Villa Paradiesstraße 3 (Radebeul)
Die Villa Paradiesstraße 3 liegt im Stadtteil Niederlößnitz der sächsischen Stadt Radebeul. Sie hatte bis vor 2012 die Adresse Meißner Straße 150, auf deren Nordseite sie liegt.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die mitsamt Stützmauer und Brunnen unter Denkmalschutz stehende[1] Villa ist ein Neorenaissance-Bau der Dresdner Nicolai-Schule. Das Gebäude liegt leicht oberhalb einer durch eine flache Stützmauer abgegrenzten öffentlichen Parkfläche der Meißner Straße östlich der Landesbühnen Sachsen, dem Skulpturenpark, zwischen dem Landhaus Schuchstraße 2 im Westen und der Villa Glückauf auf der rechten Seite. Diese Parkfläche entstand aus den ursprünglich im Süden vorgelagerten Gärten der drei Villen.
Die ehemalige Villa ist ein symmetrischer Putzbau von fünf zu zwei Fensterachsen. Obenauf sitzt ein flaches Walmdach. Die beiden Längsseiten, die Schauseite zur Meißner Straße sowie die Rückseite des Gebäudes, weisen Gesimse auf, dazu kommen Stuckornamente und aufwendige Sandsteingewände um die Fenster, die von Sohlbänken auf figürlichen Konsolen sowie von geraden Verdachungen, im Obergeschoss mit Konsolfriesen, begleitet werden. Über den beiden äußeren Obergeschossfenstern sind Medaillons mit Figurenmotiv zu sehen.
Vor den drei mittleren Fensterachsen der Schauseite steht ein Altan auf Pfeilern außen und Säulen innen. Vor diesem führt eine Freitreppe zum Garten. Oberhalb des Altans wird der Austritt aus dem Obergeschoss durch ein aufwendiges Sandstein-Drillingsfenster mit mittiger Dreiecksgiebelverdachung gebildet. Dieses ähnelt bis auf die Rechteckfenster dem „Triumphbogenmotiv mit Ädikula“[2] der Neorenaissance-Villa Gohliser Straße 8.
Vor der Freitreppe zum Garten und noch oberhalb der Bruchstein-Stützmauer liegt die denkmalgeschützte Brunnenschale.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1880 gehörte das Anwesen (Niederlößnitz Kat.-Nr. 1D, Dresdnerstraße) einem Rentier H. F. Loeser.[3] Die Villa wurde um 1880[1] bzw. vor 1894[4] errichtet.
Im Jahr 1939 befanden sich dort die Nebenstelle Radebeul des Arbeitsamts Dresden, einige Fürsorgestellen und die Schul-Zahnklinik.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
- Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Ausbau Meißner Straße in Radebeul-Mitte. In: Schriftenreihe Planen und Bauen in Radebeul. Radebeul 2007, ISBN 978-3-938460-07-8 (Online).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 08950437 (PDF, inklusive Kartenausschnitt). Abgerufen am 15. März 2021.
- ↑ Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3, S. 128.
- ↑ Adressbuch Kötzschenbroda, 1880, S. 63.
- ↑ Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3, S. 208–209.
- ↑ Telefonbuch Radebeul, 1939, S. 100.
Koordinaten: 51° 6′ 23,6″ N, 13° 39′ 35,9″ O