United States Chess League 2009

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die United States Chess League 2009 war die fünfte Austragung der United States Chess League, der US-amerikanischen Mannschaftsmeisterschaft im Schach.

Meister wurde die Mannschaft der New York Knights, während der Titelverteidiger Dallas Destiny das Playoff verpasste. Wie im Vorjahr wurde der Wettbewerb mit 14 Mannschaften ausgetragen.

Zu den gemeldeten Mannschaftskadern siehe Mannschaftskader der United States Chess League 2009.

Die Wettkämpfe der Vorrunde (Regular Season) fanden statt am 31. August/2. September, 8./9., 14./16., 21./23. und 28./30. September, 5./7., 12./14., 19./21. und 26./28. Oktober sowie 4. November 2009, wobei in den ersten neun Runden im Allgemeinen drei Wettkämpfe am ersten Termin gespielt wurden (abweichend hiervon in der dritten Runde zwei, in der fünften und siebten jeweils vier) und die übrigen am zweiten Termin. Je zwei Wettkämpfe des Viertelfinals wurden am 9. und 11. November gespielt, die Halbfinalwettkämpfe am 16. und 18. November, und das Finale am 7. Dezember. Alle Wettkämpfe wurde via Internet auf dem Server des Internet Chess Club gespielt.

Die 14 teilnehmenden Teams wurden in zwei Siebenergruppen (Eastern Division und Western Division) eingeteilt. Jede Mannschaft spielte je zweimal gegen zwei andere Mitglieder der gleichen Gruppe und je einmal gegen die vier übrigen Mannschaften der gleichen Gruppen und gegen zwei Teams der anderen Gruppe. Über die Platzierung entschied zunächst die Anzahl der Mannschaftspunkte (ein Punkt für einen Sieg, ein halber Punkt für ein Unentschieden, kein Punkt für eine Niederlage), anschließend die Zahl der Brettpunkte (ein Punkt für einen Sieg, ein halber Punkt für ein Unentschieden, kein Punkt für eine Niederlage). Die ersten Vier jeder Gruppe qualifizierten sich für die Finalrunde (Playoff), die im k.-o.-System ausgetragen wurde.

Gruppeneinteilung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 14 Mannschaften wurden wie folgt in die zwei Vorrunden eingeteilt:

Eastern Division Western Division
New York Knights San Francisco Mechanics
Baltimore Kingfishers Miami Sharks
Boston Blitz Dallas Destiny
Philadelphia Inventors Seattle Sluggers
New Jersey Knockouts Tennessee Tempo
Queens Pioneers Arizona Scorpions
Carolina Cobras Chicago Blaze

Eastern Division

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während sich New Jersey, Boston und New York bereits vorzeitig für das Playoff qualifizierten, fiel die Entscheidung um Platz 4 erst in der letzten Runde zwischen Baltimore, Philadelphia und Queens.

Abschlusstabelle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pl. Verein Sp G U V MP Brett-P.
01. New Jersey Knockouts 10 8 0 2 8,0:2,0 26,0:14,0
02. Boston Blitz 10 7 1 2 7,5:2,5 23,5:16,5
03. New York Knights 10 3 4 3 5,0:5,0 22,0:18,0
04. Baltimore Kingfishers 10 3 3 4 4,5:5,5 18,5:21,5
05. Philadelphia Inventors 10 2 4 4 4,0:6,0 17,5:22,5
06. Queens Pioneers 10 2 3 5 3,5:6,5 17,0:23,0
07. Carolina Cobras (D) 10 1 2 7 2,0:8,0 13,5:26,5
qualifiziert für das Playoff: New Jersey Knockouts, Boston Blitz, New York Knights, Baltimore Kingfishers
(D) Divisionssieger des Vorjahres

Western Division

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor der letzten Runde waren die Playoff-Plätze bereits vergeben, lediglich die Reihenfolge war noch offen.

Abschlusstabelle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pl. Verein Sp G U V MP Brett-P.
01. Seattle Sluggers 10 6 3 1 7,5:2,5 23,5:16,5
02. San Francisco Mechanics 10 5 3 2 6,5:3,5 22,5:17,5
03. Arizona Scorpions 10 5 2 3 6,5:3,5 22,5:17,5
04. Miami Sharks (D) 10 4 4 2 6,0:4,0 22,0:18,0
05. Chicago Blaze 10 3 2 5 4,0:6,0 18,5:21,5
06. Dallas Destiny (M) 10 2 3 5 3,5:6,5 17,0:23,0
07. Tennessee Tempo 10 1 2 7 2,0:8,0 16,0:24,0
qualifiziert für das Playoff: Seattle Sluggers, San Francisco Mechanics, Arizona Scorpions, Miami Sharks
(M) Vorjahresmeister
(D) Divisionssieger des Vorjahres
Viertelfinale Halbfinale Finale
New Jersey Knockouts 3
Baltimore Kingfishers 1 New Jersey Knockouts
New York Knights
Boston Blitz
New York Knights New York Knights 2
Miami Sharks 2
Seattle Sluggers ½
Miami Sharks Miami Sharks
San Francisco Mechanics
San Francisco Mechanics
Arizona Scorpions ½
US-amerikanischer Mannschaftsmeister: New York Knights

Während in der Eastern Division knappe Entscheidungen fielen, setzten sich in der Western Division Miami und San Francisco klar deutlich.

