Union populaire républicaine (2007)

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Union Populaire Républicaine
Republikanische Volksunion
Partei­vorsitzender François Asselineau
Gründung 25. März 2007
Gründungsort Paris
Hauptsitz 28, rue Basfroi
75011 Paris –
Frankreich Frankreich
Ausrichtung Souveränismus,
Frexit,
Gaullismus
Farbe(n) Blau-Grün
Weiß
Sitze Nationalversammlung
0 / 577 (0 %)
(2024)
Mitglieder­zahl 34,000[1]
Sitze EU-Parlament
0 / 81 (0 %)
Website www.upr.fr

Die Union Populaire Républicaine (UPR, deutsch ‚Republikanische Volksunion‘) ist eine französische souveränistische politische Kleinstpartei, die im März 2007 von dem ehemaligen Spitzenbeamten François Asselineau gegründet wurde. Die Partei vertritt in erster Linien den sog. „Frexit“ (Austritt Frankreichs aus der EU, der Eurozone und der NATO) aufbauend auf den Verschwörungstheorien und Komplottvermutungen ihres Vorsitzendens François Asselineau, die in den sozialen Medien teils weite Verbreitung gefunden haben.

Die politische Orientierung der UPR wird durch das französische Innenministerium als weder rechts noch links (Liste diverse) eingestuft.[2][3][4] Sie ist gegen die supranationalen Institutionen der EU, des Euro-Systems und der NATO gerichtet. Ihre Analyse besagt, dass die Entscheidungen des französischen Staates von „einer nicht gewählten Oligarchie und nicht von den Franzosen selbst“ getroffen werden, was zu einer Entfremdung des französischen Volkes gegenüber der Politik führt. Auch führt laut Aussage der UPR die kontinuierliche Herrschaft der EU über europäische Angelegenheiten zu einer „globalen Apartheid“ durch die Entfremdung bzw. Rivalität der europäischen Völker gegenüber anderen Völkern".[5] Die UPR fordert den Ausstieg aus der EU und dem Euro durch die Anwendung des Artikels 50 des EU-Vertrages[6] als einen ersten Schritt, um die gegenwärtige Krise dank der wieder errungenen Kontrolle über Kapital, Warenverkehr und Einwanderung zu überwinden.[4][5] In Bezug auf die militärische Souveränität fördert die UPR den Austritt aus der NATO.[7]

Die Charta der UPR inspiriert sich in großen Teilen an den Leitgedanken des „Conseil National de la Résistance“, dem Nationalen Widerstandsrat des französischen Widerstands gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg und passt diese der Lage der heutigen Welt an. So befürwortet sie die Verstaatlichung von Unternehmen, die dem Allgemeinwohl dienen wie TF1, La Poste, Gaz de France, Autobahnen, Wasserversorgung und zum Schutz der Bürger der in Schwierigkeiten geratenen Banken.[3][5] Die UPR fordert in ihrem Programm die Anerkennung der Stimmenthaltung, die Durchführung einer Volksabstimmung und die „Zulassung einer nationalen Debatte“ über die Staatsverschuldung, Einwanderung und Energie.[3]

Parteivorsitzender und Gründer der UPR ist François Asselineau.[8][9]

Mitgliederschaft

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Die UPR behauptet eine ständig wachsende Mitgliederzahl zu haben, obgleich die öffentlichen Medien laut Aussage der UPR sie wegen ihres Programmes totschweigen.[3] Nach eigenen Angaben hat sich die Partei hauptsächlich dank des Internets entwickelt: Die Vorträge von François Asselineau sollen mehr als 2 Millionen Mal angeschaut worden sein und die UPR-Internetseite soll dem Alexa Ranking nach zu den am meisten besuchten Internetseiten von politischen Parteien gehören.[10]

Datum Mitgliederzahl Quelle
11. März 2017 16800 [11]
23. Januar 2017 15000 [12]
30. November 2015 9000 [13]
20. Dezember 2014 7000 [14]
21. Mai 2014 5000 [15]
29. Mai 2013 2960 [16]
29. Februar 2012 ≈1000 [5]

