Uwe Piontek
Uwe Piontek (* 1. März 1942; † 20. Oktober 1998 in Berlin) war ein deutscher Fußballfunktionär.
Bereits mit elf Jahren trat Piontek dem VfL Zehlendorf bei und engagierte sich Zeit seines Lebens für den Fußball in Berlin.[1] Später wurde er Sektionsleiter Fußball der BSG Außenhandel im Ostteil Berlins.[2] In den späten 1970er-Jahren wurde Piontek mit der Ehrennadel des Deutschen Fußball-Verbandes der DDR in Gold ausgezeichnet.[3] In der Legislatur 1981/82 war Piontek Vorsitzender des Kreisfachausschusses Fußball im Bezirk Berlin-Mitte.[4]
Piontek war vom 21. Dezember 1984 bis zum 3. November 1987 Klubvorsitzender des 1. FC Union Berlin und anschließend Vorsitzender des Bezirksfachausschusses Fußball (BFA) in Ost-Berlin, der sich am 22. Juni 1990 als Fußball-Verband Berlin (FVB) neukonstituierte. Nach dem Beitritt des FVB zum Berliner Fußball-Verband (BFV) war er bis zu seinem Tod im Jahr 1998 dessen Vize-Präsident.[5]
Im ersten Jahr seines Vorsitzes gelang Union Berlin der Aufstieg in die DDR-Oberliga und 1986 erreichte der Klub das Finale um den FDGB-Pokal. 1987 wurde er mit der Goldenen Ehrennadel des 1. FC Union ausgezeichnet.[6]
Als letzter Vorsitzender des BFA war er, gemeinsam mit dem langjährigen Geschäftsführer Herbert Wolff, maßgeblich an der Gestaltung der Fußball-Einheit in der Hauptstadt beteiligt. Im Zuge der Wende in der DDR entstand im Sommer 1990 aus dem BFA heraus der Ost-Berliner Fußball-Verband mit dem Zweck, Spielbetrieb und Organisation mit dem West-Berliner BFV zusammenzuführen. Schon drei Tage vor dem Beitritt des ostdeutschen DFV zum bis dahin auf Westdeutschland und West-Berlin begrenzten DFB trat der FVB unter Pionteks Führung am 17. November 1990 auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung dem BFV bei.[7][8] Die drittklassige Bezirksliga Berlin firmierte nunmehr als Landesliga und mündete zur Saison 1991/92 nach mehr als 40 Jahren Trennung wieder in einem gesamtberliner Spielbetrieb.
Nach seinem Tod im Jahr 1998 benannte der BFV den Verbandsliga-Hallenpokal in Uwe-Piontek-Pokal um. Piontek wurde auf dem Dorotheenstädtischen-Friedrichswerderschen Kirchhof beigesetzt.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Daniel Küchenmeister, Thomas Schneider: Fußball-Einheit in Berlin 1990–2015. Arete Verlag, Hildesheim 2015, ISBN 978-3-942468-65-7.
- Daniel Küchenmeister, Thomas Schneider: 125 Jahre Berliner Fußball. Hrsg.: Berliner Fußball-Verband. Arete Verlag, Hildesheim 2022, ISBN 978-3-96423-096-6, S. 165 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Nachruf des Berliner Fußball-Verbandes. In: Fußball-Woche Nr. 44, 26. Oktober 1998.
- ↑ Hans-Gunter Burghause: Zum Tode von Uwe Piontek: Vizepräsident des BFV erlag einem Krebsleiden. In: Fußball-Woche Nr. 44, 26. Oktober 1998.
- ↑ DFV der DDR Bezirksfachausschuss Berlin: BFA-Chronik. Der Berliner Fußball in Zahlen und Statistiken von 1974 bis 1981. Seite 146f.
- ↑ DFV der DDR Bezirksfachausschuss Berlin: BFA-Chronik. Der Berliner Fußball in Zahlen und Statistiken von 1974 bis 1981. Seite 145.
- ↑ Michael Jahn: Otto Höhne und Uwe Piontek als Protagonisten: Am 17. November 1990 wird die Berliner Fußball-Einheit amtlich vollzogen – Historisches Spiel im Olympiastadion. (PDF) Fußball-Woche (Sonderbeilage zum BFV-Jubiläum), 2022, abgerufen am 20. Dezember 2023.
- ↑ 1. FC Union Berlin: Ehrennadel in Gold
- ↑ BFV-Ehrenpräsident Otto Höhne wird 90. Deutscher Fußball-Bund, abgerufen am 20. Dezember 2023.
- ↑ 125 Jahre BFV: Der Fußball und die Wiedervereinigung. Berliner Fußball-Verband, 17. Juni 2022, abgerufen am 20. Dezember 2023.
Personendaten | |
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NAME | Piontek, Uwe |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballfunktionär |
GEBURTSDATUM | 1. März 1942 |
STERBEDATUM | 20. Oktober 1998 |
STERBEORT | Berlin |