Uwe Knop

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Uwe Knop (* 1972) ist ein deutscher Ernährungswissenschaftler und Publizist.

Ausbildung und beruflicher Werdegang

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Uwe Knop studierte Ökotrophologie in Gießen und erlangte das Diplom. Seit 2002 ist er als medizinischer PR-Berater für verschiedene Unternehmen aktiv.[1][2] Darüber hinaus veröffentlicht er Ernährungsratgeber und ist für zahlreiche Presseberichte als Ernährungsexperte[3] und als Referent für Fachgesellschaften tätig.[4][5] Er ist Gastautor bei der Achse des Guten[6] und dem Magazin Novo.

Knop ist Mitglied des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften.[7][8] Er lebt in Eschborn.[9]

Ernährungswissenschaftliche Positionen

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Knop hat sich das Ziel gesetzt, ein „naturnahes Gegengewicht zur pseudowissenschaftlichen Manipulierungsmaschinerie“ zu schaffen. Dieses Ziel verfolgt er nach eigenen Angaben durch die „objektiv-ideologiefreie Analyse“ zahlreicher Ernährungsstudien.[10][11][12] Er kritisiert die unzureichende Datengrundlage vieler Ernährungsempfehlungen. Er postuliert, es gäbe keine Studien, die belegen, welche Ernährungsweise gesund sei. Alle Studien seien Beobachtungsstudien und somit methodisch nicht ausreichend für Ernährungsempfehlungen.[13][14][12] Er fordert daher einen gelasseneren Umgang mit Ernährungsregeln.[15] Nach seiner Ansicht lässt sich für kein einziges Lebensmittel beurteilen, ob es gesund oder ungesund sei.[16] Ernährungsregeln für gesunde Menschen lehnt er als „nutzlos“ ab.[16][17] Aktuelle Empfehlungen seien sogar schädlich. So sieht er einen Zusammenhang zwischen der Einführung der „5-am-Tag“-Regel für Obst und Gemüse und der Zunahme an Magen-Darm-Beschwerden in der Bevölkerung seit der Einführung.[18] Knop hält die Problematisierung der Adipositas bei Kindern für übertrieben.[19][20] Er spricht sich gegen die Einführung einer Zucker- oder Fettsteuer aus, da er sie für wirkungslos hält.[21][12] Zudem warnt er davor, dass eine Zuckersteuer auch natürliche Zuckerquellen wie Obst oder Fruchtsäfte betreffen könnte.[12] Insbesondere beim Zucker sieht er keine Evidenz für eine Gefährdung des Stoffwechsels.[12][22] Low-carb-Diäten sieht Knop kritisch, weil in randomisiert-kontrollierten Studien für diese Diäten kein Vorteil bei der Gewichtsreduktion gezeigt worden sei (ein Vorteil für Blutzucker und Blutfette ist aber dort sehr wohl belegt).[23][24] In einer Beobachtungsstudie sei hingegen ein erhöhtes Diabetes-Risiko beschrieben worden.[25][26]

Knop empfiehlt, das zu essen, was schmeckt und was man verträgt.[27] Insbesondere Kinder besäßen ein instinktives Körpergefühl, welches Essen situativ oder generell das Richtige sei.[28] So sei es für Kinder vertretbar, Weißbrot einem Vollkornbrot vorzuziehen, weil es schneller Energie liefere und besser verdaulich sei.[29] Er kritisiert, der „deutsche Nachwuchs würde mit einem mittelstandsorientierten Kampagnenwildwuchs zwangsaufgeklärt“.[30] Adipositas bei Kindern betreffe vorwiegend sozial schwache Familien und Einwandererfamilien, aber es fehle an „Kampagnen für „arme Ausländerkinder““.[30] Auch Erwachsene könnten beruhigt zu Fast Food greifen, wenn ihre körpereigenen Signale ihnen einen Bedarf nach Fast Food vermitteln.[31][32] Knop betont die hohe Individualität in der körperlichen Reaktion auf verschiedene Lebensmittel.[31][33] Diäten sieht er als Hauptursache für Adipositas und Essstörungen an.[34][35] Er betont, das Körpergewicht sei zu 70–80 Prozent genetisch bestimmt.[35] Nahrungsergänzungsmittel und Functional Food lehnt er ab[30] und spricht sich auch gegen Ernährungsmythen, -hypes und -gurus aus, die auf der Grundlage unbelegter Empfehlungen Geld mit Ratgeberliteratur verdienen.[36]

