Unterkalibergranate
Unterkalibergranaten sind Granaten der Artillerie, bei denen der Durchmesser des Wirkteils kleiner als das Geschützkaliber ist. Die Abgrenzung zu unterkalibrigen Wuchtgeschossen ist umstritten.
Vorteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die geringere Masse und der geringere Luftwiderstand führen zu höherer Mündungsgeschwindigkeit bzw. Fluggeschwindigkeit. Dies bewirkt eine höhere Schussweite, eine Erhöhung der Durchschlagsleistung sowie eine erheblich geringere Flugzeit, was die Bekämpfung beweglicher Ziele erleichtert.[1]
Typen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Man unterscheidet drall- und flügelstabilisierte Unterkalibergranaten. Die Anpassung an das Kaliber des Geschützes geschieht über Führungseinrichtungen aus Leichtmetall oder plastikartigen Stoffen. Diese werden unterschieden nach unabtrennbaren, abtrennbaren und bei der Bewegung im Rohr angepressten Führungen.
Die Wirkkörper von Unterkalibergranaten können alle Munitionstypen wie z. B. panzerbrechende Granaten oder Splittergranaten umfassen.
Im Zweiten Weltkrieg wurden große Mengen von panzerbrechenden Unterkalibergranaten verschossen, die aber nicht abtrennbare Führungseinrichtungen hatten, was ihren Luftwiderstand erhöhte.
Eine Form ist das Treibspiegelgeschoss.
Beispiele
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Sowjetische 7,62-cm-Unterkalibergranatpatrone UBR-354P aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs
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APDS-Geschoss (Armour-Piercing Discarding-Sabot) für das britische Geschütz Ordnance QF 17-pounder
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Granate 7,5-cm-PaK 41 A.P.B.C./T.
(1940er-Jahre) -
Unterkalibrige Kombination von Granate und Wuchtgeschoss
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Autorenkollektiv der Nationalen Volksarmee (Hrsg.): Handbuch für waffentechnische Unteroffiziere. Militärverlag der Dt. Demokrat. Republik, Berlin 1964, DNB 573963274.
- Übungsplatz, Versuchsgelände - Zwischenverteidigungslinie. In: Übersetzungskollektiv (Hrsg.): Sowjetische Militärenzyklopädie. Heft 21 Auflage. Militärverlag der Dt. Demokrat. Republik, Berlin 1983, DNB 840747918, S. 23 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Autorenkollektiv der Nationalen Volksarmee (Hrsg.): Handbuch für waffentechnische Unteroffiziere. Militärverlag der Dt. Demokrat. Republik, Berlin 1964, DNB 573963274, S. 199–201 (archive.org).