Volkswagen Group China

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Volkswagen China)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Volkswagen Group China

Logo
Rechtsform
Gründung 2004 (1985)
Sitz Beijing (China)
Leitung Ralf Brandstätter (CEO)
Mitarbeiterzahl ~100.000 (2019)
Umsatz 4746 Mio. Euro (2017)
Branche Automobilindustrie
Website Volkswagengroupchina.com.cn
Hauptgebäude von VGC
Fabrik von Shanghai Volkswagen

Volkswagen Group China (大众汽车(中国)), kurz VGC, ist die chinesische Beteiligungsgesellschaft der deutschen Volkswagen-Gruppe. Seit dem ersten Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Staatsbetrieb SAIC von 1984 hat die Volkswagen-Gruppe weitere Firmen in China gegründet, die von der VGC in Peking verwaltet werden.

Ab 2017 entwickelt sich in Hefei (Anhui), etwa 470 westlich von Shanghai, ein Zentrum der Elektromobilität von Volkswagen China. Darunter fallen Beteiligungen an JAC, Gotion, Xpeng und ein eigener Entwicklungsstandort, das VCTC (Volkswagen China Technology Company).

Geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen geht auf einen 25-Jahres-Vertrag von Volkswagen zurück, der eine Produktion in Shanghai errichten sollte. Daraus entstand 1984 das Unternehmen Shanghai Volkswagen (SVW), ab 1993 SAIC Volkswagen, deren andere 50 % Anteil von der staatlichen SAIC Motor gehalten werden. Neben einer direkten Beteiligung wurde hier eine chinesische Firma mit Sitz in Peking gegründet, die Volkswagen (China) Investment Company (VCIC) als Vorläufer und späterer Teil der VGC.[1]

1991 wurde das zweite Gemeinschaftsunternehmen FAW-Volkswagen gegründet, an denen die China FAW Group 60 % hält, Volkswagen 30 % und Audi 10 %.

2004 wird die Volkswagen Finance (China) Company gegründet (VWFC),[2] später Volkswagen Financial Services China genannt, die mit der VCIC zur VGC zusammengefasst wird, um weitere Beteiligungen zu steuern. Bis 2017 sind daraus 16 Unternehmen entstanden.

2011 wurde die Volkswagen New Mobility Services Investment Company (VWNMS) gegründete, die neben dem Leasinggeschäft auch ein Carsharing-Angebot entwickeln sollte.[2]

2017 wurde das Gemeinschaftsunternehmen JAC-Volkswagen gegründet, deren andere 50 % von JAC (Anhui Jianghuai Automobile) gehalten wurden. Das Unternehmen starte 2018 eine neue Marke für Elektroautos, siehe Sol (Automarke).

Im Dezember 2020 wurde der Anteil an JAC-Volkswagen mit Sitz in Hefei (Anhui) auf 75 % erhöht, und zur Kernmarke von Volkswagen China.[3] Das Unternehmen wurde in Volkswagen Anhui umbenannt.[4] (31° 53′ 41″ N, 117° 20′ 58,2″ O) Zusätzlich wird eine Entwicklungszentrum für Elektrombolität errichtet.[5] Ende 2023 begann die Produktion des Elektroautos ID.Unyx basierend auf dem Cupra Tavascan. Im März 2024 einigen sich JAC und Volkswagen auf eine Kapitalaufstockung.[6]

Im Mai 2020 vereinbart Volkswagen eine Investition von 1,1 Milliarden Euro in den Batteriehersteller Guoxuan High-Tech (mit Sitz in Shenzhen nahe Hongkong). Nach Zustimmung der Behörden wird Volkswagen China am neuen Unternehmen Gotion High-Tech ab Dezember 2021 größter Einzelaktionär mit 26,47 Prozent.[7][8] Mit der Kapitalausweitung werden Gigafactories in Hefei und Liuzhou finanziert.[9] Außerdem wird 2021 ein ehemaliges Bosch-Werk in Göttingen von Gotion gekauft, und über die Tochter Gotion Germany Battery GmbH mit der Errichtung einer Fabrik zur Batterieproduktion begonnen. Produktionsbeginn war im September 2023.[10]

