Goldener Boden, ein Familienepos über drei Generationen.[1]

Ausbildung und Karriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ulrike Dotzer entstammt einer pommerschen Familie, deren Geschichte von der NS-Zeit und deren Nachwirkungen bis in die heutige Generation geprägt ist; diese Familienerfahrungen, einschließlich der Verbindungen ihrer Großväter zur NSDAP und der Zwangsarbeit in Pommern, flossen später maßgeblich in ihren Roman Goldener Boden ein.[2]

Nach einem Aufenthalt in Montreal studierte Dotzer Osteuropäische Geschichte, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Philosophie und Politologie in Kiel und Göttingen. Sie volontierte bei den Kieler Nachrichten und war bis 1997 Reporterin und Redakteurin in der Politikredaktion des Hamburger Abendblatts. Die Zeit unmittelbar nach der Wende erlebte sie in Leipzig und Schwerin in den Redaktionen des Leipziger Tageblatts und der Norddeutschen Zeitung. Von dort berichtete sie 1990 und 1991 auch für den Axel-Springer-Verlag über den Wandel in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.

Nach ihrem Wechsel zum Norddeutschen Rundfunk 1997 war sie zunächst Referentin des Intendanten Jobst Plog und leitete dann die Abteilung Arte des NDR in Hamburg. Für den europäischen Kulturkanal verantwortete sie Dokumentationen und Doku-Dramen mit internationalen und historischen Themen, von denen viele ausgezeichnet wurden. Unter anderem beauftragte und begleitete sie als Redakteurin:

Zur angestrebten Fusion der beiden Fernsehsender ARTE und 3sat äußerte sie sich gemeinsam mit Sabine Rollberg in einem Gastbeitrag in der WELT kritisch.[5]

Engagement & Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1988 erhielt sie den Reportagepreis der Akademie für Publizistik in Hamburg. Ab 2013 war sie Mentorin im Mentoring-Programm des DJV.[6] 2014 wurde sie Mitglied des Kuratoriums und später Mitglied des Vorstands der Deutsch-Französischen Gesellschaft Cluny e.V. in Hamburg, deren Vorsitz sie im April 2024 gemeinsam mit der Literaturwissenschaftlerin Valérie le Vot übernahm.[7]

Durch ihre persönlichen Erfahrungen mit der Geschichte ihrer Familie, insbesondere den Auswirkungen der NS-Zeit in Pommern, engagiert sich Ulrike Dotzer in verschiedenen gesellschaftlichen Gremien, die sich mit der Aufarbeitung der deutschen Geschichte beschäftigen.[2] Ihr Engagement spiegelt sich in ihren literarischen und journalistischen Arbeiten wider, in denen sie oft Themen wie Erinnerungskultur und Familiengeheimnisse behandelt.[2]

  1. Goldener Boden - Europa Verlag. Abgerufen am 19. September 2023.
  2. a b c Petra Schellen: Autorin über Pommersche Herkunft: „Ich wollte Verdrängtes erzählen“. In: Die Tageszeitung: taz. 6. Oktober 2024, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 6. Oktober 2024]).
  3. Volker Behrens: Doku-Drama: Als in Kiel das Ende des Kaiserreiches begann. 14. November 2017, abgerufen am 16. November 2024.
  4. Volker Behrens: Arte dreht Doku-Drama über den Kieler Matrosenaufstand. 24. Oktober 2017, abgerufen am 16. November 2024.
  5. Arte und 3sat: Ein falsches Signal an die französischen Rechtspopulisten - WELT. Abgerufen am 16. November 2024.
  6. Mentoring-Programm des DJV Hamburg
  7. Cluny e.V. Hamburg