Wader Wecker Vater Land
Film | |
Titel | Wader Wecker Vater Land |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2011 |
Länge | 95 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Rudi Gaul |
Drehbuch | Rudi Gaul, Matthias Leitner |
Produktion | Rudi Gaul, Isabella von Klass, Florian Nöhbauer |
Musik | Hannes Wader, Konstantin Wecker |
Kamera | Michael Hammon |
Schnitt | Carmen Kirchweger |
Besetzung | |
Wader Wecker Vater Land ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2011 von Rudi Gaul über die Liedermacher Hannes Wader und Konstantin Wecker.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Dokumentarfilm porträtiert zwei der wichtigsten deutschen Liedermacher, Hannes Wader und Konstantin Wecker, auf gemeinsamer Konzertreise durch Deutschland. Regisseur Rudi Gaul begleitet die scheinbar so unterschiedlichen Künstler von den Proben bis zur Tournee. Zwischen den Auftritten blicken die beiden zurück auf bewegte Zeiten der 68er-Bewegung. Durch die vertrauensvolle Herangehensweise und geschicktem Einsatz von Archivaufnahmen ist Wader Wecker Vater Land nicht nur ein Konzertfilm, sondern spiegelt ein Stück deutscher Zeitgeschichte wider, welche die zwei Musiker mit ihren Liedern mitgeprägt haben.[2]
Der Film zeigt auf ehrliche Art die Begegnung von zwei gegensätzlichen Charakteren. Sie erzählen erstaunlich offen, lassen sich in ihrem Zuhause und im Kreise ihrer Familie mit der Kamera begleiten und geben freimütig Auskunft über ihre inneren Konflikte und Skrupel. Es wird deutlich, dass diese beiden Menschen sich nicht ausnehmen aus der Zeitkritik, die sie in ihren Liedern üben. Die gemeinsame Tour stellt die beiden unterschiedlichen Musiker vor Schwierigkeiten und die Herausforderung, sich aufeinander einzulassen. Der aus Westfalen stammende Wader, geboren 1942, und der Bayer Wecker, Jahrgang 1947, haben weder als Persönlichkeiten, noch in ihrem musikalischen Ausdruck viel gemeinsam.[3] Jedoch finden sie das Widersprüchliche inspirierend und setzen auf das Verbindende. Als politische und gesellschaftskritische Liedermacher standen beide unter ähnlichem Druck. Wader mit seiner Folkmusik und den mild kritischen, träumerischen Texten war den Linksrevolutionären der Siebziger nicht radikal genug, Wecker flüchtete sich gar für eine Weile in die Toskana, um politischen Vereinnahmungsversuchen zu entgehen. Beide erlebten sie später auch die Einsamkeit des Künstlers, der die Bodenhaftung verliert. Wader trat als Reaktion darauf in die Deutsche Kommunistische Partei ein, Wecker wurde kokainsüchtig.[4] Heute, vieler Illusionen beraubt, glauben sie trotzdem, dass es sich lohnt, für eine bessere Welt einzutreten, auch als Liedermacher. In ihren Liedern und ihrem Leben geblieben ist die Sehnsucht, sich nicht verbiegen zu müssen, sondern mit allen Schwächen, Leidenschaften und Exzessen eigenwillig zu sein und das Verlangen, sich immer wieder zu wandeln und dabei Grenzen auszutesten.[5][6]
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film hatte Premiere am Münchner Filmfest 2011 und wurde dort vom Publikum als beliebtester Film ausgezeichnet.[7]
Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Poetisch und mitfühlend inszeniert – nicht nur etwas für Wader- und Wecker-Fans.“
„Den beiden Liedermachern beim Singen und Philosophieren zuzusehen und -zuhören ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch eine wunderbare Zeitreise durch die Musik- und Politgeschichte der Bundesrepublik. Ansehen!“
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Publikumspreis am Filmfest München 2011
- Bester Dokumentarfilm an den Biberacher Filmfestspielen 2011[10]
- Nominierung für den Deutschen Regiepreis Metropolis 2011[11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wader Wecker Vater Land bei IMDb
- Wader Wecker Vater Land bei filmportal.de
- Wader Wecker Vater Land bei stadtgame.com (Webarchiv)
- Trailer auf YouTube
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Freigabebescheinigung für Wader Wecker Vater Land. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2011 (PDF; Prüfnummer: 130 202 K).
- ↑ Rudi Gaul im Gespräch mit Waltraud Tschirner: „Das war für mich schon eine Geschichtsstunde“ Regisseur über seinen Dokumentarfilm „Wader/Wecker – Vater Land“. In: Deutschlandfunk. 18. Dezember 2011, abgerufen am 12. Juli 2019.
- ↑ Pidinger Rudi Gaul drehte Wader Wecker Vater Land. In: Wochenblatt. 14. Juni 2011, abgerufen am 12. Juli 2019.
- ↑ Eckhard Fuhr: Deutsches Liedgut zwischen DKP, Terror und Kokain. In: Die Welt. 15. Dezember 2011, abgerufen am 12. Juli 2019.
- ↑ Wader Wecker – Vater Land. In: BR. Abgerufen am 12. Juli 2019.
- ↑ Peter Luley: Hannes Wader und Konstantin Wecker auf Tour. In: Der Spiegel. 30. April 2012, abgerufen am 13. Juli 2019.
- ↑ BR Pressemitteilung zum Bayern 3-Publikumspreis: Bayern 3 Publikumspreis Wader/Wecker - Vaterland. 2. Juli 2011, abgerufen am 13. Juli 2019.
- ↑ Kino.de: Wader Wecker – Vater Land Kritik auf kino.de.
- ↑ BR: Wader Wecker – Vater Land Kritik auf BR.
- ↑ Jochen Müller: "Halt auf freier Strecke" in Biberach ausgezeichnet. In: Blickpunkt Film. Abgerufen am 13. Juli 2019.
- ↑ Neuer Deutscher Genrefilm: Rudi Gaul – Neuer Deutscher Genrefilm. Abgerufen am 13. Juli 2019.