Ute Haug
Ute Haug (geb. 1966 in Memmingen[1]) ist eine deutsche Kunsthistorikerin und Provenienzforscherin.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgewachsen in München und Erftstadt studierte Ute Haug Kunstgeschichte, Baugeschichte und Geschichte an der RWTH Aachen und der Universität Florenz. Im Jahr 1998 verfasste sie eine Dissertation über den Kölnischen Kunstverein im Nationalsozialismus.
Nach einem Volontariat im Museum Schloss Moyland bei Bedburg-Hau war sie ab 2000 zunächst als Herkunftsforscherin auf Projektbasis an der Hamburger Kunsthalle unter dem damaligen Kunsthallendirektor Uwe M. Schneede tätig.[2][3] Später übernahm sie die Leitung der Abteilung Provenienzforschung und Sammlungsgeschichte und wurde damit Deutschlands erste fest angestellte Provenienzforscherin.[4]
Uta Haug war 2000 bzw. 2014 Mitgründerin und Vorsitzende des Arbeitskreises Provenienzforschung e.V., eines internationalen Netzwerks, dem über 400 Forschende angeschlossen sind. Zudem war sie Deutschen Zentrums Kulturgutverluste 2015–2020 Kuratoriumsmitglied des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste und 2018–2020 dessen Vorsitzende.[5] Seit 2017 ist sie zudem als Lehrbeauftragte im Kunstgeschichtlichen Seminar an der Universität Hamburg tätig.[6][5] 2022 erhielt Ute Haug für ihre Pionierarbeit in der Provenienzforschung und der Erforschung von Herkunft und Verbleib von NS-Raubkunst das Bundesverdienstkreuz am Bande.[5][7]
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Kölnische Kunstverein im Nationalsozialismus. Struktur und Entwicklung einer Kunstinstitution in der kulturpolitischen Landschaft des ‚Dritten Reichs‘. Rheinisch-Westfälischen Technische Hochschule, Aachen 1998 (Digitalisat auf d-nb.info, abgerufen am 23. Dezember 2023)
- Werke und Werte. Über das Handeln und Sammeln von Kunst im Nationalsozialismus (= Schriften der Forschungsstelle „Entartete Kunst“, 5). Akademie-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-05-004497-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Ute Haug im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- „Haben so einiges aufzuarbeiten“. Ute Haug hat als Provenienzforscherin in Hamburg mit Raubkunst zu tun. Schwierig wird es, wenn die eine NS- und koloniale Vergangenheit hat (Interview mit Petra Schellen, 19. November 2022), auf taz.de
- Neues Kooperationsprojekt von Universität Hamburg und Hamburger Kunsthalle, auf hamburger-kunsthalle.de
- Tischgespräch: Forschen – Fokus Provenienz, auf YouTube (Film 52:38 min von einem Gespräch 2022 im Brücke-Museum u. a. mit Ute Haug)
- Matthias Grietzschel: Interview mit Ute Haug (15. Juni 2003), auf abendblatt.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vera Fengler: Auszeichnung: Hamburger Kunsthistorikerin erhält Bundesverdienstorden. 15. Juni 2022, abgerufen am 19. Dezember 2023 (deutsch).
- ↑ Vera Fengler: Hamburger Kunsthalle erforscht Herkunft historischer Werke. 29. Oktober 2020, abgerufen am 19. Dezember 2023 (deutsch).
- ↑ Hamburger Abendblatt – Hamburg: Die mühsame Suche nach geraubter Kunst. 14. Juni 2001, abgerufen am 19. Dezember 2023 (deutsch).
- ↑ Ute Haug: Provenienzforschung an der Hamburger Kunsthalle. In: AKMB-news 7/2001, S. 9–11, hier S. 9.
- ↑ a b c Ehrung. Dr. Ute Haug erhält heute im Rathaus den Bundesverdienstorden. In: hamburg.de. 15. Juni 2022, abgerufen am 23. Dezember 2023.
- ↑ Dr. Ute Haug (WiSe 23/24). In: Dr. Ute Haug (WiSe 23/24). Abgerufen am 23. Dezember 2023.
- ↑ Bekanntgabe vom 1. Juli 2022. Namen der mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichneten Ordensträgerinnen und Ordensträger. Der Bundespräsident, abgerufen am 20. Dezember 2023.
Personendaten | |
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NAME | Haug, Ute |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Kunsthistorikerin und Provenienzforscherin |
GEBURTSDATUM | 1966 |
GEBURTSORT | Memmingen |