Vince Barnett

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Vince Barnett (1936)

Vince Barnett (* 4. Juli 1902 in Pittsburgh, Pennsylvania als Vincent Lysle Barnett; † 10. August 1977 in Encino, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Leben und Karriere

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Nach seinem Studium an der Carnegie Mellon University arbeitete er für ein paar Jahre als Pilot von Postflugzeugen, ehe er als Theaterschauspieler zu arbeiten begann und einige Stücke schrieb. In den späten 1920er-Jahren gelangte Barnett nach Hollywood und arbeitete zunächst als Drehbuchautor, konzentrierte sich aber bald vor allem auf seine Schauspielkarriere.[1] Barnetts Schauspielkarriere in Hollywood umspannte rund 230 Film- und Fernsehproduktionen zwischen 1930 und 1975. Den Durchbruch feierte der schmächtige Charakterdarsteller – der schon früh eine Glatze hatte und oftmals einen kleinen Schnurrbart trug – im Jahr 1932 mit dem Gangsterfilmklassiker Scarface von Howard Hawks. In diesem verkörperte er Scarfaces loyalen Gangsterfreund Angelo, der von ihm trotz Analphabetismus als sein Privatsekretär beschäftigt wird, und sorgte für die komischeren Momente des Filmes.

Barnett war in den meisten Fällen auf komödiantische Nebenrollen festgelegt und spielte mehrfach, so auch in Scarface, Comic Reliefs.[2] Neben einigen weiteren Gangstern spielte er vor allem Figuren aus der Arbeiterklasse wie Barkeeper, Hausmeister, Taxifahrer oder Wirte, manchmal auch Figuren im alkoholisierten Zustand. Er war allerdings nicht immer nur komisch, sondern spielte manchmal auch traurige und von Sorgen gezeichnete Figuren: In Robert Siodmaks Noir-Klassiker Rächer der Unterwelt war er etwa 1946 in der Rolle eines melancholischen Kleinkriminellen zu sehen, der sich zur Ruhe gesetzt hat. Ab den 1950er-Jahren war Barnett auch in vielen Fernsehserien zu sehen. Im Jahr 1975 erschienen noch drei Kinofilme mit ihm in Nebenrollen, dann zog er sich aus dem Filmgeschäft zurück.

Neben der Schauspielerei machte sich Vince Barnett als „Streichespieler“ einen Namen, indem er sich im echten Leben verkleidete und in einer bestimmten Rolle zu Veranstaltungen – oft Partys mit hochrangigen Gästen – anwesend war. Als „bezahlter Beleidiger“ prominenter Gäste sollte er für Stimmung und Aufregung auf den Partys sorgen.[3] Beispielsweise spielte er einen trotteligen Kellner mit deutschem Akzent, dem zur Verwunderung der Gäste und zum Spaß des Gastgebers allerlei Missgeschicke passierten.[4] Bereits Barnetts Vater, der Theaterschauspieler Luke Barnett (1877–1965), hatte als ein solcher Streichespieler gearbeitet.[5] Zu den prominentesten Opfern seiner Streiche zählten Franklin D. Roosevelt, Winston Churchill, George Bernard Shaw, Henry Ford und Charles Lindbergh.[6] Gegenüber General Hap Arnold gab er sich 1942 als General aus Kambodscha aus.[7] Manchmal besaßen seine Auftritte außerordentliche Schärfe, so erinnerte sich David Niven in seiner 1975 erschienenen Autobiografie, dass Barnett sich einmal als deutscher Filmregisseur bei einem Ehrenbankett für Samuel Goldwyn ausgegeben habe. In dieser Figur erklärte er Goldwyn vor den gesamten Gästen, er habe die russische Schauspielerin Anna Sten nur nach Hollywood geholt, um mit ihr schlafen zu können.

Barnett war zweimal verheiratet: Bis zu ihrem Tod im Jahr 1955 mit Genevieve Meier sowie von 1971 bis zu seinem Tod mit Lillian Roddy. Er starb im August 1977 im Alter von 75 Jahren an einer Herzerkrankung.[8]

Filmografie (Auswahl)

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Commons: Vince Barnett – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Clipped From The Lowell Sun. In: The Lowell Sun. Lowell, Massachusetts 21. Juni 1972, S. 11 (newspapers.com [abgerufen am 9. September 2020]).
  2. Vince Barnett bei Allmovie. Abgerufen am 8. September 2020 (amerikanisches Englisch).
  3. Clipped From Cumberland Sunday Times. In: Cumberland Sunday Times. Cumberland, Maryland 3. Juli 1932, S. 7 (newspapers.com [abgerufen am 9. September 2020]).
  4. Vince Barnett | Biography, Movie Highlights and Photos. Abgerufen am 9. September 2020 (amerikanisches Englisch).
  5. Luke Barnett. Abgerufen am 9. September 2020.
  6. Clipped From The Lowell Sun. In: The Lowell Sun. Lowell, Massachusetts 21. Juni 1972, S. 11 (newspapers.com [abgerufen am 9. September 2020]).
  7. Clipped From The Ottawa Journal. In: The Ottawa Journal. Ottawa, Ontario, Canada 11. August 1977, S. 5 (newspapers.com [abgerufen am 9. September 2020]).
  8. Clipped From The Ottawa Journal. In: The Ottawa Journal. Ottawa, Ontario, Canada 11. August 1977, S. 5 (newspapers.com [abgerufen am 9. September 2020]).