Unzial 070

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Manuskripte des Neuen Testaments
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Unzial 070
Name Fragmentum Woideanum
Text Lukas-Johannes
Sprache griechisch-koptischer Diglot
Datum 6. Jahrhundert
Lagerort Paris, Oxford, London, Wien
Größe 37 × 28 cm
Typ gemischt
Kategorie III

Unzial 070 (in der Nummerierung von Gregory-Aland, von Soden ε 6) ist ein griechisch-koptisches Diglot-Unzialmanuskript des Neuen Testaments. Mittels Paläographie wurde es auf das 6. Jahrhundert datiert.

Von demselben Manuskript stammen auch die Kodizes 0110, 0124, 0178, 0179, 0180, 0190, 0191, 0193, 0194 und 0202.[1]

Die ursprüngliche Handschrift ist in 10 Teile mit eigener Nummerierung aufgeteilt. Der Inhalt des jeweiligen Unzialmanuskriptes ist:

070 (13 Folios) – Lukas 9,9–17; 10,40–11,6; 12,15–13,32; Johannes 5,31–42; 8,33–42; 12,27–36
0110 (1 Folio) – Johannes 8,13–22
0124 (22 Folios) – Lukas 3,19–30; 10,21–30; 11,24–42; 22,54–65; 23,4–24,26; Johannes 5,22–31; 8,42–9,39; 11,48–56; 12,46–13,4
0178 (1 Folio) – Lukas 16,4–12
0179 (1 Folio) – Lukas 21,30–22,2
0180 (1 Folio) – Johannes 7,3–12
0190 (1 Folio) – Lukas 10,30–39
0191 (1 Folio) – Lukas 12,5–14
0193 (1 Folio) – Johannes 3,23–32
0202 (2 Folios) – Lukas 8,13–19; 8,55–9,9.[1]

Der Kodex enthält Teile des Lukasevangeliums und Johannesevangeliums. Er ist auf 44 Pergamentblättern (37 × 28 cm) beschrieben. Jede Seite hat zwei Spalten mit je 35 Zeilen.[1] Die koptischen Texte sind nicht vollständig identisch mit den griechischen Texten. Das Manuskript wurde in runden, nicht komprimierten Buchstaben geschrieben. Die Seiten haben koptische Nummern.[1] Spiritus asper, Spiritus lenis und Akzente sind vorhanden, aber häufig falsch gesetzt.[2] Wahrscheinlich wurde es von einem koptischen Schreiber geschrieben, da er in Lukas 13,21 βαβουσα anstatt λαβουσα schrieb und in Lukas 13,16 δεκαι anstelle von δεκα και verwendete.[3]

Einige Blätter (Lukas 12,15–13,32; Johannes 8,33–42) gehörten einst Karl Gottfried Woide, der sie aus Ägypten erhalten hatte.[2] Sie sind als Fragmentum Woideanum bekannt und wurden mit Ta oder Twoi bezeichnet. Zeitweise wurden sie mit dem Codex Borgianus verwechselt.[4]

Derzeitige Aufbewahrung

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Der Kodex ist in 11 Teile zerlegt und wird an fünf Orten aufbewahrt. Das Manuskript hat mehrere Nummern, weil erst später bekannt wurde, dass die verschiedenen Teile zur selben Handschrift gehören.

Aland ordnete den Text des Kodex in Kategorie III ein.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Kurt und Barbara Aland: The Text of the New Testament: An Introduction to the Critical Editions and to the Theory and Practice of Modern Textual Criticism, trans. Erroll F. Rhodes, William B. Eerdmans Publishing Company, Grand Rapids, Michigan, 1995, S. 119.
  2. a b C. R. Gregory: Textkritik des Neuen Testaments, Leipzig 1900, Bd. 1, S. 75. Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Dtextkritikdesne00greggoog~MDZ%3D%0A~SZ%3Dn87~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
  3. Frederick Henry Ambrose Scrivener: A Plain Introduction to the Criticism of the New Testament. Band 1. London 1894, S. 147 (archive.org).
  4. S. P. Tregelles: An Introduction to the Critical study and Knowledge of the Holy Scriptures, London 1856, S. 180.