Der Ort liegt im böhmischen Teil des Erzgebirges etwa 2,5 km östlich von Nejdek. In einer Senke auf 550 bis 850 m gelegen wird er von den Bergen Kozí díl (Zinnknock, 741 m n.m.), Světlina (Hellberg, 815 m n.m.), Trousnická skála (Traußnitzfels, 949 m n.m.), Trousnice (Trausnitzberg, 952 m n.m.), Komora (845 m n.m.) und Smolný vrch (Pechersberg, 756 m n.m.) umgeben.[2]
Der Ort, dessen Name von einem etwa 850 Meter hoch gelegenen Stollen herrührt, wurde 1590 erstmals erwähnt. Die Besiedlung erfolgte jedoch deutlich früher und war, wie auch anderswo in der Umgebung, durch den Bergbau bedingt. Das bis dahin unbesiedelte Territorium gehörte dem Stift Tepl, seit dem 14. Jahrhundert der königlichen Kammer. Im 16. Jahrhundert bauten hier die Gruben „Drei Jungen Zinnzeche“, „Auf dem bescherten Glück“ und die „St. Anna Zinnzeche“ des Grafen Lorenz Schlick auf Zinn. Auch mehrere Seifenlehen am Schmelzbach sowie am Voigtsgrüner Bach sind bekannt. Bereits 1580 war jedoch der Höhepunkt erreicht. Auf der Pochwiese stand ein Pochwerk, wo das Zinnerz vor Ort aufbereitet wurde. Geschmolzen wurde in der herrschaftlichen Schmelzhütte in Neudek. Am Schwedenberg gab es in der herrschaftlichen St.-Katharina-Zeche bis 1860 umfangreichen Bergbau auf Roteisenerz.
1602 erhielt Friedrich Colonna von Fels die Herrschaft Neudek zu der Hohenstollen gehörte, von seinem Vetter Graf Stephan Schlick um 69.000 Schock. Nach dem Dreißigjährigen Krieg mussten die protestantischen Einwohner den katholischen Glauben annehmen oder das Land verlassen. Seit 1633 gehörten die Liegenschaften den Grafen Czernin von Chudenitz, darauf folgten 1734 die Grafen von Hartig und 1799 Graf Johann Joseph von Stiebar. In der Seelenliste des Elbogener Kreises von 1651 erscheint das Dorf mit ca. 78 Personen. Die Männer, die den Beruf des Holzhauers nachgingen waren größtenteils zum katholischen Glauben konvertiert und die Frauen und Kinder noch unbekehrt. Das Richteramt bekleidete Zacharias Zühner.[3] Hohenstollen war nach Neudek gepfarrt, wo auch der Friedhof lag. 1847 zählte das Dorf 32 Häuser mit 254 Einwohnern, eine Gemeindeschule und ein Wirtshaus.[4]
Rudolf Klausnitzer: Hohenstollen. In: Heimatbuch Landkreis Neudek. 2. Auflage. Heimatgruppe Glück Auf Landkreis Neudek, Augsburg-Göggingen 1978, S. 316–319 (Digitalisat)
Pavel Andrš, Josef Grimm (Übersetzer): Hohenstollen (Vysoká Štola) – früherer Ort der Landwirtschaft und des Bergbaues. In: Der Grenzgänger. Ausgabe 52, April 2016, S. 28–31 (PDF; 5,6 MB)