Valentin Joseph Werthmüller
Valentin Joseph Werthmüller (* 23. Mai 1799 in Fulda; † 16. April 1882 ebenda) war ein deutscher Jurist. Werthmüller war von 1831 bis 1832 Mitglied der kurhessischen Ständeversammlung und von 1848 bis 1849 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Valentin Joseph Werthmüller war der Sohn des Leinenhändlers Caspar Werthmüller. Seine Mutter Catharina war eine geborene Kalb. Werthmüller studierte von 1817 bis 1821 Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen und der Universität Marburg. 1821 wurde er zunächst als Gerichtsreferendar, später als Gerichtsassessor am Obergericht für die Provinz Fulda, in den kurhessischen Justizdienst übernommen.
Ab 1831 bis 1832 war Werthmüller Mitglied der kurhessischen Ständeversammlung, dem 1. Landtag, als Vertreter für die schaumburgischen Städte und Nachfolger von Christian Wiederhold. Im Landtag gehörte er zur liberalen Mehrheit. Auch 1833, in den 3. Landtag, wurde er als Mitglied der kurhessischen Ständeversammlung für die schaumburgischen Städte gewählt, erhielt aber kein Mandat von der kurhessischen Regierung. Seit 1833 war er Obergerichtsrat am Obergericht Rinteln und ab 1835 am Obergericht in Fulda.
Als Anfang 1848 in Folge der Februarrevolution in Kurhessen Aufstände ausbrachen, beteiligte sich Werthmüller im April 1848 führende an Protestdemonstrationen gegen die kurhessische Regierung. Noch im gleichen Monat wurde er Mitglied im Volksrat von Fulda. Die Wähler des 9. Wahlkreises in Kurhessen, er umfasste die Stadt Fulda, wählten Werthmüller als Abgeordneten in die Frankfurter Nationalversammlung, der er vom 18. Mai 1848 bis zum 30. Mai 1849 angehörte. Er blieb fraktionslos, schloss sich aber bei Abstimmungen dem Linken Centrum an. Im März 1849 wählte er Friedrich Wilhelm IV. von Preußen zum Kaiser der Deutschen.
1850 suspendierte ihn die kurhessische Regierung wegen revolutionärer Umtriebe, setzte Werthmüller aber später wieder als Obergerichtsrat in Fulda ein. Er starb am 16. April 1882, im Alter von 82 Jahren, in seiner Geburtsstadt Fulda. Valentin Joseph Werthmüller war mit Marie Adelmann verheiratet, der Tochter des Medizinalrates Vinzenz Adelmann.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ewald Grothe (Hrsg.): Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen 1830–1866. (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 13 = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 43). Historische Kommission für Hessen, Marburg 2016, ISBN 978-3-942225-33-5, Nr. KSV-494.
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 408.
- Philipp Losch: Die Abgeordneten der Kurhessischen Ständeversammlungen von 1830 bis 1866. Elwert, Marburg 1909, S. 59.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Valentin Joseph Werthmüller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag über Valentin Joseph Werthmüller in Parlamentarierportal (BIOPARL)
- Werthmüller, Valentin Joseph. Hessische Biografie. (Stand: 16. April 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Valentin Joseph Werthmüller. Abgeordnete. In: Hessische Parlamentarismusgeschichte Online. HLGL & Uni Marburg, abgerufen am 1. Dezember 2024 (Stand 4. Juli 2024).
Personendaten | |
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NAME | Werthmüller, Valentin Joseph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist, Mitglied der Kurhessischen Ständeversammlung und der Frankfurter Nationalversammlung |
GEBURTSDATUM | 23. Mai 1799 |
GEBURTSORT | Fulda |
STERBEDATUM | 16. April 1882 |
STERBEORT | Fulda |