Uwe H. Bittlingmayer
Uwe H. Bittlingmayer (* 30. Juni 1970 in Minden) ist ein deutscher Soziologe.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Studium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bittlingmayer studierte von 1992 bis 2005 an der Universität Münster, wo er einen Magister in Soziologie, Philosophie und Politikwissenschaft erwarb.[1][2][3] Im Jahr 2005 promovierte er an der Universität Münster im Fach Soziologie.[1] Seine Dissertation, eine ideologiekritische Studie zur Zeitdiagnose „Wissensgesellschaft“, veröffentlichte er 2005.[4][3]
Arbeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach seiner Promotion arbeitete Bittlingmayer von 2005 bis 2008 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Public Health Researcher an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld.[1][2][3] Im Jahr 2009 erhielt er einen Ruf an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und ist seitdem dort Professor für Allgemeine Soziologie mit dem Schwerpunkt Bildungssoziologie am Institut für Soziologie.[1][3]
Unter den Titel „Klassen, Kultur und symbolische Herrschaft“ veranstaltete er eine Internationale Bourdieu-Konferenz im Jahr 2011 in Freiburg.[5] Von 2013 bis 2021 war er Dekan der Fakultät für Bildungswissenschaften.[3] Im Jahr 2014 gründete er die Arbeitsstelle Afghanistan an der Pädagogischen Hochschule Freiburg, deren Direktor er ist, mit dem Ziel, Forschung in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziologie zu fördern.[6] Zudem ist er Direktor des Wissenschaftlichen Instituts des Jugendhilfswerks.[7]
Von 2010 bis 2016 leitete er die wissenschaftliche Begleitforschung des Lions-Quest Programms, einem Lebenskompetenzförderungs- und Präventionsprogramms zur Stärkung der sozialen Kompetenzen und des sozialen Lernens von jungen Menschen im Schulalltag.[8]
Publikationen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Uwe H. Bittlingmayer hat mehr als 100 Publikationen mitverfasst. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen Bildungs-, Ungleichheits- und Gesundheitsforschung; Kritische Theorie, Gesellschaftstheorie und Zeitdiagnose, Demokratie- und Menschenrechtsbildung sowie die Soziologie Afghanistans.[3]
Bildungssoziologie
•Uwe H. Bittlingmayer, Ullrich Bauer, Albert Scherr: Klassische Positionen der Erziehungs- und Bildungssoziologie – einige Vorbemerkungen. In: Uwe H. Bittlingmayer, Ullrich Bauer, Albert Scherr (Hrsg.): Handbuch Bildungs- und Erziehungssoziologie. 2. Auflage 2022. Springer VS, Wiesbaden 2022, ISBN 978-3-658-30903-9.
•Uwe H. Bittlingmayer, Ullrich Bauer, Albert Scherr: Klassische Positionen der Erziehungs- und Bildungssoziologie – einige Vorbemerkungen. In: Uwe H. Bittlingmayer, Ullrich Bauer, Albert Scherr (Hrsg.): Handbuch Bildungs- und Erziehungssoziologie. Springer VS, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-531-18944-4.
•Uwe H. Bittlingmayer: Wissensökonomie und der Wert der Bildung. In: Ullrich Bauer, Axel Bolder, Helmut Bremer, Rolf Dobischat, Günter Kutscha (Hrsg.): Expansive Bildungspolitik – Expansive Bildung? Springer VS, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-658-06668-0.
•Uwe H. Bittlingmayer, Jürgen Gerdes, Diana Sahrai, Albert Scherr: Entpolitisierung wider Willen? In: Helmut Bremer, Mark Kleemann-Göhring, Christel Teiwes-Kügler, Jana Trumann (Hrsg.): Politische Bildung zwischen Politisierung, Partizipation und politischem Lernen. Beiträge für eine soziologische Perspektive. Beltz Juventa, Weinheim/München 2013, ISBN 978-3-7799-1589-8.
Gesellschaftstheorie und Zeitdiagnose
•Uwe H. Bittlingmayer, Zeynep Islertas, Elias Sahrai, Stefanie Harsch, Isabella Bertschi, Diana Sahrai: Health Literacy aus gesundheitsethnologischer Perspektive. Eine Analyse alltäglicher Gesundheitspraktiken von migrantischen Jugendlichen und Familien. 1. Auflage. Springer VS, Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-658-30636-6.
•Uwe H. Bittlingmayer, Ullrich Bauer: Die „Wissensgesellschaft“. Mythos, Ideologie oder Realität? 1. Auflage. Springer VS, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-531-14535-8.
•Uwe H. Bittlingmayer: „Wissensgesellschaft“ als Wille und Vorstellung. 1. Auflage. UVK, Konstanz 2005, ISBN 3-89669-525-8.
Gesundheitssoziologie
•Raphael Beer, Uwe H. Bittlingmayer: Bewerten und/oder Bewerten Normativität in der Sozialisationsforschung. In: Johannes Ahrens, Raphael Beer, Uwe H. Bittlingmayer, Jürgen Gerdes (Hrsg.): Münsteraner Schriften zur Soziologie. 1. Auflage. Band 1. Lit Verlag, Münster, New York 2008, ISBN 978-3-8258-9211-1.
