Wald-Wicke

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Wald-Wicke

Wald-Wicke (Vicia sylvatica)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Fabeae
Gattung: Wicken (Vicia)
Art: Wald-Wicke
Wissenschaftlicher Name
Vicia sylvatica
L.

Die Wald-Wicke (Vicia sylvatica)[1] ist eine Pflanzenart, die zur Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae), gehört. Sie ist in Eurasien weitverbreitet[1].

Illustration aus Sturm: Deutschlands Flora in Abbildungen, 1796.
Traubiger Blütenstand
Zygomorphe Blüten

Erscheinungsbild und Blatt

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Die Wald-Wicke ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Sie besitzt lange unterirdische Ausläufer. Die vierkantigen, gefurchten, kahlen Stängel sind meist etwa 1 bis 2, selten bis zu 4 Meter lang schlaff und kletternd oder niederliegend.[2]

Die wechselständigen Laubblätter sind paarig gefiedert mit meist sechs bis neun, selten fünf oder zehn Fiederblattpaaren. Die Laubblätter enden in einer Ranke. Die Nebenblätter sind halbnierenförmig bis mondsichelförmig, tief in sieben bis zehn lang begrannte Zipfel gespalten (nur die obersten oft ganzrandig).[2]

Blütenstand und Blüte

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Die Blütezeit reicht von Juni bis September. meist 10 bis 15 (5 bis 20) nickende Blüten stehen in einseitswendigen traubigen Blütenständen (in sehr schattigen Standorten armblütig) zusammen.[2]

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kronblätter sind weißlich mit blauviolett geaderter (selten ganz weiß oder lila) Fahne und meist violetter Schiffchenspitze.

Chromosomenzahl

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Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.[3]

Die vegetative Vermehrung geschieht durch unterirdische Ausläufer.[4]

Die Bestäubung erfolgt durch kräftigere Bienen.[4]

Vorkommen und Gefährdung

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Die Wald-Wicke ist in Eurasien weitverbreitet. Sie kommt von Südfrankreich bis Sibirien vor.[1][5] In Europa ist die Wald-Wicke in den Alpen vor allem in den Nordketten verbreitet, kommt aber auch in Südfrankreich bis zum Balkan, Nordeuropa.

Die Wald-Wicke gedeiht in Höhenlagen zwischen etwa 600 bis 2300 Meter. In den Allgäuer Alpen steigt sie bis über 2000 Meter Meereshöhe auf.[6] Als Standort werden frische Wälder, Waldränder, Waldschläge, Hochstaudenfluren von der montanen bis subalpinen Höhenstufe bevorzugt. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Vicietum-sylvaticae-dumetorum aus dem Verband Trifolion medii.[3]

In Österreich ist die Wald-Wicke zerstreut anzutreffen (fehlt in Burgenland und Wien).[2]

In Deutschland kommt die Wald-Wicke auf der Schwäbischen Alb sowie im Hegau verbreitet vor; mäßig häufig ist sie im südlichen Neckarbecken, in Franken, in Thüringen, im südwestlichen Sachsen-Anhalt, im südöstlichen Niedersachsen; zerstreut kommt sie in den Alpen sowie im südlichen Sachsen vor; nur sehr zerstreut in Mecklenburg-Vorpommern, nordöstlichen Brandenburg, östlichen Süderbergland sowie Teutoburger Wald; sehr selten im Odenwald sowie Spessart; Einzelfunde gibt es im Voralpenland sowie im Rheinland. In der Roten Liste Deutschlands gilt sie als nicht gefährdet, in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt sowie Sachsen wird sie als nicht gefährdet bewertet; in Brandenburg sowie in Hessen ist sie potentiell gefährdet; in Nordrhein-Westfalen gilt sie als gefährdet und in Schleswig-Holstein ist sie stark gefährdet.[7]

In der Schweiz kommt sie in den Nordalpen, in Graubünden, im westlichen Wallis, im Nordjura, und selten im Mittelland sowie Tessin (Salève, Reculet) vor.[8]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w (feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[8]

Die Erstveröffentlichung von Vicia sylvatica erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, S. 734.[5]

Vicia sylvatica gehört zur Sektion Vicilla aus der Untergattung Vicilla in der Gattung Vicia.[5]

  • Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11482-3.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.

Einzelnachweise

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  1. a b c Eintrag bei International Legume Database & Information Service = ILDIS.
  2. a b c d Datenblatt bei Botanik im Bild / Flora von Österreich, Liechtenstein und Südtirol, 21. November 2011.
  3. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 611.
  4. a b Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
  5. a b c Vicia sylvatica im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 23. Juli 2013.
  6. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 153.
  7. Datenblatt bei Flora von Deutschland - Eine Bilder-Datenbank, Version 2.32 von Michael Hassler und Bernd Schmitt.
  8. a b Vicia sylvatica L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 14. Juni 2022.
Commons: Wald-Wicke (Vicia sylvatica) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien