Unter-Sorg

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Unter-Sorg
Gemeinde Schwalmtal
Koordinaten: 50° 42′ N, 9° 18′ OKoordinaten: 50° 41′ 37″ N, 9° 18′ 12″ O
Höhe: 309 m ü. NHN
Fläche: 1,23 km²[1]
Einwohner: 62 (30. Juni 2017)[2]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36318
Vorwahl: 06638
Unter-Sorg, Luftaufnahme (2015)
Unter-Sorg, Luftaufnahme (2015)

Unter-Sorg ist der nach Einwohnerzahl kleinste Ortsteil der Gemeinde Schwalmtal im mittelhessischen Vogelsbergkreis.

Unter-Sorg wurde früher auch Niederschwalm oder Fruleips genannt. Der Ort gehörte in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zum Gericht Hopfgarten, das die Landgrafen von Hessen aus dem Nachlass der Herren von Romrod erwarben.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Unter-Sorg:

„Untersorg (L. Bez. Alsfeld) evangel. Filialdorf; liegt an der Schwalm, 114 St. von Alsfeld, und hat 16 Häuser und 129 Einwohner, die evangel. sind, so wie 1 Hof, der Scheibelshof genannt, welcher Privat Eigenthum ist, und 1 Mühle.“[3]

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich Unter-Sorg auf freiwilliger Basis mit weiteren acht zuvor selbständigen Gemeinden zum 31. Dezember 1971 zur neuen Gemeinde Schwalmtal zusammen.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Unter-Sorg angehört(e):[5][1][6]

Gerichtszugehörigkeit seit 1803

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In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Gießen als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit für Unter-Sorg durch das Amt Romrod. Das Hofgericht war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt. Nach der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Landgerichte übertragen. „Landgericht Alsfeld“ war daher von 1821 bis 1879 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht in Alsfeld, das heutige Amtsgericht, das für Unter-Sorg zuständig war.

Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Oktober 1879, infolge derer die bisherigen großherzoglichen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden, während die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten, kam es zur Umbenennung in Amtsgericht Alsfeld und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Gießen.[14]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Unter-Sorg 51 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 6 Einwohner unter 18 Jahren, 21 zwischen 18 und 49, 15 zwischen 50 und 64 und 12 Einwohner waren älter.[15] Die Einwohner lebten in 24 Haushalten. Davon waren 6 Singlehaushalte, 12 Paare ohne Kinder und 3 Paare mit Kindern, sowie keine Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 3 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 15 Haushaltungen lebten keine Senioren.[15]

Einwohnerentwicklung

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• 1806: 110 Einwohner, 17 Häuser[16]
• 1829: 129 Einwohner, 16 Häuser[3]
• 1867: 088 Einwohner, 13 Häuser[17]
Unter-Sorg: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2015
Jahr  Einwohner
1791
  
97
1800
  
87
1806
  
110
1829
  
129
1834
  
131
1840
  
123
1846
  
106
1852
  
101
1858
  
97
1864
  
93
1871
  
92
1875
  
84
1885
  
74
1895
  
73
1905
  
72
1910
  
68
1925
  
70
1939
  
68
1946
  
132
1950
  
130
1956
  
98
1961
  
85
1967
  
65
1970
  
72
2005
  
58
2010
  
53
2011
  
51
2015
  
64
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Gemeinde Schwalmtal (aus Webarchiv):[2]; Zensus 2011[15]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1829: 129 evangelische (= 100 %) Einwohner[3]
• 1961: 69 evangelische (= 81,18 %), 15 katholische (= 17,65 %) Einwohner[1]

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Alsfeld) und Verwaltung
  4. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
  5. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d Unter-Sorg, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b „Zahlen, Daten, Fakten“. In: Internetauftritt. Gemeinde Schwalmtal, archiviert vom Original; abgerufen im Juni 2018.
  3. a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 287 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 347 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Die Zugehörigkeit des Amtes Romrod anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  8. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 180 (Online in der HathiTrust digital library).
  9. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 190 (Online in der HathiTrust digital library).
  11. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 422 (online bei Google Books).
  12. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 6 ff. (online bei Google Books).
  13. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  14. Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzog von Hessen und bei Rhein (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1879 Nr. 15, S. 197–211 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 17,8 MB]).
  15. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 42 und 82, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  16. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 231 (Online in der HathiTrust digital library).
  17. Ph. A. F. Walther: Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC 162355422, S. 32 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).