Volkmann-Kontraktur
Klassifikation nach ICD-10 | |
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T79.6[1] | Traumatische Muskelischämie |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Volkmann-Kontraktur (nach Richard von Volkmann) ist eine ischämische Kontraktur der Beugemuskeln am Unterarm.
Es handelt sich hierbei um Weichteilverkürzungen – besonders der Muskeln – aufgrund von Mangeldurchblutung und Nervenschädigung durch suprakondyläre Frakturen in der Kindheit, einengende Gipse, ausgedehnte Hämatome, Ödeme (v. a.im Sinne eines Kompartment-Syndroms) oder Fremdmaterial.
Charakteristisch für die Volkmannkontraktur ist die Beugefehlstellung – Klauenhand – des Handgelenks im Rahmen von Frakturen und Luxationen im Ellbogenbereich.
Ursache
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Schädigung von Arterien und der den Unterarm versorgenden Nerven führt zu entsprechenden muskulären und neurologischen Ausfallerscheinungen.
Symptome
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- akut einsetzender Schmerz
- steinhartes, druckempfindliches Gewebe
- Zeichen der Minderdurchblutung
- Bewegungseinschränkung
Im frühen Stadium treten Schmerzen im Unterarm mit Taubheits- und/oder Kältegefühl in den Fingern auf. Zusätzlich findet man eine Pulsabschwächung meist in Kombination mit einer Zyanose der Haut. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Atrophie der Unterarm- und Handmuskulatur und in der Folge zur Beuge- und Pronationskontraktur der Hand. Die Fingergrundgelenke sind überstreckt, Fingermittel- und Endgelenke in Flexion (Krallenstellung). Der Daumen ist in Streckstellung und Adduktion fixiert. Die elektrische Erregbarkeit betroffener Muskeln ist erloschen.
Therapie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sofortige Abnahme einengender Gipsverbände und evtl. operative Faszienspaltung.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl J. Wirth, Ludwig Zichner, Abdul-Kader Martini: Orthopädie und Orthopädische Chirurgie. Ellenbogen, Unterarm und Hand. 1. Auflage. Thieme, Stuttgart 2003, ISBN 3-13-126211-7.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alphabetisches Verzeichnis zur ICD-10-WHO Version 2019, Band 3. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Köln, 2019, S. 963