Victory-Klasse (1990)

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Victory-Klasse
Die RSS Vengeance während der Übung CARAT 2006 beim Start einer Rakete
Die RSS Vengeance während der Übung CARAT 2006 beim Start einer Rakete
Schiffsdaten
Land Singapur Singapur
Schiffsart Korvette
Entwurf Lürssen
Bauwerft Lürssen,
Singapore Shipbuilding & Engineering
Bauzeitraum 1988 bis 1990
Stapellauf des Typschiffes 18. August 1990
Gebaute Einheiten 6
Dienstzeit seit 1990
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 62 m (Lüa)
Breite 8,5 m
Tiefgang (max.) 2,6 m
Verdrängung 595 t
 
Besatzung 49 mit 8 Offizieren
Maschinenanlage
Maschine MTU 16V 538 TB93 Diesel
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 12.600 kW (17.131 PS)
Höchst­geschwindigkeit 37 kn (69 km/h)
Bewaffnung
Sensoren

Die Victory-Klasse ist ein Klasse von sechs Korvetten der Marine der Republik Singapur (RSN). Sie basieren auf dem Entwurf MGB 62 der Lürssen-Werft, wurden zwischen 1990 und 1991 in Dienst gestellt und bilden die Achte Flottille der RSN.

In den 1960er und 1970er Jahren war die RSN hauptsächlich mit Aufgaben der Küstenwache befasst. Ab den späten 1970er Jahren führte jedoch der Druck hochrangiger Marineoffiziere zu einer Planung von erweiterten Aufgaben und Fähigkeiten der Marine.[1] Singapurs wachsender regionaler Handel machte eine Überprüfung des Auftrags der RSN nötig. Daraufhin wurde der Marine die Aufgabe übertragen, auch Singapurs Seekommunikationslinien zu schützen. Im Rahmen eines anschließenden Ausbauprogramms bestellte die RSN 1983 bei der Lürssen-Werft ein Geschwader von Raketenkorvetten.[2] Das erste Schiff, die RSS Victory, wurde in Deutschland gebaut und vom Stapel gelassen, während die übrigen fünf von Singapore Shipbuilding & Engineering (jetzt Singapore Technologies (ST) Marine) vor Ort gebaut wurden. Die mit Sonar und Torpedos ausgerüsteten Korvetten waren die erste Schiffsklasse der RSN mit U-Boot-Abwehrfähigkeiten.[3]

1996 wurden die Korvetten mit zwei Sätzen von 8-Zellen-Barak-I-Startern, einem zweiten Feuerleitradar auf der Plattform hinter dem Mast und einer optronischen Zieleinheit auf dem Brückendach ausgerüstet. Außerdem wurde eine Ruder-Roll-Stabilisation nachgerüstet, um die Seetüchtigkeit zu verbessern.[4]

2009 wurde bekannt gegeben, die Korvetten einem Dienstverlängerungsprogramm zu unterziehen. Am 23. August 2011 führte die aufgerüstete RSS Valiant während der CARAT-Übung mit der Marine der Vereinigten Staaten ein scharfes Übungsschießen mit Barak-Flugkörpern durch.

Ab 2012 wurde die Klasse mit einem ScanEagle-UAV aufgerüstet. Die RSS Valiant war die erste so ausgestattete Einheit.[5] Diese Aufrüstung erforderte jedoch das Entfernen der U-Jagd-Fähigkeiten.[6]

2018 kündigte das Verteidigungsministerium an, dass alle sechs Korvetten von 2025 an durch neue Kriegsschiffe abgelöst werden.[7]

Das OTO-Melara-76-mm-Super-Rapid-Geschütz auf der Korvette RSS Valour der Victory-Klasse
Kennung Name Bauwerft Stapellauf Indienststellung
88 RSS Victory Lürssen,
Vegesack
8. Juni 1988 18. August 1990
89 RSS Valour Singapore Shipbuilding & Engineering,
Singapur
10. Dezember 1988 18. August 1990
90 RSS Vigilance 27. April 1989 18. August 1990
91 RSS Valiant 22. Juli 1989 25. Mai 1991
92 RSS Vigour 1. Dezember 1989 25. Mai 1991
93 RSS Vengeance 23. Dezember 1990 25. Mai 1991

Einzelnachweise

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  1. Tim Huxley: Defending the Lion City. 2001, ISBN 1-86508-118-3.
  2. Victory Class Corvettes. Lürssen, archiviert vom Original am 11. Januar 2014; abgerufen am 11. Januar 2014.
  3. 1988 - RSN's Missile Corvettes. Singaporean Ministry of Defence (MINDEF), 4. Mai 2010, abgerufen am 24. August 2011.
  4. Stephen Saunders: Jane's Fighting Ships, 2007-2008. 2007, ISBN 978-0-7106-2799-5.
  5. File Not Found. Abgerufen am 16. Mai 2012.
  6. Singapore Revamps Its Victory-Class Corvettes. 30. Dezember 2013, abgerufen am 20. September 2020.
  7. Janes | Latest defence and security news. Abgerufen am 20. September 2020.