Uwe Kammann

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Uwe Kammann (* 20. Dezember 1948 in Bünde) ist ein deutscher Publizist und Medienberater. Von 2005 bis 2014 leitete er als Direktor das Grimme-Institut in Marl.

Uwe Kammann studierte Germanistik und Romanistik an der Universität Düsseldorf. In seiner Magisterarbeit untersuchte er das Bild und die Rolle der Stadt Paris in Rainer Maria Rilkes „Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“. Seine journalistische Laufbahn begann er als Redakteur der Düsseldorfer Tageszeitung Rheinische Post. 1978 wechselte er als Redakteur zum im Evangelischen Pressedienst erscheinenden Fachdienst „epd / Kirche und Rundfunk“, der ab 1994 als „epd medien“ firmierte. Diese Fachdienst leitete er von 1985 bis 2005. Hier konzipierte er wesentliche redaktionelle Neuerungen, wie die Einführung des Positions-, Meinungs- und Diskussionstitels „Debatte“ sowie die Einrichtung eines regelmäßigen glossierenden Feuilletons unter dem Rubrikentitel „Tagebuch“.

Im Mai 2005 wurde Uwe Kammann als Direktor und Geschäftsführer an das Adolf-Grimme-Institut in Marl berufen. Dieses Institut – seit 2010 firmiert es als Grimme-Institut – leitete er bis zum April 2014. In diesen Abschlussmonat fiel die Verleihung des 50. Grimme-Preises. Seine Grimme-Zeit war mit wichtigen Stationen und Innovationen verbunden. Dazu zählen die Weiterentwicklung des Grimme-Online-Award, die Entwicklung, Etablierung und Jurybetreuung des Deutschen Radiopreises, die Realisierung eines neuen Corporate Designs und Internet-Auftritts (mit der Agentur Triad) für alle Bereiche der Institutsarbeit, die Integration des zuvor beim Land NRW angesiedelten Europäischen Zentrums für Medienkompetenz (ecmc) und die Neuausrichtung des Magazins „grimme“ als umfangreiche Preispublikation. „GrimmeThema“ versammelte als DVD-Edition thematisch aufeinander bezogene Preisproduktionen.

Zu den weiteren neuen Akzenten beim Grimme-Preis gehörte die Einführung der Kategorie Unterhaltung sowie ein technisch innovativer Rahmen bei der Preisverleihung mit einem LED-gestützten Bühnenbild Grimme-Preisverleihung sowie einer durchgehenden musikalischen Interpretation der Preisträger-Produktionen. Als Sponsoren für die Preisveranstaltung konnten u. a. Mercedes, Skoda und Porsche gewonnen werden, für die technische Ausstattung Loewe und Musicelectronic Geithain.

Die theoretische Reflexion der Medienpraxis wurde mit der Reihe „Grimme trifft die Branche“ intensiviert, Die Reihe „Marler Tage der Medienkultur“ widmete sich Themen wie der Auslandsberichterstattung oder der Sportberichterstattung (speziell im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2006). Das Ereignis Kulturhauptstadt 2010 bereicherte das Grimme-Institut mit einem auf das Ruhrgebiet zugeschnittenen TV-Festival, bei dem auch ein eigener Preis verliehen wurde, der Pott-Spot.

Bei den weiteren Instituts-Aktivitäten wurden die Medienkompetenz-Projekte verstärkt und aufgefächert, so durch Präsenz-Veranstaltungen in Berlin, Köln und Düsseldorf (zu Themen wie Inklusion, Frauen in den Medien, Nachhaltigkeit). Auf den Weg gebracht wurde eine enge Kooperation mit dem Deutschen Fernsehmuseum in Berlin, so mit der schrittweisen Überführung der Grimme-Preisproduktionen in dessen Präsenz-Archiv. Für die Bundeszentrale für Politische Bildung entstand das interaktiv angelegte Projekt einer umfangreichen Fernsehgeschichte („Televisionen“), für die Friedrich-Ebert-Stiftung eine grundlegende Studie zur Fernseh-Qualität („Im Spannungsfeld“)

Dem Grimme-Institut war Kammann bereits seit 1980 verbunden: als (ab dann) regelmäßiges Mitglied in den Vorauswahlkommissionen und Jurys, darunter in vielen Jahren als Vorsitzender. Zu seinen weiteren Jury-Tätigkeiten zählen der Deutsche Fernsehpreis, der Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, der Deutsche Kamerapreis, der Marler Video-Kunst-Preis, der Robert-Geisendörfer-Preis, der Hörspielpreis der Kriegsblinden (Vorsitzender von 1996 bis 2001) und der Deutsche Hörspielpreis (Vorsitzender 2009 und 2010).

Kammann war Mitglied des Beirats der Produktionsgesellschaft Eikon, der Filmakademie Baden-Württemberg und der Mainzer Tage der Fernsehkritik (ZDF). Als Moderator und Referent wirkte er an zahlreichen Medienforen und -konferenzen mit, vom „Medienforum NRW“ über die „Medientrage Mitteldeutschland“ bis zu den „Medientagen München“.

Kammann war an einer Reihe von Buchveröffentlichungen als Autor und Herausgeber beteiligt. Zahlreiche journalistische Beiträge erschienen in Zeitungen, Zeitschriften und Fachpublikationen, so in „Die Zeit“, „Frankfurter Rundschau“, „Süddeutsche Zeitung“, „Der Journalist“. Außerdem war und ist er Autor und Expertengast im Radio, so beim Deutschlandfunk, WDR und SWR.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Grimme-Institut publiziert er vorwiegend im Online-Kulturportal „FeuilletonFrankfurt“.[1] Zu seinen Schwerpunkt-Themen gehören Architektur, Städtebau und Kunst.

Sekundärliteratur

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  • Michael Hanfeld, Eklat bei Grimme. Der Juror: Uwe Kammann wird neuer Chef des Marler Instituts, in: FAZ 20 (25. Januar 2005), S. 38.

Veröffentlichungen

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  • Die Schirm-Herren. 12 politische TV-Moderatoren. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1989.
  • mit Hans-Ulrich Wagner: HörWelten. 50 Jahre Hörspielpreis der Kriegsblinden; 1952–2001, Aufbau-Verlag. Berlin 2001.
  • mit Katrin Jurkuhn, Fritz Wolf: Im Spannungsfeld: zur Qualitätsdiskussion öffentlich-rechtlicher Fernsehprogramme; Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin 2007.
  • mit Jochen Hörisch: Organisierte Phantasie: Medienwelten im 21. Jahrhundert – 30 Positionen. Fink, Paderborn, 2014.

Einzelnachweise

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  1. Link zu den ersten Artikeln auf der Webseite
  2. Marcus S. Kleiner, Jörg-Uwe Nieland: Diskurs und Praxis. Zur Institutionalisierung von Medienkritik in Deutschland. In: Barbara Becker, Josef Wehner (Hrsg.): Kulturindustrie reviewed. Ansätze zur kritischen Reflexion der Mediengesellschaft. Transcript, Bielefeld 2006, ISBN 3-89942-430-1, S. 155.