•Ullrich Bauer, Uwe H. Bittlingmayer, Matthias Richter: Determinanten und Mechanismen gesundheitlicher Ungleichheit. Die Herausforderung einer erklärenden Perspektive. In: Ullrich Bauer, Uwe H. Bittlingmayer, Matthias Richter (Hrsg.): Health Inequalities. Determinanten und Mechanismen gesundheitlicher Ungleichheit. 1. Auflage. Band 1. Springer VS, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-531-15612-5.
•Stefanie Harsch, Asadullah Jawid, M. Ebrahim Jawid, Luis A. Saboga-Nunes, Uwe H. Bittlingmayer, Diana Sahrai, Kristine Sørensen: Health without formal Education? In: Luis A. Saboga-Nunes, Uwe H. Bittlingmayer, Orkan Okan, Diana Sahrai (Hrsg.): New Approaches to Health Literacy: Linking Different Perspectives. 1. Auflage. Springer VS, Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-658-30908-4.
Kritische Theorie
•Ullrich Bauer, Uwe H. Bittlingmayer: Pierre Bourdieu und die Frankfurter Schule. Eine Fortsetzung der Kritischen Theorie mit anderen Mitteln? In: Ullrich Bauer, Uwe H. Bittlingmayer, Carsten Keller, Franz Schultheis (Hrsg.): Bourdieu und die Frankfurter Schule. Aktuelle Ansätze einer zeitgemäßen Kritischen Theorie. 1. Auflage. transcript, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-8376-1717-7.
•Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović, Tatjana Freytag: Handbuch Kritische Theorie. Hrsg.: Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović, Tatjana Freytag. 1. Auflage. Band 2. Springer VS, Wiesbaden 2019, ISBN 978-3-658-12694-0.
•Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović, Ullrich Bauer: Normativität in der Kritischen Theorie. In: Johannes Ahrens, Raphael Beer, Uwe H. Bittlingmayer, Jürgen Gerdes (Hrsg.): Normativität. 1. Auflage. Band 1. Springer VS, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-658-12694-0.
•Raphael Beer, Uwe H. Bittlingmayer: Die normative Verwobenheit der Sozialisationsforschung. In: Klaus Hurrelmann, Matthias Grundmann, Sabine Walper (Hrsg.): Handbuch Sozialisationsforschung. 7. Auflage. Beltz, Weinheim 2008, ISBN 978-3-407-29159-2.
Soziologie Afghanistan
•Stefanie Harsch, Asadullah Jawid, M. Ebrahim Jawid, Luis A. Saboga-Nunes, Uwe H. Bittlingmayer, Diana Sahrai, Kristine Sørensen: Health Literacy, Quality of Life and Health Behavior Among Male Heads of the Household in Four Districts of the Ghazni Province, Afghanistan. In: Luis Saboga-Nunes, Uwe H. Bittlingmayer, Orkan Okan, Diana Sahrai (Hrsg.): New Approaches to Health Literacy. Linking Different Perspectives. 1. Auflage. Springer, Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-658-30908-4.
•Uwe H. Bittlingmayer, Zeynep Islertas, Elias Sahrai, Stefanie Harsch, Isabella Bertschi, Diana Sahrai: Health Literacy aus gesundheitsethnologischer Perspektive. Eine Analyse alltäglicher Gesundheitspraktiken von migrantischen Jugendlichen und Familien. 1. Auflage. Springer, Berlin 2020, ISBN 978-3-658-42347-6.
•Diana Sahrai, Uwe H. Bittlingmayer: Entwicklung durch Bildung? Anmerkungen zur Idee, Afghanistan durch Bildungsexpansion nachholend zu entwickeln. In: Gerhard Hauck, Ilse Lenz, Ingrid Wehr, Hanns Wienold (Hrsg.): Entwicklung, Gewalt, Gedächtnis. 1. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2015, ISBN 978-3-89691-720-1.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Kürschners deutscher Gelehrtenkalender: bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Nr. 33, 2021, Band 1.
- ↑ a b “Uwe H. Bittlingmayer“ LinkedIn-Profil von Uwe H. Bittlingmayer. Abgerufen am 20. August 2024.
- ↑ a b c d e f „Uwe H. Bittlingmayer“ Autorenprofil. Abgerufen am 20. August 2024.
- ↑ „Uwe H. Bittlingmayer – Dissertation.” Webseite von Thalia. Abgerufen am 21. August 2024.
- ↑ „Internationale Bourdieu-Konferenz.“ Tagungsprogramm der Bourdieu-Konferenz. Abgerufen am 20. August 2024.
- ↑ „Arbeitsstelle Afghanistan“. Webseite der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Abgerufen am 20. August 2024.
- ↑ Wissenschaftliches Institut des JHW, auf jugendhilfswerk.com, abgerufen am 20. August 2024.
- ↑ „Lions Quest – Erwachsen handeln.“ Webseite der Lions Quest Passau. Abgerufen am 20. August 2024.
Personendaten | |
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NAME | Bittlingmayer, Uwe H. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Soziologe |
GEBURTSDATUM | 30. Juni 1970 |
GEBURTSORT | Minden |