Uherské Hradiště
Uherské Hradiště | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Zlínský kraj | |||
Bezirk: | Uherské Hradiště | |||
Fläche: | 2127 ha | |||
Geographische Lage: | 49° 4′ N, 17° 28′ O | |||
Höhe: | 179 m n.m. | |||
Einwohner: | 24.812 (1. Jan. 2023)[1] | |||
Postleitzahl: | 686 01 | |||
Kfz-Kennzeichen: | Z | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 7 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Stanislav Blaha (Stand: 2022) | |||
Adresse: | Masarykovo nám. 19 686 70 Uherské Hradiště | |||
Gemeindenummer: | 592005 | |||
Website: | www.mesto-uh.cz |
Uherské Hradiště (deutsch Ungarisch Hradisch, ungarisch Magyarhradis) ist eine Stadt im Okres Uherské Hradiště im Zlínský kraj in Tschechien. Sie liegt im Südosten Tschechiens in der Mährischen Slowakei. Ihr Ortskern befindet sich in einer Ebene auf einer Insel am linken Ufer der March (Morava). Südlich verlaufen die Olšava und deren altes Flussbett Stará Olšava.
Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Uherské Hradiště untergliedert sich in sieben Stadtteile:
- Zentrum,
- Jarošov (deutsch: Jaroshof[2]),
- Mařatice,
- Míkovice,
- Rybárny,
- Sady (deutsch: Derfle),
- Vésky
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Klima ist warm-gemäßigt mit milden Wintern und warmen Sommern bei einer Jahresdurchschnittstemperatur von 10,1 °C. Die Jahresniederschlagssumme beträgt 727 mm. Alle zwölf Monate sind humid. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfb.
Uherské Hradiště | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Uherské Hradiště
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Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt wurde im Jahre 1257 auf einer Insel in der March als Nový Veligrad durch Ottokar II. Přemysl gegründet. Sie erhielt dabei die Marktrechte von Veligrad-Staré Město und Kunovice übertragen. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts erhielt die Königsstadt den Namen Hradiště, der im 17. Jahrhundert um den Zusatz Uherské (Ungarisch) erweitert wurde. 1469 bis 1473 wurde die Stadt vergeblich durch Matthias Corvinus belagert.
Bis 1749 übten die privilegierten Jäger von Stříbrnice das Scharfrichteramt aus. 1780 wurde die Festung aufgelassen.
In Altösterreich war Ungarisch-Hradisch der Sitz der Bezirkshauptmannschaft des gleichnamigen Bezirkes.[3] Um 1900 lebten im Ort 5137 vorwiegend tschechische Einwohner, darunter 937 Deutsche und Juden.[4]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Uherské Hradiště ist das Zentrum der Mährischen Slowakei. Der historische Kern der Stadt ist vollständig denkmalgeschützt.
- Reste der Stadtbefestigung
- Großer Platz mit Mariensäule
- Pfarrkirche (ehemalige Jesuitenkirche), mit Altar von Johann Georg Heinsch
- ehemaliges Jesuitenkolleg, Kulturzentrum
- Franziskanerkonvent
- Altes Rathaus
- Neues Rathaus am Palackého náměstí
- Ehemalige Synagoge, heute Stadtbibliothek
- Museum der Mährischen Slowakei (Slovácké muzeum)
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof Staré Město u Uherského Hradiště liegt an der Linie Wien–Krakau der ehemaligen Staatsbahnen (heute Bahnstrecke Břeclav–Petrovice u Karviné), von dort zweigt die Bahnstrecke Kunovice–Staré Město u Uherského Hradiště über den Bahnhof Uherské Hradiště nach Kunowitz der ehemaligen Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahn ab und schließt an die Bahnstrecke Brno–Vlárský průsmyk im Bahnhof Kunovice an.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Uherské Hradiště ist die Fakultät für Logistik und Krisenmanagement der Tomáš-Baťa-Universität in Zlín angesiedelt.
Partnerstädte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bridgwater, Vereinigtes Königreich, seit 1992
- Mayen, Deutschland, seit 1994
- Krosno, Polen, seit 2009
- Skalica, Slowakei, seit 2009[5]
- Sárvár, Ungarn, seit 2012
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Utsch von Gillenbach (1804–1877), Kommunalpolitiker
- Alois von Pražák (1820–1901), österreichischer Politiker
- Adolf Promber (1843–1899), Jurist, Abgeordneter des österreichischen Reichsrates und des mährischen Landtages
- Otto Luitpold Jiriczek (1867–1941), deutscher Anglist
- Heinrich Koch (1896–1934), tschechisch-deutscher Fotograf und Pädagoge
- Jan Baťa (1898–1965), tschechisch-brasilianischer Unternehmer
- Zdeněk Chalabala (1899–1962), Dirigent
- Anna Rieder (* 1943), österreichische Politikerin und Landesrätin in der Steiermärkischen Landesregierung
- Miroslav Kadlec (* 1964), Fußballspieler
- Petr Nečas (* 1964), Ministerpräsident (2010–2013)
- Milan Kerbr senior (* 1967), Fußballspieler
- Zbyněk Hráček (* 1970), Schach-Großmeister
- Václav Kolaja (* 1971), Diplomat und Botschafter beim Heiligen Stuhl, Malteserorden, San Marino
- Milan Kadlec (* 1974), Radrennfahrer
- Radim Bičánek (* 1975), Eishockeyspieler
- Miloslav Gureň (* 1976), Eishockeyspieler
- DJ Tatana (* 1976), DJ
- Pavel Benedikt Stránský (* 1978), Bischof der Altkatholischen Kirche
- Jaroslav Balaštík (* 1979), Eishockeyspieler
- Jana Maláčová (* 1981), Beamtin und Politikerin
- Štěpán Hulík (* 1984), Drehbuchautor und Filmhistoriker
- Lukáš Droppa (* 1989), Fußballspieler
- Milan Kerbr junior (* 1989), Fußballspieler
- Eva Josefiková (* 1990), Schauspielerin
- Šárka Pančochová (* 1990), Freestyle Snowboarderin
- Filip Hlúpik (* 1991), Fußballspieler
- Lucie Koudelová (* 1994), Leichtathletin
- Veronika Andrýsková (* 1997), Handballspielerin
- Michal Sadílek (* 1999), Fußballspieler
- Matěj Kovář (* 2000), Fußballspieler
- Tomáš Habarta (* 2003), Leichtathlet
- Petr Meindlschmid (* 2006), Weitspringer
Im Ort lebten weiterhin:
- Dana Zátopková (1922–2020), Speerwerferin
Im Ort leben:
- Paul Speckmann (* 1963), amerikanischer Death-Metal-Musiker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Zeiller: Hradisch. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae (= Topographia Germaniae. Band 11). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650, S. 98–99 (Volltext [Wikisource]).
- Johann Friedrich, Joseph Czibulka: Geschichte der königlichen Stadt Hradisch in Mähren. Rudolf Rohrer’s Erben, Brünn 1859 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
- ↑ mapy.mzk.cz
- ↑ Politische und gerichtliche Organisation der im Reichsrathe vertretenen Länder in Österreich. Auer, Wien 1869, S. 169.
- ↑ Ungarisch-Hradisch. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 19: Sternberg–Vector. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1909, S. 900 (zeno.org).
- ↑ Podpis smlouvy o partnerství mezi městy Uherské Hradiště a Skalica (SK) ( des vom 29. September 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.