In beiden Wettkämpfen setzte sich die Mannschaft mit der schlechteren Vorrundenplatzierung durch.

Das Finale endete 2:2, so dass die Entscheidung zum vierten Mal in Folge in einem Tiebreak im Blitzschach (mit einer Bedenkzeit von 3 Minuten für die gesamte Partie zuzüglich 3 Sekunden Aufschlag pro Zug) fallen musste. Das Reglement sah vor, dass zunächst die am vierten Brett aufgestellten Spieler gegeneinander spielen mussten. Der Verlierer schied aus, während der Sieger gegen den am nächsthöheren Brett aufgestellten Spieler antrat. Bei einem Remis scheiterten beide Spieler, außer wenn ein am ersten Brett aufgestellter Spieler daran beteiligt war. In diesem Fall wurde die Partie mit vertauschten Farben neu angesetzt. Der Tiebreak war entschieden, sobald alle Spieler der einen Mannschaft ausgeschieden waren. Die Ergebnisse des Tiebreaks lauteten:

Weiß Schwarz Ergebnis
Eric Rodriguez (Miami) Yaacov Norowitz (New York) 0:1
Yaacov Norowitz (New York) Alejandro Moreno Roman (Miami) 0:1
Alejandro Moreno Roman (Miami) Matthew Herman (New York) 1:0
Pascal Charbonneau (New York) Alejandro Moreno Roman (Miami) 0:1
Alejandro Moreno Roman (Miami) Giorgi Katscheischwili (New York) 0:1
Giorgi Katscheischwili (New York) Blas Lugo (Miami) 1:0
Julio Becerra Rivero (Miami) Giorgi Katscheischwili (New York) 0:1

Most Valuable Player

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Titel des Most Valuable Player (MVP) wurde aufgrund der Vorrundenergebnisse vergeben. Für eine Gewinnpartie am ersten Brett erhielt ein Spieler vier Punkte, für eine Niederlage wurden ihm vier Punkte abgezogen. Am zweiten Brett wurden analog drei Plus- beziehungsweise Minuspunkte vergeben, am dritten Brett 2,5 und vierten Brett zwei. Zusätzlich wurde für jede mit den schwarzen Steinen erreichte Gewinn- und Remispartie ein Punkt gutgeschrieben. Den Titel gewann Hikaru Nakamura (Seattle) mit 23 Punkten, auf den Plätzen 2 und 3 folgten Boris Gulko (New Jersey) mit 17 Punkten und Angelo Young (Chicago) mit 14,5 Punkten.

Rookie of the Year

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Titel des Rookie of the Year wurde für den erfolgreichsten Debütanten in der USCL vergeben. Der Titel ging an Yaacov Norowitz (New York), der 8 Punkte aus 11 Partien erreichte.

Most Improved Player

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Titel des Most Improved Player wurde an den Spieler vergeben, der seine Turnierleistung im Vergleich zu seinen vorherigen Teilnahmen an der USCL am meisten steigern konnte. Der Titel ging an Bryan Smith (Philadelphia), der seine Leistung um fast 300 Punkte (von 2338 auf 2616) steigern konnte.[1]

Es wurden drei All Star Teams nominiert. Dem ersten Team gehörten Hikaru Nakamura (Seattle), Boris Gulko (New Jersey), Angelo Young (Chicago) und Eric Rodriguez (Miami) an, dem zweiten Julio Becerra Rivero (Miami), Dean Ippolito (New Jersey), Andrei Zaremba (Queens) und Yaacov Norowitz (New York) und dem dritten Alexander Stripunsky (Queens), Pascal Charbonneau (New York), Marc Esserman (Boston) und Yian Liou (San Francisco).

Game of the Year

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach jeder Runde wurde eine Partie der Woche (Game of the Week) gewählt, aus den 13 Partien der Woche sowie sieben weiteren Partien (Wildcards) wurde die Partie des Jahres (Game of the Year) gewählt. Der Titel ging an die Gewinnpartie von Giorgi Katscheischwili (New York) gegen Joshua Friedel (San Francisco) aus der fünften Runde, auf den Plätzen 2 und 3 folgten zwei Wildcards. Die Gewinnpartie von Matthew Herman (New York) gegen Daniel Naroditsky (San Francisco) wurde ebenfalls in der fünften Runde gespielt, die Gewinnpartie von Marc Esserman (Boston) gegen Ronald Simpson (Carolina) stammte aus der zweiten Runde (Game of the Week der zweiten Runde war die Gewinnpartie von Joshua Friedel gegen Marko Zivanic (Dallas), die bei der Wahl des Game of the Year nur auf Platz 20 landete).

Die Meistermannschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1. New York Knights
Schachfiguren

Giorgi Katscheischwili, Pascal Charbonneau, John Fedorowicz, Irina Krush, Jay Bonin, Matthew Herman, Evan Rosenberg, Yaacov Norowitz, Raven Sturt, Gregory Braylovsky.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bericht über die Vergabe der Titel Rookie of the Year und Most Improved Player im Blog der USCL (englisch)