Viereckschanze Buchendorf
Die spätkeltische Viereckschanze Buchendorf liegt etwa 500 Meter nordöstlich des Gautinger Ortsteiles Buchendorf im Landkreis Starnberg (Oberbayern) im freien Gelände. Das Bodendenkmal gilt als eine der am besten erhaltenen Viereckschanzen Süddeutschlands.
Die Viereckschanze stammt aus der späten Latènezeit, sie wurde traditionell als Kultplatz, dessen Verwendung nicht näher bekannt ist, eingestuft. Seit etwa 1990 ist die Funktion der Viereckschanzen in der wissenschaftlichen Fachdiskussion offen.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das nahezu quadratische Erdwerk mit Seitenlängen von 110 bis 120 Metern liegt auf einem niedrigen, nach Nordwesten gerichteten Geländesporn. Die begrenzenden, kräftig geböschten Wallschüttungen mit ihren überhöhten Ecken sind bis zu 2,6 Meter hoch und weitgehend ungestört erhalten. Der ehemalige Außengraben scheint bereits in antiker Zeit aufgefüllt worden zu sein.
Im Westen wird der Wall in der Mitte durch die originale Toröffnung durchbrochen. Der Walleinschnitt der Südwestecke ist jünger. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege verzeichnet das Bodendenkmal als Viereckschanze der späten Latènezeit unter der Denkmalnummer D-1-7934-0013.[2]
Nordwestlich der Schanze verzeichnet das Landesamt für Denkmalpflege einige Reihengräber des frühen Mittelalters (Denkmalnummer D-1-7934-0015). Etwa 150 Meter nordnordöstlich der Anlage liegt eine Siedlung unbekannter Zeitstellung im Gelände (Denkmalnummer D-1-7934-0022). Nahe der Südwestecke der Schanze verläuft die Trasse einer Straße der römischen Kaiserzeit, die heute Via Julia genannt wird (Denkmalnummer D-1-7934-0145).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerhard Schober: Landkreis Starnberg – Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler (Denkmäler in Bayern, Band I.21). 2. Auflage. München/Zürich 1991, ISBN 3-7954-1005-3.
- Klaus Schwarz: Atlas der spätkeltischen Viereckschanzen Bayerns – Pläne und Karten. München 1959.
- Klaus Schwarz: Atlas der spätkeltischen Viereckschanzen Bayerns – Textband. München 2007, ISBN 978-3-406-10336-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martin Kuckenburg: Die Kelten in Mitteleuropa. Theiss-Verlag, Stuttgart 2004 S. 132–138, ISBN 978-3-8062-1593-9, S. 137f.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Die Bau- und Bodendenkmäler der Gemeinde Gauting, abgerufen am 19. August 2017
Koordinaten: 48° 3′ 38″ N, 11° 24′ 35″ O