United States Munitions List

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Die United States Munitions List (USML) (deutsch US Munitionsliste) ist eine Liste der US-Regierung, in der sämtliche Waren, Dienstleistungen und damit im Zusammenhang stehende Technologien aufgezählt sind, die als verteidigungs- oder raumfahrtrelevant erachtet werden. Alles auf dieser Liste unterliegt einer Export- und Importkontrolle durch das Außenministerium der Vereinigten Staaten.

Gesetzliche Grundlage

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Die USML ist im Foreign Relations Act, Title 22, Part 121 des Code of Federal Regulations veröffentlicht.[1] Die Zuordnung erfolgt in Anwendung des US Arms Export Control Act von 1976, Section 38 (Title 22 United States Code (U.S.C.) 2778), wobei der Begriffe „defense articles and defense services“ im AECA Section 47(7) (Title 22 United States Code (U.S.C.) 2794(7)) definiert sind.[2][3]

Bedeutung der Liste

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Eine Exportlizenz ist erforderlich für jeden in der Liste verzeichnete Artikel, jede Dienstleistung oder damit im Zusammenhang stehende Information, bevor diese ausgeführt oder an eine Stelle oder Person, die nicht eine „US Person“ ist, weitergegeben werden.[4] Eine „US Person“ im Sinne der US-Vorschriften ist ein US-Staatsbürger oder ein permanenter Einwohner der USA, der nicht für eine ausländische Firma, Regierung oder eine Nichtregierungsorganisation arbeitet.[5]

Das Directorate of Defense Trade Controls (DDTC) verwaltet diese Regelungen.[6] Die USML wird regelmäßig überprüft und ergänzt.[7] Änderungen werden im Federal Register veröffentlicht.[8] Bis zum Jahre 1998 gab das US-Außenministerium auch das periodisch erscheinende Defense Trade News and Export Policy Bulletin heraus, in dem Informationen und Erläuterungen zur Exportbeschränkungen veröffentlicht wurden.[9] Inzwischen werden diese Informationen im Internet veröffentlicht.[10]

Weitere Exportbeschränkungen

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Dinge, die sich nicht auf der USML befinden, können dennoch einer Ausfuhrbeschränkung unterliegen, u. a. durch das United States Department of Commerce, Bureau of Industry and Security (BIS). Darüber hinaus existieren eine Vielzahl weiterer Bundesdienststellen, die eigene Exportbestimmungen erlassen haben, z. B. das US Department of Energy (DOE), die US Food and Drug Administration (FDA), die National Nuclear Security Administration (NNSA), die Nuclear Regulatory Commission (NRC), der United States Department of Agriculture - Animal and Plant Health Inspection Service (USDA/APHIS), der United States Fish and Wildlife Service (USFWS).

Artikel, welche den BIS Regelungen unterliegen, befinden sich auf der Commerce Control List (CCL) und verfügen über eine Export Control Classification Number.[11]

Der Grundsatz, dass der Handel mit Kriegswaffen einer Kontrolle unterliegen sollte, ist unstrittig. Jedoch sind Details und Umsetzung der US-Regelungen zur Exportkontrolle teilweise umstritten. Wesentliche Kritikpunkte an den International Traffic in Arms Regulations (ITAR) und der USML sind:[12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][22]

  • Sie gelten über das Hoheitsgebiet der USA hinaus und beschneiden dadurch die Autonomie anderer Staaten.
  • Die USML ist zu vage formuliert, bietet weiten Interpretationsspielraum und umfasst auch viele zivile Güter.
  • Da die Einschränkungen weitreichend sind und auch Bereiche umfassen, die nicht auf den ersten Blick einen Zusammenhang mit Rüstungsexporten vermuten lassen, ist es sehr leicht sich strafbar zu machen.
  • Die Beschränkungen gelten auch in Gänze für Produkte, in denen einzelne in der USML gelistete Komponenten verbaut sind bzw. Technologien verwendet werden.
  • Selbst wenn eine Produktion ausschließlich in Drittstaaten stattfindet, erfordert trotzdem jeder Export eine Genehmigung seitens der USA.
  • Im Rahmen der Genehmigungsverfahren ist eine umfangreiche Dokumentation vorzulegen. Diese diene u. a. der Industriespionage durch die USA.
  • Die USML sei eine politische Liste, ihre Zielsetzung sei protektionistisch, bzw. diene dem Erzielen von Wettbewerbsvorteilen durch die USA.
  • Die Regelungen würden die Freiheit von Forschung und Lehre einschränken und behindern.

