Vindonnus
Vindonnus war in der keltischen Mythologie der Name einer Sonnen- und Heil-Gottheit, die nach der Interpretatio Romana mit Apollon gleichgesetzt wurde.
Mythologie und Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vindonnus ist ein keltischer Namenszusatz des Sonnengottes, in der griechischen und römischen Mythologie Apollo(n) genannt, in Gallien Belenus.
In Essarois bei Châtillon-sur-Seine im Burgund wurde ein Tempel des Apollo Vindonnus gefunden, in dem eine Heilquelle entspringt. An den erhaltenen Fundamentresten waren drei Inschriften zu sehen, in denen der Gott und die Quelle gepriesen werden.[1][2][3] Darüber ist ein strahlenumkränztes (Sonnen-)Götterbildnis zu erkennen. In der Quelle deponierte Votivgaben hatten die Form von Händen mit Früchten oder anderen Körperteilen; auch Dankesinschriften für Augenheilung wurden vorgefunden.
Der Name Vindonnus wird aus der erschlossenen proto-indogermanischen Wurzel *windo- („weiß“) und der lateinischen Endung -us als „der weiße Gott“ erklärt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ CIL 13, 5644: Deo Apollini Vindon[no] Urbici/us Flaccus v(otum) [s(olvit) l(ibens)] m(erito).
- ↑ CIL 13, 5645: [Deo Apollini Vind]onno et Fontibus / [–––] Prisci v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito).
- ↑ CIL 13, 5646: Vind(onno) Mai f(ilia) / Iulia v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Baptist Keune: Vindonnus. In: Wilhelm Heinrich Roscher: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 6, Teubner, Leipzig 1937, Sp. 322–322.
- Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur (= Kröners Taschenausgabe. Band 466). Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
- Miranda Green: Dictionary of Celtic Myth and Legend. Thames and Hudson Ltd., London 1997.