Wallburg Sieben Gräben

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Wallburg Sieben Gräben
Wallburg Sieben Gräben

Wallburg Sieben Gräben

Staat Deutschland
Ort Hohenlimburg
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Wälle und Gräben
Geographische Lage 51° 20′ N, 7° 34′ OKoordinaten: 51° 20′ 26,6″ N, 7° 34′ 3″ O
Wallburg Sieben Gräben (Nordrhein-Westfalen)
Wallburg Sieben Gräben (Nordrhein-Westfalen)
3D-Geländemodell der Wallburg
3D-Ansicht des digitalen Geländemodells

Die Wallburg Sieben Gräben, auch nur Sieben Gräben genannt, ist eine abgegangene Wallburg in Hohenlimburg auf der linken Seite der Lenne auf dem Schleipenberg.

Es gibt keine schriftlichen Quellen, die ausdrücklich diese Anlage erwähnen. Nach den Lesefunden an Keramik hat die Burg vom ausgehenden 12. bis ins 15. Jh. existiert. Somit erscheint ein Ursprung als Vorgängeranlage der nahe gelegenen Hohenlimburg als wahrscheinlich. 1243 wird in einer Schriftquelle neben der 1230 errichteten Hohenlimburg eine ältere Anlage erwähnt. Später scheint die Anlage im Zuge der territorialen Auseinandersetzungen zwischen den Grafen von der Mark, der Grafschaft Limburg und dem Erzbistum Köln wieder genutzt worden zu sein. Sie diente damals wohl als von den Märkern angelegte Gegenburg zur Burg Hohenlimburg.[1]

Die Anlage besteht aus einer dreifachen Wall-Graben-Befestigung um einen Innenraum von 21 m Durchmesser. Im Norden besteht eine zusätzliche Absicherung durch einen Halsgraben. Bei den 1908 durchgeführten Ausgrabungen wurden im Innenraum eine Ringmauer und die Reste von einem quadratischen Gebäude, wahrscheinlich eines Turms, gefunden.[2] Die Wälle waren nach den damaligen Ergebnissen nicht durch Mauern verstärkt.[3]

Die Anlage ist seit dem 9. Dezember 1991 als Hagener Bodendenkmal ausgewiesen und liegt im Landschaftsschutzgebiet Stoppelberg (westlich Nahmer).

  • Torsten Capelle: Wallburgen in Westfalen-Lippe (= Frühe Burgen in Westfalen. Sonderband 1). Münster 2010, S. 12.
  • Kai Niederhöfer (Bearb.): Burgen AufRuhr. Unterwegs zu 100 Burgen, Schlössern und Herrensitzen in der Ruhrregion. Klartext, Essen 2010, S. 221–225.
  • Johann Heinrich Schmedding: Die Erdwerke auf dem Schlossberge bei Hohenlimburg, in: Franz Biermann/Johann Heinrich Schmedding: Atlas vor- und frühgeschichtlicher Befestigungen in Westfalen. Heft 1. Coppenrath, Münster 1920, S. 8 f.
  • Ralf Blank/Eva Cichy/Stephanie Marra: Archäologie der Geschichte – Befunde aus dem Mittelalter und der Neuzeit im Raum Hagen. In: Michael Baales/Ralf Blank/Jörg Orschiedt (Hrsg.): Archäologie in Hagen. Eine Geschichtslandschaft wird erforscht. Klartext, Essen 2010, S. 89–125.
  • Ralf Blank: Hagen. Geschichte einer Großstadt und ihrer Region. Klartext, Essen 2008, S. 137.
  • Kai Olaf Arzinger: Wälle, Burgen, Herrensitze (= Landeskundliche Beiträge des Vereins für Orts- und Heimatkunde Hohenlimburg. Band 1). Hagen-Hohenlimburg 1991, S. 58–60.
Commons: Sieben Gräben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ralf Blank / Stephanie Marra / Gerhard E. Solbach: Hagen – Geschichte einer Großstadt und ihrer Region, Klartext Verlag, Essen 2008, S. 136–137
  2. Reinhold Stirnberg: Bevor die Märker kamen, Teil VIII, pdf [1]
  3. Fritz Emde: Hohenlimburg Industriestadt im Kranz grüner Wälder, Druck und Verlag P. A. Santz, Altena 1961, S. 12