Präsidentschaftswahlen

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Im Januar 2011 kündigte François Asselineau seine Kandidatur für die Wahl 2012 an.[17][18] Er erhielt jedoch nur 17 von den 500 für eine offizielle Kandidatur erforderlichen Unterschriften von gewählten Vertretern. Somit war er keiner der 10 vom Verfassungsrat anerkannten Kandidaten.[16][19] Am 10. März 2017 kündigte François Asselineau seine Kandidatur für das französische Präsidentschaftswahl 2017 an, nachdem mehr als für seine Kandidatur nötigen 500 Unterschriften von Mandatsträgern offiziell vom Verfassungsrat anerkannt wurden.[11] Dort erhielt er 0,92 % der Stimmen.

Nach dem Skandal um Jérôme Cahuzac und seinem Rücktritt als Abgeordneter, entschieden sich François Asselineau und Régis Chamagne dazu, für den vakanten Sitz zu kandidieren.[7] Ziel ihrer Kandidatur war es, die Analysen der UPR bekannt zu machen: dass die Europäische Union eine „Täuschung“[7] und die „Ursache des Problems“[20] ist. Die Kandidaten erlangten 0,58 % der Stimmen.[21] Bei weiteren parlamentarischen Nachwahlen erlangen die Kandidaten der UPR Yannick Hervé (im Februar 2015 im Département Doubs) und Loic Massebiau (im September 2015 im Département Aveyron) 0,57 %[22] bzw. 1,86 % der Stimmen.[23]

Die UPR nahm an den Europawahlen 2014 teil und stellte eine der 15 Listen (von insgesamt 193), die in jedem der 8 Wahlkreise präsent war.[24] Die UPR wurde offiziell als „LDIV“ (Abkürzung für „liste divers“, weder rechts noch links) durch das dafür zuständige Innenministerium eingestuft.[2] Das Budget von 350.000 Euro reichte jedoch nicht aus, um das Programm der UPR in jeden Haushalt zu senden: nur in 30 Départements wurde es verteilt.[25] Ziel war es, das Programm und die Analysen der UPR vorzustellen und die UPR mit Hilfe der Medienpräsenz bekannt zu machen.[26] François Asselineau klagte vor dem französischen Medienkontrollrat (CSA), dass seine Partei keinen Zugang zu den Medien habe und dass das Prinzip der medialen Gleichberechtigung nur für die schon bekannten Parteien gelte.[15] Die UPR erhielt 0,41 % der Stimmen in ganz Frankreich (76 907 Stimmen).[27] In der Region Ile-de-France, wo er Spitzenkandidat war, erhielt François Asselineau 0,56 % der Stimmen (17 864 Stimmen).[28]

Bei den Europawahlen 2019 erhielt die Partei 1,17 % der Stimmen; bei den Europawahlen 2024 1,02 % der Stimmen in Frankreich.

Im Dezember 2015 nahm die UPR an den Regionalwahlen teil und stellte eine Liste in allen Wahlkreisen (insgesamt 1971 Kandidaten) außer Korsika und den Übersee-départements Guyane, Guadeloupe und Martinique.[29] Die UPR erhielt 0,87 % der Stimmen (189 330 Stimmen).[30] In der Region Ile-de-France, wo er Spitzenkandidat war, erhielt François Asselineau 0,94 % der Stimmen (29 755 Stimmen).[31]