2021 wird die Volkswagen (Anhui) Components Company (VWAC) in Hefei (Anhui) in der Freihandelszone TEDA (Tianjin Economic Technological Development Area) gegründet, um eine eigene Batterieproduktion für Volkswagen Anhui zu errichten. Als Tochter des Volkswagen Automatic Transmission (Tianjin) Zuliefers werden 140 Millionen investiert, mit einem Produktionsbeginn wurde Ende 2025 gerechnet.[11][12] Mit der Übernahme von Technologien von Gotion High-Tech erfolgte der Produktionsbeginn tatsächlich im November 2023 (siehe Produktionsbeginn ID.Unyx bei Volkswagen Anhui).[13]

Im Juli 2023 erwarb die Volkswagen AG für eine Kaufsumme von knapp 700 Millionen US-Dollar knapp 5 Prozent der Anteile an dem chinesischen Autohersteller Xpeng. Im Rahmen des Investments wurde auch eine umfangreiche Partnerschaft zwischen den beiden Autoherstellern vereinbart, darunter auch die gemeinsame Entwicklung von elektrischen Fahrzeugen.[14] Die ersten beiden Modelle werden dabei auf der Basis des Xpeng G9 basieren.[15]

Im November 2023 wird die Volkswagen China Technology Company (VCTC) in Hefei (Anhui) gegründet, die sich auf Elektromobilität konzentriert.[16] Am bestehenden Entwicklungszentrum von 2021 werden 3,3 Milliarden Euro investiert.[17][5] Das VCTC bündelt 1200 Fachleute von Volkswagen Group China, weitere 3000 sollen bis Ende 2024 dazukommen.[18] Ab April 2024 wechselt Thomas Ulbrich nach China und wird CEO von VCTC.[19] Auf der Basis der deutschen MEB Modularer E-Antriebs-Baukasten wird dort eine chinesische CMP (China Main Platform) entwickelt. Entstehende elektronische Komponenten, genannt CEA (China Electronic Architecture) sollen in die MEB reintegriert werden. Die ersten Modelle sollen ab 2026 in Zusammenarbeit mit Xpeng auf den Markt kommen.[20] Elektroautomodelle in anderen Ländern werden dann auf den chinesischen Entwicklungen basieren.[21]

Beteiligungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Unternehmen Beteiligungen Hauptsitz
Volkswagen (China) Investment Company Ltd. VW AG 100 % Beijing
Volkswagen Finance (China) Company Ltd. VW AG 100 % Beijing
Volkswagen Beijing Center Company Ltd. VW (China) 70 %, Automobile Repair Company Beijing 30 % Beijing
Volkswagen FAW Platform Company Ltd. (Powertrain) VW 60 %, FAW 40% Changchun
FAW-Volkswagen Sales Company Ltd. FAW-VW 99 %, FAW 1 % Changchun
Volkswagen FAW Engine (Dalian) Company Ltd. VW (China) 60 %, FAW 40 % Dalian
Volkswagen Automatic Transmission (Dalian) Company Ltd. VW (China) 100 % Dalian
Volkswagen Transmission (Shanghai) Company Ltd. VW (China) 60 %, FAW 20 %, SAIC 20 % Shanghai
Shanghai Volkswagen Powertrain Company Ltd. VW (China) 60 %, SAIC 40 % Shanghai
SAIC-Volkswagen Sales Company Ltd. SAIC 50 %, VW (China) 30 %, SVW 20 % Shanghai
Volkswagen Import Company Ltd. VW (China) 100 % Tianjin
SITECH Dongchang Automotive Seating Technology Ltd. Sitech GmbH 60 %, Dongchang 20 %, Etern 20 % Dongchang
Volkswagen Hong Kong Ltd. VW (China) 100 % Hong Kong