Knop kritisiert Medien, die leichtfertig Studienergebnisse übernehmen und Wissenschaftler, die unsaubere Studien durchführen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung kritisiert er, weil ihre „Ernährungspropaganda“ die Grundlage dafür sei, dass „der Staat für die Verbreitung pseudowissenschaftlicher Phantasien zahle“, mitfinanziert aus Steuergeldern.[37]

Knops Thesen werden in einigen Punkten von anderen Ernährungsexperten geteilt, so wird seine Kritik an der problematischen Datengrundlage vieler Empfehlungen bestätigt.[38]

Viele seiner eigenen Statements werden aber selbst als populistisch eingeschätzt. So schreibt Knop, Ernährungsempfehlungen wie „fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag“ seien „staatliche Bevormundung“ und „Propaganda auf Basis von Volksverblendung“. „Vegetarische und vegane Ernährung seien Moden, die mehr der Profilierung der Persönlichkeit als der Gesundheit dienten. Werbeverbote für Kindersüßigkeiten, die Nährwertampel oder eine Limosteuer lehnt er nicht nur ab, sondern bezeichnet sie als ’Zwangsmaßnahmen‘ “. „Die Ernährungspyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sei absurd und der Body- Maß-Index (sic), der Menschen in Normal- und Übergewichtige einteile, Willkür.“[39]

Einige Buchrezensionen schätzten seine Arbeiten als „reißerisch“ ein.[40]

Veröffentlichungen

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  • Hunger und Lust, 2010
  • Ernährungswahn, 2016
  • Intuitiv essen, 2017
  • Gute Carbs, 2017
  • Kind, iss was ... dir schmeckt, 2017
  • Der Körpernavigator, 2019

