Unterhammer (Gottow)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Unterhammer
Gemeinde Nuthe-Urstromtal[1]
Koordinaten: 52° 6′ N, 13° 15′ OKoordinaten: 52° 6′ 8″ N, 13° 15′ 5″ O
Postleitzahl: 14947
Vorwahl: 03371

Unterhammer ist ein Wohnplatz des Ortsteils Gottow der Gemeinde Nuthe-Urstromtal im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg.

Unterhammer
Hammerfließschild bei Unterhammer. Gemarkung Scharfenbrück

Geografische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterhammer liegt südöstlich des Gemeindezentrums. Es liegt direkt am das Baruther Urstromtal und von Gottow kommende durchfließende Hammerfließ.

Nördlichwestlich liegt der Ortsteil Woltersdorf. Es folgen im Uhrzeigersinn Scharfenbrück, Schöneweide, Gottow, Jänickendorf sowie die Stadt Luckenwalde. Der überwiegende Teil der Gemarkung ist bewaldet.

Geschichte und Etymologie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde erstmals 1778/86[2] und dann wieder 1832 in der Phase der Umwandlung in eine Mahl- und Schneidemühle als schon bestehend erwähnt, ist also älter und gehörte mit der Fläche zum alten Amt Zinna, zum Luckenwaldeschen Kreis. Unterhammer liegt im historischen Kontext mit dem benachbarten Gottow und der Königlich Preußischen Eisenhütte Gottow.[3] Der Unterhammer wurde auch als Nebenwerk von Gottow tituliert.[4] Der Unterhammer gehörte immer zu Gottow.[5] 1831 kam es zur Ausschreibung des Freiwilligen Verkauf des Gottower Eisen-Hütten- und Kupfer-Hammer-Werks. Gleichzeitig wurde der dazugehörige Unterhammer angeboten und als Nebenwerk gesondert taxiert, 5.234 Taler.[6] Um 1880 betrieb Carl Maye die Mühle am Unterhammer, damalige Schreibweise Unter-Hammer.[7] 1927 lag das Fischereirecht am Hammerfließ bei Unterhammer bei der Gemeinde Gottow.[8]

Bereits 1880 wurde der bestehende Gasthof als Ferienkolonie für verarmte Kinder genutzt und dies landesweit präsentiert.[9] 1910 wurde der Unterhammer erneut als Teil des „Gutsbezirkes Gottow-Hüttenwerk“ bezeichnet. Besitzer war der Inhaber vom Gasthof, Ernst Müller.[10] Das beliebte Ausflugslokal wurde 1963 ergänzt, mit einer Bohle-Kegelbahn-Sportanlage, die dreißig Jahre die SG Harmonie Gottow als Heimspielstätte nutzte.

Die ortsansässige Forellenmastanlage Unterhammer gehörte seit 1985 zum VEB Binnenfischerei Potsdam; ist heute als beliebter Forellenhof einer von vier Betriebsteilen der Binnenfischerei Potsdam GbR.

Bis 1952 gehörte der Unterhammer mit Gottow und den Moldenhütten zum Kreis Jüterbog-Luckenwalde, dann zum neu gebildeten Kreis Luckenwalde im DDR-Bezirk Potsdam. Unterhammer wurde mit Gottow am 6. Dezember 1993 in die neue Gemeinde Nuthe-Urstromtal eingegliedert.[11]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Hammerfließ, Gottower See mit Waldlehrpfad

Wirtschaft, Politik und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort ist ein Gewerbe ansässig. Der Wohnplatz wird von Gottow aus verwaltet. Der derzeitige dortige Ortsvorsteher ist Ulf Neugebauer.

Eine Landstraße führt östlich der Gemarkung von Gottow kommend zum Unterhammer. Weitere Nebenwege gehen u. a. nach Woltersdorf.

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil X, Jüterbog-Luckenwalde, in: Veröffentlichungen des BLHA, Band 26, Hrsg. Klaus Neitmann, Hermann Böhlau Nachfolger, Weimar 1997. Nachdruck: BoD Norderstedt (Online-Ressource), Klaus D. Becker, Potsdam 2021, S. 170 ff. ISBN 978-3-88372-311-2.
  • Gerhard Schlimpert, Günter Mangelsdorf: Die Ortsnamen des Kreises Jüterbog-Luckenwalde, in: Brandenburgisches Namensbuch, Teil 7; Berliner Beiträge zur Namenforschung, Band 8, Auflage, Böhlau, Weimar 1991, S. 125. ISBN 3-7400-0138-0.
  • Karl Eckstein: Die Fischerei-Verhältnisse der Provinz Brandenburg zu Anfang des 20. Jahrhurderts, Band 2, Hrsg. Fischereiverein für die Provinz Brandenburg, Selbstverlag, Eberswalde 1908, S. 86. Nr. 1998.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Vgl. Unterhammer, Hrsg. ComGen e.V., Köln 2023.
  2. Schulenburg-Karte, Hrsg. Friedrich Wilhelm von der Schulenburg-Kehnert.
  3. Topographische Uebersicht der im Departement des Königlichen Kammergerichts gelegenen Ortschaften. Aus amtlichen Quellen zusammengestellt, Deckersche Geheime Ober-Hofbuchdruckerei, Berlin, den 18. Juli 1854, S. 67.
  4. Extrablatt zum 8ten Stück Amtsblatts der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, Potsdam. Den 25. Februar 1831, S. 31 f.
  5. Diazöse Berlin der Katholischen Kirche (Hrsg.): Amtlicher Führer durch das Bistum Berlin, 22. Auflage, Buchverlag Germania, Berlin 1938, S. 135–378.
  6. Oeffentlicher Anzeiger zum Amtsblatt der Königlichen Regierung Merseburg 1831. 12. Stück, Eigenverlag, Ausgegeben zu Merseburg den 23. Februar 1831, S. 65.
  7. Unter-Hammer. Mühlen-Etablissement 1¼ St. n.-ö. von Luckenwalde. Mal-und Schneidemühle Maye, Carl., in: Adressbuch aller Länder. 8a, Provinz Brandenburg, 7. Ausgabe, C. Leuch`s, Nürnberg 1882, S. 62.
  8. Öffentlicher Anzeiger zum 53. Stück des Amtsblatts des Regierungsbezirkes Potsdam, A. W. Hayn`s Erben, Potsdam 31. Dezember 1927, S. 306.
  9. Münchener Gemeinde-Zeitung, Neunter Jahrgang, Nr. 57, G. Frantz Buchdruckerei, München 18. Juli 1880, S. 713.
  10. Leuchs-Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbeitzer etc. etc., Band 8a, Brandenburg, 12. Auflage, Selbstverlag C. Leuch`s & Co., Nürnberg 1910, S. 236.
  11. Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1993, Hrsg. StBA Wiesbaden, abgerufen am 22. Juli 2024.