Veit Dengler
Veit Valentin Dengler (* 21. November 1968 in Graz)[1] ist ein österreichischer Manager und Politiker. Von 1. Oktober 2013 bis Juni 2017 war er Chief Executive Officer (CEO) der NZZ-Mediengruppe, einem Medienunternehmen in der Schweiz mit dem publizistischen Flaggschiff Neue Zürcher Zeitung (NZZ). Von April 2018 bis Ende 2021 war Dengler Mitglied der Konzerngeschäftsleitung der deutschen Bauer Media Group.
Gemeinsam mit Matthias Strolz konzipierte Dengler 2012 eine neue liberale Partei, NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum, und war bis Oktober 2013 stellvertretender Vorsitzender.[2] Seit dem 24. Oktober 2024 ist er Abgeordneter zum Nationalrat.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Veit V. Dengler verfügt über akademische Abschlüsse der Kennedy School of Government der Harvard University und der Wirtschaftsuniversität Wien. Von 1987 bis 1990 war Dengler journalistisch als Reporter im Osteuropa-Büro des Time Magazine tätig. In seiner Karriere hatte er verschiedene Positionen bei Procter & Gamble, McKinsey und T-Mobile inne. Während sieben Jahren war Dengler beim Technologieanbieter Dell tätig, zuletzt verantwortete er den Geschäftsbetrieb in 32 Ländern in Ost- und Zentraleuropa. 2012 arbeitete er als Senior Vice President des internationalen Geschäftsbereichs für Groupon. Im Oktober 2013 wurde Dengler zum CEO der NZZ-Mediengruppe bestellt.[3]
Am 7. Juni 2017 gab die NZZ-Mediengruppe bekannt, dass Dengler das Unternehmen verlassen werde. Als Grund wurden Meinungsverschiedenheiten zwischen Dengler und dem Verwaltungsrat darüber, wie die strategische Ausrichtung des Unternehmens anzusetzen sei, genannt.[4] Ab April 2018 übernahm Dengler als Chief Operating Officer in der Konzerngeschäftsführung der deutschen Bauer Media Group die Leitung der Aktivitäten in Großbritannien, den USA, Australien und weiteren Ländern sowie die Entwicklung neuer Geschäftsfelder.[5] Ende 2021 verließ er das Unternehmen.[6] 2022 war er Visiting Fellow am Reuters Institute for the Study of Journalism der Oxford University. Im gleichen Jahr gründete er das Beratungsunternehmen Draw.Solutions.[7][8] Im Standard schreibt er seit 2022 eine Kolumne[9], in der Kleinen Zeitung veröffentlicht er Beiträge.[10]
Politik und Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2011 haben Matthias Strolz und Dengler die Gründung einer neuen liberalen Partei für Österreich konzipiert.[11] Beim Gründungskonvent am 27. Oktober 2012 wurde Dengler zum stellvertretenden Vorsitzenden von Neos – Das Neue Österreich, gewählt. Zusätzlich übernahm er im Januar 2013 die Geschäftsführung. Nach dem Dienstantritt bei der NZZ-Mediengruppe trat Dengler von beiden Funktionen zurück.[12]
Dengler ist als Sohn des österreichischen Botschafters Johann Josef Dengler (1921–2011)[13] und der Musikerin Gudrun Dengler in Österreich, Ungarn und Finnland aufgewachsen. Er ist geschieden und hat vier Kinder.[14] Der christlichsoziale Politiker Josef Dengler war sein Großvater.[15]
Für die Nationalratswahl 2024 wurde er Spitzenkandidat der steirischen NEOS-Landesliste.[16]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Veit Dengler im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Veit Valentin Dengler auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Veit Dengler auf meineabgeordneten.at
- Website von Veit Dengler
- Ueli Kneubühler: NZZ: Mit Veit Dengler in die digitale Zukunft. Porträt in: Bilanz, 23. März 2014.
- Ingrid Brodnig: Er kam, sah und sägte. Porträt in: Falter 14/2014 (Archiv).
- Margrit Sprecher: Er sieht die Brücken brennen. Porträt in: Die Zeit 18/2015 vom 29. April 2015 (Archiv).
- Veit V. Dengler ( vom 11. März 2016 im Internet Archive) auf der Website der NZZ-Mediengruppe
- Veit Dengler auf der Website von Draw.Solutions
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Firmenbuch-Bekanntmachung der Firma LinguaNet AG in Abwicklung. In: unternehmen24.at vom 21. Juli 2005 (Archiv).
- ↑ Elisalex Henckel: Neos: Österreichs pinker Fleck in der Polit-Landschaft. In: DIE WELT. 20. Oktober 2013 (welt.de [abgerufen am 14. November 2018]).
- ↑ Veit Dengler wird neuer CEO der NZZ-Mediengruppe. NZZ.ch, 18. Juni 2013, abgerufen am 28. November 2013.
- ↑ Veit Dengler sagt "Servus" und verlässt die "NZZ". In: Wiener Zeitung. 7. Juni 2017, abgerufen am 9. Juni 2017.
- ↑ Österreicher Veit Dengler wechselt in die Bauer-Konzerngeschäftsleitung. In: derStandard.at. 28. Februar 2018, abgerufen am 1. März 2018.
- ↑ Mission erfüllt: COO Veit Dengler verlässt die Bauer Media Group. In: Kress.de, 4. November 2021.
- ↑ Veit Dengler auf der Website von Draw.Solutions, abgerufen am 20. Dezember 2023.
- ↑ Publikationsnummer: HR01-1005611536, Handelsregister-Amt Zürich, (20). SHAB 221124/2022 - 24.11.2022. In: Moneyhouse, abgerufen am 20. Dezember 2023.
- ↑ Kolumne Veit V. Dengler. In: Der Standard, abgerufen am 26. April 2022.
- ↑ Veit Dengler auf der Website der Kleinen Zeitung, abgerufen am 20. Dezember 2023.
- ↑ Rainer Himmelfreundpointner: Wie Veit Dengler die Neos mitbegründete und warum er Minister werden will. Artikel im Wirtschaftsmagazin trend vom 19. September 2013 (Archiv).
- ↑ NEOS Team: Veit Dengler – Neue Wege – NEOS. In: NEOS. 18. Juni 2013 (archive.org [abgerufen am 14. November 2018]).
- ↑ Bernhard Odehnal: Das «Negerkonglomerat» war selbst der eigenen Partei zu viel. In: Tages-Anzeiger vom 8. April 2014.
- ↑ Veit Dengler Internationales Biographisches Archiv 42/2013 vom 15. Oktober 2013, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- ↑ Klaus Knittelfelder: Veit Dengler: Der Gründer tritt auf die Bühne. 1. August 2024, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ Veit Dengler steirischer Spitzenkandidat für die Nationalratswahl. In: Kleine Zeitung. 20. April 2024, abgerufen am 20. April 2024.
Personendaten | |
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NAME | Dengler, Veit |
ALTERNATIVNAMEN | Dengler, Veit V.; Dengler, Veit Valentin (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Manager und Politiker |
GEBURTSDATUM | 21. November 1968 |
GEBURTSORT | Graz |