Einzelnachweise

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  1. Anna Lena Roth: "Iss, was du willst". Abgerufen am 19. September 2019.
  2. Uwe Knop – Autorenprofil – Münchner Verlagsgruppe. Abgerufen am 19. September 2019.
  3. Medienberichte « Aktuelles – Kulinarische Koerperintelligenz. Abgerufen am 19. September 2019.
  4. Christina Heller: Uwe Knop: An Weihnachten ist Schlemmen vollkommen in Ordnung. Abgerufen am 19. September 2019.
  5. FOCUS Online: Weg mit den Ernährungshypes und den Gurus: Iss, wonach dir ist! Abgerufen am 19. September 2019.
  6. Profil und Beiträge von Uwe Knop bei der Achse des Guten.
  7. Das EU.L.E.® – EU.L.E.-Team. Abgerufen am 19. September 2019.
  8. Uwe Knop – DIE ACHSE DES GUTEN. ACHGUT.COM. Abgerufen am 19. September 2019.
  9. Kontaktdaten « Kontakt – Kulinarische Koerperintelligenz. Abgerufen am 19. September 2019.
  10. Uwe Knop – Autorenprofil – Münchner Verlagsgruppe. Abgerufen am 19. September 2019.
  11. Uwe Knop: Lebenslauf, Bücher und Rezensionen bei LovelyBooks. Abgerufen am 19. September 2019.
  12. a b c d e Uwe Knop: Paranoia Zuckersteuer. Abgerufen am 19. September 2019.
  13. Diplom-Ernährungswissenschaftler Uwe Knop rät: Vertraut dem kindlichen Geschmackssinn! – Infoportal Schulmilch. Abgerufen am 19. September 2019.
  14. "Vergessen Sie alle Ernährungsregeln" | Freie Presse – Essen & Trinken. Abgerufen am 19. September 2019.
  15. Christina Heller: Uwe Knop: An Weihnachten ist Schlemmen vollkommen in Ordnung. Abgerufen am 19. September 2019.
  16. a b "Ernährungsregeln sind Quatsch". In: Achilles Running. 10. Januar 2011, abgerufen am 19. September 2019.
  17. Das Milieu: "Ist gesunde Ernährung nutzlos?" Abgerufen am 19. September 2019.
  18. Uwe Knop: Obst und Gemüse als Krankmacher? Abgerufen am 19. September 2019.
  19. Uwe Knop: Süßigkeiten-Bashing ohne jede Grundlage. Abgerufen am 19. September 2019.
  20. Uwe Knop: Keine Generation dicker Kinder. Abgerufen am 19. September 2019.
  21. Diplom-Ernährungswissenschaftler Uwe Knop rät: Vertraut dem kindlichen Geschmackssinn! – Infoportal Schulmilch. Abgerufen am 19. September 2019.
  22. Uwe Knop: WHO-Hexenjagd auf Zucker. Abgerufen am 19. September 2019.
  23. Yan Meng, Hao Bai, Shijun Wang, Zhaoping Li, Qian Wang: Efficacy of low carbohydrate diet for type 2 diabetes mellitus management: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. In: Diabetes Research and Clinical Practice. Band 131, September 2017, ISSN 1872-8227, S. 124–131, doi:10.1016/j.diabres.2017.07.006, PMID 28750216.
  24. Kevin D. Hall, Juen Guo: Obesity Energetics: Body Weight Regulation and the Effects of Diet Composition. In: Gastroenterology. Band 152, Nr. 7, Mai 2017, ISSN 1528-0012, S. 1718–1727.e3, doi:10.1053/j.gastro.2017.01.052, PMID 28193517, PMC 5568065 (freier Volltext).
  25. Uwe Knop: Low-Carb-Diäten machen weder schlank noch gesund. Abgerufen am 19. September 2019.
  26. Nazli Namazi, Bagher Larijani, Leila Azadbakht: Low-Carbohydrate-Diet Score and its Association with the Risk of Diabetes: A Systematic Review and Meta-Analysis of Cohort Studies. In: Hormone and Metabolic Research = Hormon- und Stoffwechselforschung = Hormones et Metabolisme. Band 49, Nr. 8, August 2017, ISSN 1439-4286, S. 565–571, doi:10.1055/s-0043-112347, PMID 28679144.
  27. Lucia Hennerici: „Mehr dicke Kinder – das ist ein Mythos“. Interview. In: rbb-online.de. 22. Mai 2008, abgerufen am 19. September 2019.
  28. Diplom-Ernährungswissenschaftler Uwe Knop rät: Vertraut dem kindlichen Geschmackssinn! – Infoportal Schulmilch. Abgerufen am 19. September 2019.
  29. Intuition statt Diätzwang: Die neue Freiheit auf dem Teller. Abgerufen am 19. September 2019.
  30. a b c Kein gesunder Mensch braucht Ernährungswissenschaft – Hunger & Lust von Uwe Knop. In: worldsoffood.de. Abgerufen am 19. September 2019.
  31. a b Anna Lena Roth: „Iss, was du willst“. In: SZ.de (Süddeutsche Zeitung). 17. Mai 2010, abgerufen am 19. September 2019.
  32. Tipps vom Ernährungswissenschaftler Uwe Knop aus seinem Buch Kulinarische Körperintelligenz. Abgerufen am 19. September 2019.
  33. Buchrezension: Uwe Knop – Ernährungswahn – Wissenschaft aktuell. Abgerufen am 19. September 2019.
  34. Diplom-Ernährungswissenschaftler Uwe Knop rät: Vertraut dem kindlichen Geschmackssinn! – Infoportal Schulmilch. Abgerufen am 19. September 2019.
  35. a b Eva Voß: Gespräch mit Uwe Knop: Ernährungswissenschaftler: „Diäten funktionieren nicht“. In: NOZ.de (Neue Osnabrücker Zeitung). 9. Januar 2016, abgerufen am 19. September 2019.
  36. FOCUS Online: Weg mit den Ernährungshypes und den Gurus: Iss, wonach dir ist! Abgerufen am 19. September 2019.
  37. Uwe Knop: "Ernährungswahn" – Iss, was du willst – alles andere ist Käse! Abgerufen am 19. September 2019.
  38. "Vergessen Sie alle Ernährungsregeln" | Freie Presse – Essen & Trinken. Abgerufen am 19. September 2019.
  39. "Vergessen Sie alle Ernährungsregeln" | Freie Presse – Essen & Trinken. Abgerufen am 19. September 2019.
  40. Uwe Knop: "Ernährungswahn" – Iss, was du willst – alles andere ist Käse! Abgerufen am 19. September 2019 (deutsch).