Ulrike Trebesius
Ulrike Trebesius (* 17. April 1970 in Halle (Saale)) ist eine ehemalige deutsche Politikerin. Von 2013 bis 2015 war sie Mitglied der AfD und Sprecherin des Landesverbandes Schleswig-Holstein. Danach war sie an der Gründung der Partei Allianz für Fortschritt und Aufbruch im Juli 2015 beteiligt. Bis zum 4. Juni 2016 war sie Generalsekretärin, danach bis November 2016 Bundesvorsitzende der Partei, die sich im selben Monat in Liberal-Konservative Reformer (LKR) umbenannte. Im September 2018 trat sie aus den LKR aus. Seit 2020 ist sie Mitglied der CDU. Trebesius war von 2014 bis 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trebesius wuchs in der DDR auf und nahm nach eigenen Angaben im Herbst 1989 an Montagsdemonstrationen teil.[1] Sie absolvierte von 1988 bis 1991 ein Studium des Bauingenieurwesens an der Ingenieurschule für Bauwesen und Ingenieurpädagogik Magdeburg, das sie als Diplom-Ingenieurin (FH) beendete.
Danach war Trebesius als Planerin und Konstrukteurin in einem Ingenieurbüro in Hamburg tätig. 1992/93 war sie Dozentin an der Technischen Fachschule Heinze, danach technische Assistentin in einem Bauunternehmen in Norderstedt. Ab 1995 war sie im Vertrieb des finnischen Möbelherstellers Martela Oy tätig und von 2002 bis 2004 technische Assistentin in einer Firma in Elmshorn. 2005 wurde sie Planerin in einem Ingenieurbüro in Henstedt-Ulzburg. Bis 2014 war sie als Konstrukteurin in einem mittelständischen Unternehmen in Elmshorn tätig.
Trebesius ist mit einem Hamburger Bauunternehmer verheiratet und hat eine Tochter.[2] Sie lebt in Hamburg.[3]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trebesius wurde bei der Gründung des Landesverbandes Schleswig-Holstein der Alternative für Deutschland im April 2013 zur Sprecherin gewählt.[4] Sie kandidierte erfolglos als Spitzenkandidatin ihres Landesverbandes bei der Bundestagswahl 2013. Als Direktkandidatin für den Bundestagswahlkreis Steinburg – Dithmarschen Süd (Wahlkreis 3) erreichte sie 3,6 Prozent der Erststimmen. Trebesius wurde dann aufgrund der Entwicklung der Partei im Sommer 2015 Vorsitzende des Vereins Weckruf 2015. Dieser sollte die Partei als sachlich-konstruktiv sowohl mit konservativen als auch liberalen und sozialen Wertvorstellungen bewahren.[5][6] Nach dem Bundesparteitag in Essen trat sie aus der Partei aus.[7] Auf dem Gründungsparteitag der Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA) im Juli 2015 wurde sie zur Generalsekretärin gewählt. Nach dem Bundesparteitag 2016 wurde sie die neue Vorsitzende der Partei und damit Nachfolgerin von Bernd Lucke.[8] Im November 2016 erklärte sie nach Angaben der Partei aus privaten Gründen ihren Rückzug vom Vorsitz.[9] Im September 2018 trat sie aus der LKR-Partei aus.[10] Im September 2020 trat sie, mittlerweile in Hamburg lebend, in die dortige CDU ein.[3]
Abgeordnete des Europäischen Parlaments
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Europawahl in Deutschland 2014 wurde sie auf Listenplatz 6 der AfD zum Mitglied des Europäischen Parlaments gewählt.[11] Dort war sie Mitglied des Ausschusses für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (EMPL) und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO). Sie schied nach der Europawahl in Deutschland 2019 aus dem Parlament aus.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- David Bebnowski: Bernd Kölmel und Ulrike Trebesius: Enttäuschte Konservative und neue Basis. In: Die Alternative für Deutschland. Aufstieg und gesellschaftliche Repräsentanz einer rechten populistischen Partei. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-08285-7, S. 29.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrike Trebesius in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments
- Ulrike Trebesius auf abgeordnetenwatch.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ AfD-Europaabgeordnete Ulrike Trebesius: "Wir müssen uns nach rechts abgrenzen". In: n-tv.de. 26. März 2015, abgerufen am 3. Februar 2024.
- ↑ Jan von Schmidt-Phiseldeck: Trebesius ins Europaparlament gewählt ( vom 29. Mai 2014 im Internet Archive). KN-online, 25. Mai 2014.
- ↑ a b Neue politische Heimat: Ex-AfD-Landesvorsitzende tritt CDU bei. In: mopo.de. 30. September 2020, abgerufen am 3. Februar 2024.
- ↑ Jann Roolfs: Horsterin kämpft gegen den Euro. In: Elmshorner Nachrichten, 18. Mai 2013.
- ↑ Bernd Lucke: Gründungsaufruf des Vereins "Weckruf 2015" ( vom 30. Oktober 2015 im Internet Archive); In: weckruf2015.de, abgerufen am 5. Juli 2015.
- ↑ Justus Bender: Lucke will „Weckruf“-Verein nicht auflösen. In: FAZ.net. 23. Juni 2015, abgerufen am 3. Februar 2024.
- ↑ Spitze der Nord-AfD tritt offiziell zurück. In: abendblatt.de. 10. Juli 2015, abgerufen am 3. Februar 2024.
- ↑ ALFA-Bundesparteitag in Demmin — ( vom 9. August 2016 im Internet Archive) vom 4. Juni 2016
- ↑ Alfa findet einen neuen Namen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. November 2016.
- ↑ LKR-Europaabgeordnete treten wegen Lucke aus Partei aus. In: JUNGE FREIHEIT. Abgerufen am 29. September 2018.
- ↑ AfD-Abgeordnete im Europaparlament ( vom 27. Mai 2014 im Webarchiv archive.today)
Personendaten | |
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NAME | Trebesius, Ulrike |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (AfD), MdEP |
GEBURTSDATUM | 17. April 1970 |
GEBURTSORT | Halle/Saale |