Volksislam

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Volksislam bezeichnet man eine mit populären paganen Elementen vermischte Form des Islam vor allem bei nichtarabischen Völkern Afrikas und Asiens.

Volksglaube bzw. Volksfrömmigkeit, Heiligen- bzw. Reliquienverehrung (z. B. Hand der Fatima oder Barthaar Alis in der Blauen Moschee), vorislamischer Volksglaube (z. B. Geister) und Elemente des Animismus überlagern zum Teil die durch Koran und Sunna überlieferte Inhalte des Islam.

Sowohl für den afrikanischen Volksislam als auch für verschiedene Formen des asiatischen Volksislam sind der Sufismus charakteristisch, in Afrika spielen auch Marabouts eine Rolle.

Muslime, die einem streng an den islamischen Kerntraditionen orientierten Islam folgen, deuten den Volksislam als Schirk und lehnen ihn ab, als Reaktion sind neofundamentalistische Strömungen entstanden.

  • Amber B. Gemmeke: Marabout women in Dakar. Creating trust in a rural urban space. (= Mande worlds Bd. 3) Leiden 2008, ISBN 978-3-8258-1349-9 (= Diss. Leiden 2008).
  • Kornelius Hentschel: Geister, Magier und Muslime: Dämonenwelt und Geisteraustreibung im Islam. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-01354-4.
  • Max Horten: Die religiöse Gedankenwelt des Volkes im heutigen Islam. 2 Bde. 1917–1918. (Digitalisat bei archive.org).
  • Rudolf Kriss, Hubert Kriss-Heinrich: Volksglaube im Bereich des Islams. 2 Bde. Harrassowitz, Wiesbaden 1960–1962.
Wiktionary: Volksislam – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen