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Vicente Ferrer Stiftung

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Die Vicente Ferrer Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation, die sich als Teil der Vicente Ferrer Stiftungen für die Bekämpfung der Armut im ländlichen Indien einsetzt und zur Transformation in eine gerechtere Gesellschaft beiträgt.[1] Dieses Ziel soll gemeinsam mit der Vicente Ferrer Stiftung in Indien (Rural Development Trust, kurz RDT)[2], der Fundación Vicente Ferrer in Spanien[3], sowie der Vicente Ferrer Foundation in den USA[4] erreicht werden.

Bereits 1969 nahmen Vicente und Anne Ferrer in ihre Arbeit im Kampf gegen Armut in Anantapur, Andhra Pradesh auf, um die Lebensbedingungen der am stärksten von Armut betroffenen Gemeinschaften zu verbessern.[5]

Ziel der Arbeit der Vicente Ferrer Stiftungen ist die Befreiung einer größtmöglichen Zahl von Menschen aus der Armut. Dies geschieht durch Entwicklungsprogramme in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Infrastruktur und Landwirtschaft. Besonders gefördert werden Mädchen und Frauen sowie Menschen mit Behinderung.[6]

Heute haben die Stiftungen mehr als 120.000 Patenkinder, betreiben vier Krankenhäuser und haben über 1.600 Schulen und 80.000 Häuser gebaut. Neben Fachschulen für Sprachen betreibt die Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT) Lern-Wohn-Zentren für gehörlose und sehbehinderte Kinder sowie Kinder mit körperlicher und geistiger Behinderung.[7] Von der Arbeit der Stiftung profitieren unzählige Menschen in über 3.600 Dörfern.[8]

Im Jahr 1952 ging Vicente Ferrer als Missionar des Jesuitenordens von Barcelona nach Bombay, um Bauern im ländlichen Indien zu unterstützen. Zunächst baute er mit den Bauern Brunnen, verteilte Saatgut und überzeugte die Bauern davon zusammenzuarbeiten. Der große Erfolg seiner Arbeit erweckte jedoch auch Misstrauen und Verunsicherung in führenden Kreisen, so dass Vicente Ferrer 1968 des Landes verwiesen wurde. 25.000 Bauern demonstrierten daraufhin für seine Rückkehr. Aufgrund des persönlichen Einsatzes der Premierministerin Indira Gandhi konnte Ferrer drei Monate später nach Indien zurückkehren.[9]  Er ließ sich in Anantapur nieder, einer der ärmsten Regionen Indiens. 1969 verließ er den Jesuitenorden, heiratete Anne Perry und nahm seine Arbeit in der Region auf. 1978 gründeten Vicente und Anne Ferrer die Vicente Ferrer Stiftung in Indien (RDT).[10]

Die Stiftung nahm ihre Arbeit auf und es wurden Programme und Initiativen ins Leben gerufen, um z. B. die Wüstenbildung einzudämmen, die ländliche Infrastruktur auszubauen, die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern abzubauen und den Zugang zu einer besseren Gesundheitsversorgung und Bildung zu ermöglichen. In den 1980er Jahren wurde die Arbeit auf die Inklusion von Menschen mit Behinderung sowie nachhaltige Landwirtschaft ausgedehnt.

Am 19. Juni 2009 starb Ferrer im Alter von 89 Jahren in Anantapur.[11]

Einzelnachweise

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  1. Vicente Ferrer Stiftung, abgerufen am 4. Dezember 2021.
  2. Home. Abgerufen am 17. November 2021.
  3. Fundación Vicente Ferrer - Transforma la sociedad en humanidad. Abgerufen am 17. November 2021 (spanisch).
  4. Home. Abgerufen am 17. November 2021 (amerikanisches Englisch).
  5. 10 years after Spanish missionary's death, his legacy in India lives on. Abgerufen am 18. Oktober 2019 (englisch).
  6. Ediciones El País: El legado de una revolución. In: El País. 21. Juni 2009, ISSN 1134-6582 (elpais.com [abgerufen am 18. Oktober 2019]).
  7. RDT Home. Abgerufen am 18. Oktober 2019 (amerikanisches Englisch).
  8. Reports from Fundacion Vicente Ferrer - GlobalGiving. Abgerufen am 18. Oktober 2019 (amerikanisches Englisch).
  9. „An unknown Saint of India“ – Life Magazine | Fundación Vicente Ferrer. 30. Dezember 2013, archiviert vom Original am 30. Dezember 2013; abgerufen am 18. Oktober 2019.
  10. Ediciones El País: El filántropo inmortal. In: El País. 20. Juni 2009, ISSN 1134-6582 (elpais.com [abgerufen am 18. Oktober 2019]).
  11. Obituary of Vicente Ferrer. Abgerufen am 18. Oktober 2019 (englisch).