Waldviertler Regional
Waldviertler | |
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Region | Waldviertel |
Abkürzung | W |
Wechselkurs | 1 EUR = 1 W |
"Umlaufsicherung" | 2 % pro Quartal[1] |
Umtauschgebühr | 5 %[1] |
Der Waldviertler Regional (kurz Waldviertler) war eine Regionalwährung in der Region Waldviertel im österreichischen Bundesland Niederösterreich.
Der Wechselkurs betrug 1 W = 1 €. Im Umlauf befanden sich Banknoten im Wert von 1 W, 2 W, 5 W, 10 W und 20 W. Aufgrund der Umlaufsicherung verloren die Scheine am Ende eines Quartales ihre Gültigkeit und konnten durch Aufkleben von Wertmarken, die gegen eine Gebühr von 2 % des ursprünglichen Wertes erhältlich waren, erneuert werden. Für den Rücktausch in Euro ist ein Regionalbeitrag von 5 % zu entrichten, der verschiedenen gemeinnützigen Vereinen zugutekam.
Als Komplementärwährung ersetzte dieser nicht die offizielle Währung Euro, sondern dient als zusätzliches Zahlungsmittel. Um mit dem Waldviertler offiziell handeln zu dürfen, war eine Mitgliedschaft im Verein für regionales Wirtschaften notwendig.
Der Waldviertler wurde am 1. Mai 2005 durch den Verein für regionales Wirtschaften eingeführt. Nach elf Jahren wurde das Projekt beendet. Die verbliebenen Waldviertler konnten bis Ende März 2017 zurück gewechselt werden.[2]
Sicherheitsmerkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Vermeidung von Fälschungen waren die Geldscheine mit mehreren Sicherheitsmerkmalen versehen. Einerseits befanden sich auf der Vorderseite eine Seriennummer und eine reflektierende Lackierung, wodurch erst bei einem schrägen Einfall des Lichtes mehrfach das Währungssymbol sichtbar wurde. Des Weiteren verfügten die Quartalsmarken selbst über einen Kippeffekt, bei welchem vertikale Streifen erkennbar wurden. Ebenfalls wurden die Rückseiten der Scheine jährlich mit neuen Motiven bedruckt.
Zahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Juni 2013 konnte bei 206[3] Mitgliedsbetrieben mit Waldviertler-Regional bezahlt werden – Jänner 2006: 186, im Umlauf waren damals 27.905 "Waldviertler-Regional", 2009 befanden sich etwa 40.000 W im Umlauf, die von rund 200 Betrieben akzeptiert wurden.[4] Ab 2011 akzeptierte die Stadtgemeinde Heidenreichstein die Bezahlung der Kommunalsteuer.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tobias Plettenbacher: Neues Geld – Neue Welt: Die drohende Wirtschaftskrise – Ursachen und Auswege / Neues Geld – neue Welt: Die Wirtschaftskrise – Ursachen und Auswege, Planet Verlag, 2008 / 2010, ISBN 3902555165, ISBN 9783902555168 / ISBN 3902555270, ISBN 9783902555274
Waldviertler Regional auf S. 114–115
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Waldviertler Regional
- Andrea Visotschnig: Die Regionalwährung Waldviertler – Auswirkungen eines Projektes solidarischer Ökonomie auf die Regionalentwicklung (PDF 2,3 MB), Diplomarbeit, Betreuer: Andreas Novy, Juni 2010, Wirtschaftsuniversität Wien
- „Vero“: Mit Waldviertler Kommunalsteuer zahlen, Unterguggener Institut Wörgl, 27. Jänner 2011
- Karl A. Immervoll: Konsumieren mit Nachhaltigkeit Alternative Geldsysteme – der Waldviertler (Präsentations-Folien, PDF; 5,5 MB, mit Bildern der Waldviertler Scheine 2012), Zentrum für soziale Kompetenz, Graz, 26. März 2012, auf Website der UNI-Graz
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b www.waldviertler-regional.at ... Wie funktioniert's?: „Die Gutscheine sind immer bis zum Ende eines Quartals gültig und können gegen eine geringe Gebühr (2%) erneuert werden. So bleibt der Waldviertler im Fluss und kurbelt die regionale Wirtschaft an.“
- ↑ Sondernewsletter: "DAS PILOTPROJEKT WALDVIERTLER REGIONALWÄHRUNG SETZT EINEN PUNKT!" Abgerufen am 20. Juli 2017.
- ↑ Liste der Betriebe und Organisationen, die mitmachen
- ↑ Andrea Wisotschnig: Waldviertler – die Regionalwährung (PDF-Datei; 2,68 MB), Das Waldviertler, 61. Jahrgang – Heft 3/12, S. 281–296