Die 21 Kategorien der USML lauten:[23][24]

Einzelnachweise

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  1. Electronic Code of Federal Regulations: PART 121—THE UNITED STATES MUNITIONS LIST. Abgerufen am 18. Oktober 2020.
  2. 22 USC 2778: Control of arms exports and imports. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  3. 22 USC 2794: Definitions. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  4. The Arms Export Control Act. S. 424ff, abgerufen am 11. November 2020.
  5. The Arms Export Control Act. S. 422, abgerufen am 11. November 2020 (the term ‘‘United States person’’ means — (A) an individual who is a national or permanent resident alien of the United States; and (B) any corporation, business association, partnership, (i) organized under the laws of the United States or any State, district, territory, or possession thereof; or (ii) owned or controlled in fact by individuals described in subparagraph (A). trust, or other juridical entity—).
  6. Directorate of Defense Trade Controls - About DDTC. Abgerufen am 11. November 2020.
  7. The Arms Export Control Act. S. 429, abgerufen am 11. November 2020 (The President shall periodically review the items on the United States Munitions List to determine what items, if any, no longer warrant export controls under this section.).
  8. Electronic Code of Federal Regulations - PART 121—THE UNITED STATES MUNITIONS LIST. Abgerufen am 11. November 2020 (§121.1 ... Changes in designations are published in the Federal Register.).
  9. Defense Trade News and Export Policy Bulletin. Abgerufen am 11. November 2020.
  10. Control of Firearms, Guns, Ammunition and Related Articles the President Determines No Longer Warrant Control Under the United States Munitions List (USML). Abgerufen am 13. November 2020 (Ein Beispiel für die Veröffentlichung einer Änderung in der USML).
  11. Export Control Classification Number (ECCN). Abgerufen am 11. November 2020.
  12. Europäische Sicherheit & Technik (Hrsg.): US-Exportkontrolle – ITAR-Regeln werden in Deutschland zunehmend kritisch gesehen. 19. Januar 2019 (esut.de [abgerufen am 13. November 2020]).
  13. eSAMM - Chapter - Technology Transfer and Disclosure. Abgerufen am 18. Oktober 2020.
  14. ITAR Compliance: What It Is, Who Needs It, and the Penalties for Ignoring It. Abgerufen am 18. Oktober 2020.
  15. Prison Time and Export Controls: University Professor’s Case Illustrates Dangers of Ignoring Export Compliance. Abgerufen am 18. Oktober 2020.
  16. Rainer Rilling: Rüstung und Wissenschaftsfreiheit in den USA. Abgerufen am 13. November 2020.
  17. ITAR Bestimmungen im Konflikt mit dem deutschem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz. Abgerufen am 13. November 2020.
  18. Gerhard Hegmann: ITAR free – So will sich Europas Militär vom US-Diktat befreien. Hrsg.: WELT. 6. August 2020 (welt.de [abgerufen am 13. November 2020]).
  19. Doron Hindin, Kim Strosnider, and Peter D. Trooboff: The Role of Export Controls in Regulating Dual Use Research of Concern: Striking a Balance between Freedom of Fundamental Research and National Security. Abgerufen am 13. November 2020.
  20. A slippery slope: Will foreign companies start ditching American dual-use tech? Defense News, abgerufen am 13. November 2020.
  21. Reporters Committee for Freedom of the Press: AMICI CURIAE BRIEF OF THE REPORTERS COMMITTEE FOR FREEDOM OF THE PRESS AND THE THOMAS JEFFERSON CENTER FOR THE PROTECTION OF FREE EXPRESSION IN SUPPORT OF APPELLANTS. Abgerufen am 13. November 2020.
  22. Ronald J. Stay: Cryptic Controversy: U.S. Government Restrictions on Cryptography Exports and the Plight of Philip Zimmermann. In: Georgia State University Law Review. 2. Auflage. Band 13, Nr. 2, Februar 1997 (gsu.edu [abgerufen am 13. November 2020]).
  23. (ITAR) PART 121—THE UNITED STATES MUNITIONS LIST. Abgerufen am 13. November 2020.
  24. Department of State - Directorate of Defence Trade Controls: The International Traffic in Arms Regulations (ITAR). Abgerufen am 13. November 2020.