Vingard

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Vingard
Weingartskirchen
Vingárd
Vingard (Rumänien)
Vingard (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Alba
Gemeinde: Șpring
Koordinaten: 46° 1′ N, 23° 44′ OKoordinaten: 46° 0′ 55″ N, 23° 44′ 26″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 340 m
Einwohner: 551 (1. Dezember 2021[1])
Postleitzahl: 517771
Telefonvorwahl: (+40) 02 58
Kfz-Kennzeichen: AB
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart: Dorf

Vingard (deutsch Weingartskirchen, ungarisch Vingárd) ist ein rumänisches Dorf im Kreis Alba in der Region Siebenbürgen. Es ist Teil der Gemeinde Șpring.

Der Ort ist auch unter der deutschen Bezeichnung Weingarten und Weingardskirchen bekannt.[2]

Vingard (Weingartskirchen), in der Josephinischen Landaufnahme von 1769 bis 1773.

Vingard liegt im Zekesch-Hochland (Podișul Secașelor) im Südosten des Kreises Alba. An der Kreisstraße (Drum județean) 106I liegt das Dorf 5 Kilometer nordwestlich vom Gemeindesitz Șpring und etwa 30 Kilometer (15 km Luftlinie) südöstlich von der Kreishauptstadt Alba Iulia entfernt.

Von Siebenbürger Sachsen gegründet, wurde der Ort 1309 erstmals urkundlich erwähnt und war ein Hörigendorf im Weißenburger Komitat.

Folgende Ortsbezeichnungen lassen sich urkundlich nachweisen:

  • 1309 Wyngartkyrchen
  • um 1335 Wyngartkyr
  • 1345 Guga alio nomine Vegherskyr
  • 1345 Chybar nune alio nomine Vengartkerch
  • 1380 Wingarth
  • 1411 Wingradkirg
  • 1427 Vengarth alio nomine Chybay
  • 1503 Wingertczkyrch
  • 1507 Weingartskirchen
  • 1528 Vengerth Kirch

Die slawisch klingende Bezeichnung Guga oder Chybar ist wahrscheinlich der ältere Name. Ohne Zusammenhang mit ihm hat sich der deutsche Name entwickelt. Er besteht aus „Weingarten“ und der Genitivendung „s“ und „Kirche“. Rumänisch und Ungarisch wird Weingartskirchen „Vingard“ bzw. „Vingárd“ genannt.

Die Bevölkerung des Dorfes entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 1.694 1.017 97 445 135
1900 2.145 1.201 130 697 117
1930 2.136 1.245 36 734 121
1966 1.399 889 4 477 29
1992 696 487 - 164 45
2002 612 520 - 21 71
2011[3] 589 476 2 10 101 (61 Roma)

Die höchste Einwohnerzahl des heutigen Dorfes – und gleichzeitig die der Ungarn – wurde 1900, die der Deutschen 1930 und die der Roma 1850 ermittelt. Nach 1989 – seit der Massenauswanderung der Siebenbürger Sachsen – leben auch in Vingard fast durchweg Rumänen und Roma.[4]

Sehenswürdigkeiten

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  • Die turmlose, in gotischem Stil 1461 errichtete evangelische Saalkirche, eine ehemalige Patronatskirche, im 18. Jahrhundert umgebaut und nach einigen Schäden 1954 vollständig renoviert,[5] steht unter Denkmalschutz.[6] An der Kirche sind wertvolle Steinmetzarbeiten angebracht, darunter das Wappen des Stifters Johannes Geréb von Weingartskirchen,[7] das Wappen der Familie Szilagy (eine Gämse oder Steinbock), das Wappen des Fürsten Johann Zápolya (ein Wolf mit aufgesetzter Krone), eine mehrblättrige Rose und andere Steinmetzzeichen. In der Kirche befinden sich Grabsteine von adligen Familien.[5]
  • Die rumänisch-orthodoxen Holzkirche Cuvioasa Paraschiva, im 18. Jahrhundert errichtet, wurde bei einem Brand am 11. Mai 2009 zerstört und ist eine Ruine.[8]
Commons: Vingard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Volkszählung in Rumänien 2021 bei citypopulation.de, abgerufen am 10. September 2023.
  2. Wörterbuch der Ortschaften aus Siebenbürgen
  3. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1852–2011 in Siebenbürgen bei nepszamlalas.adatbank.ro (ungarisch).
  4. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  5. a b Weingartskirchen, auf www.weingartskirchen.de (Memento vom 24. Juni 2008 im Internet Archive)
  6. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (PDF; 7,10 MB)
  7. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 138.
  8. Die Kirche unter Denkmalschutz von Vingard, brannte bis auf die Grundmauern ab. Artikel bei: www.realitatea.net, vom 11. Mai 2009 (rumänisch)