Einzelnachweise

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  1. Maxence Lambrecq, Et si les "gilets jaunes" votaient François Asselineau ?, France Inter, 28. Februar 2019.
  2. a b Innenministerium von Frankreich. "Ergebnisse Europawahl 2014 ".
  3. a b c d Moulinier, Ève. "François Asselineau, le candidat qui dit non à l’UE", Le Dauphiné Libéré page 4, 12 February 2012. Abgerufen am 1. Oktober 2013 [1]
  4. a b "LE NORD - PAS-DE-CALAIS DE A À Z", La Voix du nord, 28. Februar 2012. Abgerufen am 1. Oktober 2013
  5. a b c d Dupont, Isabelle. "Un petit candidat contre la grande Europe", Nord éclair, February 29, 2012. Abgerufen am 1. Oktober 2013
  6. De Boissieu, Laurent. "Ces "petits" candidats qui veulent se faire entendre", La Croix, March 15, 2012. Abgerufen am 1. Oktober 2013
  7. a b c Schrepf, Jerôme. "Villeneuve-sur-lot. L'UPR entre conquête et résistance", LaDépêche.fr, May 24, 2013. Abgerufen am 1. Oktober 2013
  8. "Les souverainistes radicaux créent l’Union populaire républicaine" (Memento vom 21. März 2012 im Internet Archive), revue-republicaine, 28. März 2007. Abgerufen am 29. Januar 2017.
  9. Page of the party on France Politique
  10. Lemonnier, Jérôme. "Les « petits partis » partent à l’assaut des européennes", Essone Info, 22. Mai 2014. Abgerufen am 24. Juni 2014.
  11. a b François Asselineau, candidat pourfendeur de l'Europe et de l'impérialisme américain. Le Figaro, 10. März 2017, abgerufen am 11. März 2017 (französisch).
  12. "François Asselineau: j'ai bon espoir d'avoir les parainages" Le Dauphiné Libéré, 23. Janvier 2017. Abgerufen am 29. Januar 2017
  13. "Régionales : l’Union populaire républicaine profite de la tribune" Le Parisien, 30. November 2015. Abgerufen am 17. Januar 2016
  14. "Redonner sa souveraineté au pays" Est Républicain, 20. Dezember 2014. Abgerufen am 8. Januar 2015
  15. a b Thompson, Yann. "Européennes : la galère des petits candidats", France TV, 21. Mai 2014. Abgerufen am 24. Juni 2014.
  16. a b Houchard, Béatrice. "Trois recalés de la présidentielle en repêchage à Villeneuve-sur-Lot", Le Figaro, May 30, 2013. Abgerufen am 1. Oktober 2013
  17. Choq FM, "L'autre monde" (The other world), 14 February 2011
  18. Houchard, Béatrice. "Asselineau candidat à la présidentielle", Le Parisien, 3. Dezember 2011. Abgerufen am 1. Oktober 2013
  19. AFP. "Les candidats à la présidentielle : Jacques Cheminade a ses 500 signatures, pas Corinne Lepage", La Tribune, 19. März 2012. Abgerufen am 1. Oktober 2013
  20. Olivari, Candice. "Les candidats à l'élection législative partielle en Lot-et-Garonne", France 3, June 10, 2013. Abgerufen am 1. Oktober 2013
  21. "Election législative partielle : les résultats définitifs" (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive), Villeneuve-sur-Lot, 23. Juni 2013. Abgerufen am 1. Oktober 2013
  22. "les résultats définitifs ", Est Républicain , 1. Februar 2015. Abgerufen am 30. Mai 2015
  23. "les résultats définitifs ", Midi Libre , 6. September 2015. Abgerufen am 7. Oktober 2015
  24. De Boissieu, Laurent. "Elections européennes: les listes qui veulent créer la surprise", La Croix, 21. Mai 2014. Abgerufen am 24. Juni 2014
  25. Quinault Maupoil, Tristan. "Européennes: un record de 31 listes à départager en Île-de-France", Le Figaro, 12. Mai 2014. Abgerufen am 24. Juni 2014
  26. "Asselineau (UPR) à Ermont", Le Parisien, 21. Mai 2014. Abgerufen am 24. Juni 2014
  27. "Élections européennes 2014", http://www.france-politique.fr/, 25. Mai 2014. Abgerufen am 17. Januar 2016
  28. "Résultats des élections européennes 2014 en Île-de-France", 25. Mai 2014. Abgerufen am 17. Januar 2016
  29. "Interview mit F. Asselineau", Tropiques FM, 4. September 2015. Abgerufen am 7. Oktober 2015
  30. "Élections régionales 2015", http://www.france-politique.fr/, 6. Dezember 2015. Abgerufen am 17. Januar 2016
  31. "Résultat des élections régionales de 2015 en Île-de-France", 6. Dezember 2015. Abgerufen am 17. Januar 2016