Wahlbezirk Tirol 15
Wahlbezirk Tirol 15 | |
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Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Tirol |
Wahlkreisnummer | 15 |
Typ | Landgemeindenwahlkreis |
Region | Bozen, Sarnthal, Kastelruth |
Anwesende Bevölkerung | 30.044 (1910) |
Umgangssprachen | Deutsch (83,6 %), Italienisch (16,4 %) |
Wahlberechtigte | 7.302 (1911) |
Abgeordnete | |
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Der Wahlbezirk Tirol 15 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Tirol. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musst sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Tirol 15 umfasste die Gerichtsbezirke Bozen, Sarnthal, Kastelruth, wobei die Stadt Brixen (Wahlbezirk Tirol 5) vom Wahlbezirk ausgenommen war.[1]
Aus der Reichsratswahl 1907 ging Josef Kienzl (Christlichsoziale Partei) als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte er sein Mandat erfolgreich verteidigen. Kienzl erreichte bei den Wahlen 85 bzw. 84 Prozent, der Kandidat der zweitstärksten Konservativen kam auf jeweils 11 Prozent.
Wahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reichsratswahl 1907
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Eine Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Kienzl im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreisstimmen | Prozent |
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Josef Kienzl | Christlichsoziale Partei | 4855 | 85,4 % |
Franz von Zallinger | Konservative Partei | 644 | 11,3 % |
Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 163 | 2,9 % | |
Sonstige | 21 | 0,4 % | |
Wahlberechtigte: 6889, Ungültige/Leere Stimmen: 178, Wahlbeteiligung: 85,2 % |
Reichsratswahl 1911
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[3] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Kienzl im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreisstimmen | Prozent |
---|---|---|---|
Josef Kienzl | Christlichsoziale Partei | 4208 | 84,0 % |
Josef Burger | Konservative Partei | 560 | 11,2 % |
Johann Pittacco | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 188 | 3,8 % |
Sonstige | 56 | 1,1 % | |
Wahlberechtigte: 7302, Ungültige/Leere Stimmen: 93, Wahlbeteiligung: 69,9 % |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
- ↑ Die Reichsratswahlen in Tirol. In: Innsbrucker Nachrichten, 15. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).
- ↑ Die Reichsratswahl 1911. In: Innsbrucker Nachrichten, 14. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907–1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907.
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911–1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911.
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1907. In: Österreichische Statistik. LXXXIV. Band, 2. Heft, Wien 1908 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. I. 24
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. In: Österreichische Statistik. Neue Folge. 7. Band, 1. Heft, Wien 1912 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. 50