Voices for Refugees

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Voices for Refugees
Lichtermeer am Voices for Refugees – Solidaritätskonzert
Voices for Refugees
Bilderbuch am Voices for Refugees – Solidaritätskonzert

Voices for Refugees (Untertitel: Solidaritätskonzert für ein menschliches Europa) war ein am 3. Oktober 2015 am Wiener Heldenplatz von der österreichischen Wohlfahrtsorganisation Volkshilfe und dem Konzertveranstalter Nova Music Entertainment organisiertes Solidaritätskonzert für Asylsuchende. Es wurde von über 100.000 Menschen bei freiem Eintritt besucht.

Das Solidaritätskonzert

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Hintergrund für das Solidaritätskonzert bildeten die politischen und zivilgesellschaftlichen Ereignisse rund um die Flüchtlingskrise in Europa 2015. Der 3. Oktober 2015 entwickelte sich in Wien zu einem Flüchtlings-Aktionstag, an dem verschiedenste kleinere und größere Veranstaltungen, die auf die Flüchtlingssituation aufmerksam machen wollten, stattfanden. Das Solidaritätskonzert Voices for Refugees am Wiener Heldenplatz war das Hauptereignis dieses Tages. Die Wiener Polizei sprach von 100.000 bis 120.000 Besuchern,[1] die Veranstalter gaben eine Besucherzahl von 150.000 an.[2] Das Konzert wurde vom Fernsehsender Puls 4 live übertragen.[3] In Zusammenarbeit mit der Wiener Staatsoper wurde unter voicesforrefugees.com und puls4.com auch ein Livestream angeboten.[4] Mehr als eine halbe Million Menschen verfolgten das Konzert über die TV-Übertragung, etwa 15.000 über den Web-Stream.[5]

Voices for Refugees wurde von der Volkshilfe, einer der fünf größten österreichischen Wohlfahrtsorganisationen, veranstaltet. Kooperationspartner waren die Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Caritas Österreich, Diakonie Österreich, Hilfswerk Österreich und das Österreichische Rote Kreuz. Weitere Unterstützer waren unter anderem die Kinderfreunde, der ÖGB, das Integrationshaus Wien und die Stadt Wien.[6] Die Organisation und Abwicklung des Konzerts übernahm der Konzertveranstalter Ewald Tatar[7], Geschäftsführer der Nova Music Entertainment GmbH, die unter anderem auch das Rockmusik-Festival Nova Rock organisiert.

Der Titel Voices for Refugees sollte laut Veranstalter einerseits für die Stimmen („Voices“) der auftretenden Künstler stehen, andererseits für die Stimmen der Menschen, die das Konzert besuchten. Weiters war es ein Ziel der Veranstaltung, „ein Zeichen gegen Unmenschlichkeit, für Respekt und Achtung im Umgang miteinander und vor allem mit den Flüchtlingen“ zu setzen und jenen eine Stimme zu geben, „deren Schreie nicht gehört werden“.[8]

Die Bühne am Heldenplatz maß 34 mal 14 Meter. Rund 100 Beschäftigte wurden für den Aufbau benötigt und für das verwendete Material waren 30 Sattelschlepperfuhren nötig.[5] Das Konzert begann um 16:30 Uhr und dauerte bis 23:00 Uhr. Höhepunkt und Haupt-Act des Konzertes waren Die Toten Hosen. Folgende Musiker und Künstler traten außerdem noch auf:[9]

   

Raoul Haspel rief zu einer Schweigeminute für die nach seiner Aussage „mehr als 25.000 Toten in den letzten Jahren an den EU-Außengrenzen“ auf.[10] Außerdem traten die Journalistin Susanne Scholl, der Schauspieler Harald Krassnitzer, der Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe, Erich Fenninger, und der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer als Redner auf.

„Was Menschen in Not brauchen, ist Zuwendung und Verständnis. Wir dürfen uns nicht abwenden.“

Heinz Fischer: Aus der Rede beim Konzert Voices for Refugees, 3. Oktober 2015

Demonstration „Flüchtlinge willkommen!“

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vorfeld des Solidaritätskonzertes fand die unabhängig davon organisierte Demonstration „Flüchtlinge willkommen!“ statt. Auf der Demonstration vom Wiener Westbahnhof durch die Mariahilfer Straße bis zum Parlamentsgebäude drückten mehrere Tausend Personen ihre Solidarität mit Flüchtlingen und Asylsuchenden aus. Die Polizei sprach von 20.000 Teilnehmern,[11] die Veranstalter von 70.000.[12] Als Teil der Demonstration wurde die Mariahilfer Straße auf einer Länge von 300 Metern mit 2.100 Plakaten beklebt, die Flüchtlinge und Helfer zeigen.[13]

Commons: Voices for Refugees – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. 100.000 setzen in Wien Zeichen für Solidarität mit Flüchtlingen. In: Der Standard. 3. Oktober 2015, abgerufen am 4. Oktober 2015.
  2. "Menschen in Not brauchen Zuwendung". In: Wiener Zeitung. 4. Oktober 2015, abgerufen am 4. Oktober 2015.
  3. Puls 4 überträgt Solidaritätskonzert "Voices for Refugees". In: DiePresse.com. 28. September 2015, abgerufen am 5. Oktober 2015.
  4. "Voices for Refugees": Zeitplan und Live-Übertragung. In: News. 29. September 2015, abgerufen am 4. Oktober 2015.
  5. a b "Voices for Refugees" bringt 7,5 Prozent Marktanteil für Puls 4. In: Der Standard. 4. Oktober 2015, abgerufen am 5. Oktober 2015.
  6. Partner des Solidaritätskonzert, auf voicesforrefugees.com. Abgerufen am 5. Oktober 2015
  7. Großdemo und Konzert für Flüchtlinge. In: ORF. 2. Oktober 2015, abgerufen am 5. Oktober 2015.
  8. Informationen & FAQ, auf voicesforrefugees.com. Abgerufen am 5. Oktober 2015
  9. Line-Up. Voices for Refugees, auf voicesforrefugees.com. Abgerufen am 5. Oktober 2015
  10. Voices for Refugees – "Schweigeminute" mit Conchita Wurst
  11. Zehntausende bei Asyldemo. In: ORF. 3. Oktober 2015, abgerufen am 4. Oktober 2015.
  12. David Albrich: 70.000 setzen unübersehbares Zeichen für menschliche Asylpolitik. In: menschliche-asylpolitik.at. 3. Oktober 2015, archiviert vom Original am 19. Dezember 2015; abgerufen am 5. Oktober 2015.
  13. 2.100 Flüchtlingsporträts auf Mariahilfer Straße. In: ORF. 3. Oktober 2015, abgerufen am 5. Oktober 2015.