Via Tolosana
Via Tolosana (französisch voie toulousaine) ist der lateinische Name des südlichsten der vier Jakobswege in Frankreich. Im Jahr 1998 hat die UNESCO diese „Wege der Jakobspilger in Frankreich“ als Weltkulturerbe ausgezeichnet.
Der Weg berührt zwar Toulouse, hat aber seinen Ausgangspunkt in Arles und überquert die Pyrenäen am Col du Somport. Auf spanischer Seite heißt er Camino Aragonés bis nach Puente la Reina, wo er auf den Camino Navarro trifft, der nichts anderes ist als die Fortsetzung der drei übrigen französischen Jakobswege. Ab hier heißt der Weg dann Camino francés, das ist „der“ Jakobsweg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Arles beginnt die Via Tolosana oder Via Arletanensis (Route d’Arles), die Aimeric Picaud (12. Jahrhundert) in seinem Codex Calixtinus (5. Buch: Le Guide du Pèlerin de Saint-Jacques-de-Compostelle) Via Aegidia (Route des Saint-Gilles (du Gard)) nennt. Hier sammelten sich die Pilger aus Italien und der Provence. Von Italien her kamen die Pilger entweder entlang der Riviera und der Côte d’Azur entlang der (Via Aurelia) oder dann über den Col de Montgenèvre, über Briançon und das Durance-Tal über die Via Domitia nach Arles. Manche Pilger erreichten Arles aber auch von Genf und anderen nördlichen Ausgangspunkten her durch das Rhonetal. Umgekehrt diente der Weg den Rompilgern aus Spanien und Frankreich, die im weiteren Verlauf in Italien dann die Via Francigena nutzten.
Zur Via Tolosana gab es eine südlich verlaufende Parallelstrecke, den Chemin du Piedmont oder el cami deu pé de la coste, der den Col du Somport über Saint-Lizier und Saint-Bertrand-de-Comminges erreichte. Hier gibt es weitere Orte mit ehedem von Pilgern besuchten Welterbestätten – z. B. Audressein, Jézeau, Aragnouet, Gavarnie und Ourdis-Cotdoussan.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt keinen eindeutigen historischen Jakobsweg, lediglich häufiger oder seltener gewählte Strecken. Die nachstehend beschriebene Hauptstrecke entspricht dem aktuell begangenen Weg, der als GR 653 gut markiert ist und entlang dem vielfältige Unterkunfts- und Verpflegungsmöglichkeiten angeboten werden.
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Auch und seine Kathedrale
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Lescar, Mosaiken in der Kathedrale
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Albrecht Ritter: Jakobsweg Via Tolosana. Von Arles über Toulouse zu den Pyrenäen. Rother Bergverlag, 2017, ISBN 978-3-7633-4508-3.
- Martin Simon, Norbert Rother: Frankreich: Jakobsweg Via Tolosana mit Camino Aragonés. (= Outdoor-Handbuch. Band 162). Conrad Stein Verlag, 2018, ISBN 978-3-86686-597-6.
- Louis Laborde-Balen, Jean-Pierre Siréjol: Le Chemin d'Arles vers St-Jacques-de-Compostelle. Edition revue et corrigée. Editions Rando, 2007, ISBN 978-2-84182-258-4.
- Mireille Retail: Miam-miam-dodo du chemin d'Arles; déstiné à pied, à bicyclette, à cheval ou avec un âne, sur le chemin de Compostelle (GR 653) d'Arles au col du Somport. Editions du Vieux Crayon, 2006, ISBN 2-916446-00-1.
- Le Chemin d'Arles vers St-Jacques-de-Compostelle. Guide pratique du pèlerin. Nouvelle édition revue. Fédération française de randonnée pédestre, 2006, ISBN 2-84182-082-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- http://chemindarles.free.fr/index_DE.php
- Via Tolosana
- https://viatolosana.de