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. ↑ Ariane Kilian, Dr. Stefan Ernst: Volkswagen Konzern und Gotion High-Tech gehen Industrialisierung von Batteriezellfertigung in Deutschland gemeinsam an. In: Pressemitteilung. Volkswagen Group, 13. Juli 2021;.
  2. ↑ a b VW FS AG / Investor Update / August 2013. Volkswagen Financial Services AG, August 2013;.
  3. ↑ Sebastian Schaal: VW übernimmt Mehrheit bei China-Joint-Venture mit JAC. Electrive, 8. Dezember 2020;.
  4. ↑ Volkswagen (Anhui) Automotive Company Limited. Volkswagen Group China, abgerufen am 20. November 2024 (englisch).
  5. ↑ a b Leslie Bothge, Andreas Groß: Volkswagen eröffnet in China neues Forschungs- und Entwicklungszentrum für E-Mobilität. Volkswagen Group China, 6. Dezember 2020;.
  6. ↑ Cora Werwitzke: JAC und VW pumpen frisches Kapital in Joint Venture Volkswagen Anhui. Electrive, 14. März 2024;.
  7. ↑ Sebastian Schaal: VW ist größter Einzelaktionär bei Gotion High-Tech. Electrive, 21. Dezember 2021;.
  8. ↑ Ariane Kilian, Dr. Stefan Ernst: Volkswagen Konzern und Gotion High-Tech gehen Industrialisierung von Batteriezellfertigung in Deutschland gemeinsam an. Volkswagen Group, 13. Juli 2021;.
  9. ↑ Sebastian Schaal: Gotion High-Tech plant zwei weitere Batteriefabriken. Electrive, 27. Oktober 2022;.
  10. ↑ Carla Westerheide: Gotion startet Produktion in Deutschland. Electrive, 18. September 2023;.
  11. ↑ About VWAC. Volkswagen (Anhui) Components Company, abgerufen am 26. November 2024: „Volkswagen (Anhui) Components Co., Ltd. [..] by Volkswagen Automatic Transmission (Tianjin) [..] capacity will be 150,000 to 180,000 high-voltage battery systems for [..] (MEB platform). [..] 45,000 square meters [..] next to [..] Volkswagen Anhui [..] investing over EUR 140 million [..] with the start of production (SOP) targeted for last quarter“
  12. ↑ VWAC First Nicolas Day！ Volkswagen (Anhui) Components Company, 12. Dezember 2024;: „VWAC has been established for more than a year now“
  13. ↑ Michael Neißendorfer: VW-Anhui startet Batterieproduktion für E-Autos in China. Elektroauto-News, 22. November 2023;: „ie anfängliche Jahreskapazität liege bei 150.000 bis 180.000 Batteriesystemen, so Volkswagen in einer aktuellen Mitteilung. Die bei VWAC verbauten Zellmodule seien in Zusammenarbeit mit Gotion High-Tech entwickelt worden. [..] Der Bau der Anlage sei innerhalb von 12 Monaten abgeschlossen worden, was die „Hefei-Geschwindigkeit“ demonstrierte, so der Hersteller.“
  14. ↑ Martin Hesse: VW: Volkswagen steigt bei chinesischem Hersteller Xpeng ein. In: Der Spiegel. 26. Juli 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 26. Juli 2023]).
  15. ↑ Stefan Leichsenring: VW-Xpeng-Kooperation: Erstes gemeinsames Auto wird Elektro-SUV. InsideEVs, 1. März 2024;.
  16. ↑ Dr Christoph Ludewig: Volkswagen increases pace of innovation in China for China: tech company in Hefei launches electric platform for entry-level segment in just 36 months. In: press release. Volkswagen Group, 24. November 2023; (englisch).
  17. ↑ Henrik Bork: Volkswagens neuer Hotspot: weitere 3,3 Milliarden Euro für VW Anhui. Automobil Industrie, 5. Juni 2023;.
  18. ↑ Volkswagen steigert Innovationstempo in China für China: Tech-Company in Hefei bringt E-Plattform für das Einstiegssegment in nur 36 Monaten auf den Markt. Volkswagen Group China, 24. November 2023;.
  19. ↑ Dr. Christoph Ludewig, Maleen Bösenberg: Volkswagen Konzern stärkt Entwicklungsressort in China. Volkswagen Group, 29. Januar 2024;.
  20. ↑ Sebastian Schaal: VW und Xpeng bringen gemeinsame Architektur in mehr Modelle. Electrive, 22. Juli 2024;.
  21. ↑ Sgar Parikh: Volkswagen Group cans MEB platform for India in favour of CMP. Electrive, 21. Oktober 2024; (englisch).
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Volkswagen_Group_China&oldid=250834546“