Volker Claus
Volker Claus (* 22. Juni 1944 bei Berlin) ist ein deutscher Informatiker und ehemaliger Hochschullehrer.
Biographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Abitur 1963 an der Hindenburgschule (jetzt Herbartgymnasium) in Oldenburg i.O studierte Claus an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken Chemie, Physik und Mathematik und schloss 1967 als Diplom-Mathematiker ab. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Mathematik (am Lehrstuhl von Günter Hotz) und wurde 1970 mit dem Thema Ebene Realisierungen von Schaltkreisen zum Dr. rer. nat. promoviert. 1971 wurde er in den Vorstandsrat der Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik gewählt. 1972 wurde er während des laufenden Habilitationsverfahrens an die Universität Dortmund berufen und begründete dort die Fakultät für Informatik (später Lehrstuhl Informatik II). Er war damals der jüngste ordentliche Professor für Informatik in Deutschland und wohnte in Nordkirchen.[1] 1985 wechselte er an die Universität Oldenburg und begründete 1987 die dortige Fakultät für Informatik. 1991 war er Mitbegründer des OFFIS – Institut für Informatik in Oldenburg. Von 1992 bis zu seiner Pensionierung[2] 2009 war Volker Claus Leiter des Lehrstuhls „Formale Konzepte“ am Institut für Formale Methoden der Informatik an der Universität Stuttgart.
Claus wissenschaftlicher Schwerpunkt war zunächst die Theoretische Informatik, z. B. zu den Themen Entscheidbarkeit, Formale Sprachen und Graph-Grammatiken. Später arbeitete er anwendungsorientierter im Bereich Graphentheorie und -algorithmen, Evolutionäre Algorithmen und Modellierung von Verkehrsproblemen.
Sein besonderes Interesse lag in der Informatikausbildung in Schule, Studium und Beruf. Er war Initiator des Bundeswettbewerbs Informatik. Von 2003 bis 2005 war er Vorsitzender des Fakultätentages Informatik.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landeslehrpreis Baden-Württemberg (1996)
- Ehrenmitglied des OFFIS (1996)
- Fellow der Gesellschaft für Informatik[3] (2002)
- Ehrendoktorwürde der Universität Koblenz-Landau[4] (2003)
- Ehrenmitglied des Informatik - Forum Stuttgart e.V. (2006)
- Ehrenmitglied der Alumni Informatik der TU Dortmund (2006)[5]
- Universitätsmedaille der Universität Oldenburg[6] (2009)
- Goldene Ehrennadel der Technischen Universität Dortmund[7] (2013)
Veröffentlichungen (Auszug)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stochastische Automaten (1971)
- Einführung in die Informatik (1975)
- Duden Informatik (1988, mehrere Auflagen)
- Informatik und Ausbildung : GI-Fachtagung 98 Informatik und Ausbildung (1998)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Volker Claus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wissenschaftlicher Stammbaum
- Abt. Formale Konzepte, Uni Stuttgart
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 190.
- ↑ Volker Claus im Ruhestand ( vom 2. Mai 2014 im Internet Archive), Pressemitteilung der Universität Stuttgart
- ↑ Ernennungsurkunde ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) Fellow GI
- ↑ Laudatio ( vom 23. Januar 2021 im Internet Archive) zur Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Koblenz-Landau
- ↑ AIDO Prof. Volker Claus in den Ruhestand verabschiedet
- ↑ Pressemitteilung zur Verleihung der Ehrenmedaille der Universität Oldenburg
- ↑ Laudatio zur Verleihung der Goldenen Ehrennadel
Personendaten | |
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NAME | Claus, Volker |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Informatiker |
GEBURTSDATUM | 22. Juni 1944 |
GEBURTSORT | bei Berlin |